Was bedeutet Ehe für Euch, warum heiratet ihr?

Ich habe geheiratet, weil ich und meine Tochter sonst nicht krankenversichert gewesen wären :) . Das war vor 20 Jahren.

Die Exfrau meines Mannes war Trauzeugin, ich versteh mich gut mit ihr- mein Mann geht immer in Deckung, wenn wir
gemeinsam über seine Schwächen lästern...Sagt er, wenn ich ihn kritisiere, dass er so ein Verhalten doch gar nicht hat,
muss ich nur sagen- soll ich M...fragen?

Warum hattest keine krankenversicherung??? Lg
 
Hi,



das ist eine Sache zwischen zwei Menschen. Wenn ich das will, will ich das. Das brauch ich nicht vor einem Fremden schwören!

Mir geht es lediglich um die Privilegien der Ehe im Rechtswesen.

Ich brauche keine Ehe um Verbindlichkeit, beide gegen den Rest der Welt und ein Bekenntnis von mir selbst gegenüber meiner Partnerin zu haben!

Ich brauche aber eine Ehe, um viele Dinge zu erreichen, die nix mit "Verbindlichkeit, beide gegen den Rest der Welt und ein Bekenntnis sich selbst gegenüber zum Partner" zu tun haben.


Also z.B. ein Veräußerungs- und Belastungsverbot einer Liegenschaft. Annahme: Ich kaufe mit meiner Partnerin eine Grundstück samt Haus. Wir gemeinsam. Wir werden jeweils Hälfteeigentümer im Grundbuch.

Jetzt könnte es passieren, bei meinem Job, dass ich einen Fehler mache, und meinem Kunden ein Schaden in Millionenhöhe entsteht. Meine Versicherung zahlt nicht, ich hab nicht genug auf der hohen Kante um den Schaden zu bezahlen, also pfändet der meine Liegenschaftshälfte! Die wird versteigert, der neue Eigentümer kann für die Liegenschaftshälfte eine angemessene Miete verlangen, usw. ..... meine Partnerin muss dann Miete zahlen etc. etc. ....

Oder ich habe einen Unfall und werde ein Pflegefall, kann die Kosten aus meinem Vermögen nicht bezahlen, und das Pflegeheim verkauft meine Liegenschaftshälfte.


Damit das nicht passiert, gibt es ein Veräußerungs- und Belastungsverbot (§ 364c ABGB) ohne Einwilligung der Partnerin kann kein Pfandrecht im Grundbuch eingetragen werden und auch keine Eigentümeränderung, also ich kann die Liegenschaft weder belasten noch sie verkaufen. Bzw. kann ich das nicht eintragen lassen, Umgekehrt sie auch nicht ohne meine Zustimmung.

Problem: Das geht nur zwischen "Ehegatten, eingetragenen Partnern, Eltern und Kindern, Wahl- oder Pflegekindern oder deren Ehegatten oder eingetragenen Partnern".

Damit ich meine Partnerin so schützen kann, muss ich sie heiraten oder eine eingetragene Partnerschaft mit ihr begründen, oder ich kann sie adoptieren bzw. sie mich, je nachdem wer von uns älter ist.



Das hat aber alles nichts mit meiner Partnerin und meiner Beziehung zu ihr zu tun!

Es kontrolliert auch niemand, ob wir eine Ehe führen! Theoretisch kann ich eine Frau heiraten, die ich nie gesehen habe und nach dem Standesamt nie mehr sehen werde. Die Ehe hat also absolut nichts mit der von Dir angeführten "Verbindlichkeit, beide gegen den Rest der Welt und ein Bekenntnis sich selbst gegenüber zum Partner" zu tun.

LG Tom
Mit einer der Gründe warum ich diesmal u.U. Heirat in Betracht ziehe...tatsächlich brauche ich für die das Versprechen oder wie man es nennen will keinen Wisch...
Aber es macht halt irgendwie Sinn einen Wisch zu haben. Auch was Erbfragen udgl. angeht...wobei ich nicht wirklich weiß, was der rechtliche Unterschied zw. eingetragener Partnerschaft und Ehe in Wahrheit bedeutet.
Weil, wenns wirklich gleichgestellt ist, brauch ich Eines von Beidem nicht.
Eine kirchliche Heirat käme logischerweise grundsätzlich nicht in Frage.
 
Unter Ehe und Heirat verstehe ich den Schwur sich aneinander zu binden. Weder die Frau, noch der Mann müssen sich danach noch Sorgen machen das der Partner die Beziehung beendet oder gar den anderen betrügt. Man bestätigt beiderseitig eine aufrechte und reale Liebe. Sinn macht das aber nur wenn beide Partner auch ein tiefes Verständnis für Liebe, Ehre und eine hohe Moral haben.

Die meisten Menschen heiraten heutzutage eher aus Tradition oder um Partner an sich zu binden die gar nicht so recht von der Partnerschaft überzeugt sind oder nicht die nötige Reife oder Intelligenz dazu besitzen.

Schuld an dem desolaten Zustand trägt hier die Kirche die eine Ehe bei Sex quasi vorschrieb. Und selbst wenn es heute keinen gesetzlichen Druck mehr gibt, drängen noch immer viele Familien aus religiösen Gründen auf eine Hochzeit. Vom Steinzeitislam und ähnlichen Sekten fange ich gar nicht erst an.

Würde eine Ehe und vor allem die Tradition des Ringes wieder als Pfand der Liebe verstanden gäbe es wohl weniger Arbeit für Anwälte.

Aktuell hat man aus der Ehe etwas schreckliches gemacht um Institutionen zu bedienen, was den Hintergrund völlig entstellt hat. Ich würde mich eher von einem bärtigen Druiden trauen lassen als von einem Amt und einer "Kirche".
 
Ehe bedeutet im Germanischen eine Hausgemeinschaft und Heirat eine Versorgung. So waren junge Frauen und natürlich die eigenen Nachkommen in dem Verbund versorgt. Diese Werte haben sich verändert und so sind das heute Rechtsfolgen, auf die man sich einlässt. Auch in Bezug auf die gleichgeschlechtliche Ehe ist das ein Versprechen vor einer höheren Institution, das sich zwei Liebende geben. Ich bin halt skeptisch, dass dieses für die Ewigkeit hält, bis dass der Tod es scheidet. Überhaupt bei jungen Leuten für die nächsten 4 bis 5 Jahrzehnte...
 
Unter Ehe und Heirat verstehe ich den Schwur sich aneinander zu binden. Weder die Frau, noch der Mann müssen sich danach noch Sorgen machen das der Partner die Beziehung beendet
Ja, so sehe ich das im Grunde auch. Aber es gibt keine Sicherheit, ob mit oder ohne Trauschein, dass nicht doch aus irgendeinem Grund die Beziehung irgendwann wieder endet.
Was ich damit jedenfalls versprechen kann...keine Geheimnisse, kein Hintergehen und der ehrliche Wunsch und Wille, lebenslang an dieser Beziehung/Bindung zu arbeiten.
Es kann halt trotzdem der Fall eintreten, dass man zu dem Schluss kommt es wäre vernünftiger sich im Guten zu trennen.

Sinn macht das aber nur wenn beide Partner auch ein tiefes Verständnis für Liebe, Ehre und eine hohe Moral haben
Das ist relativ, ich denke jeder hat ein anderes Verständnis von Moral, Liebe und Ehre. Für beide Seiten muss es zusammenpassen, fertig.

Die meisten Menschen heiraten heutzutage eher aus Tradition oder um Partner an sich zu binden die gar nicht so recht von der Partnerschaft überzeugt sind oder nicht die nötige Reife oder Intelligenz dazu besitzen.
Das würde ich mich so nicht zu sagen getrauen, in meinem persönlichen Umfeld ist dem definitiv nicht so. Keine Ahnung wie das wo anders aussieht.
Im Gegenteil, so wie ich das erlebe läuft heute vieles anders.

Und selbst wenn es heute keinen gesetzlichen Druck mehr gibt, drängen noch immer viele Familien aus religiösen Gründen auf eine Hochzeit.
Mein familiäres Umfeld besteht hauptsächlich aus Menschen die sehr traditionell leben. Bauern und Handwerker.
Während die Elterngeneration relativ schnell, vielleicht auch aus oben genannten Gründen geheiratet hat, ist niemand (außer einer Ausnahme von deren Ehe die wenigsten überhaupt wissen) in meiner Generation verheiratet, obwohl hier durchaus Beziehungen mit über 10 Jahren Bestand und mehreren Kindern gelebt werden. Freunde mit denen ich in Kindheitstagen im Wald gespielt hatte haben längst die Landwirtschaft er Eltern übernommen, leben mit Frau, Kindern und manchmal zwei älteren Generationen in "wilder Ehe" zusammen und niemand in deren Familie drängt hier auf Heirat.
Die sind natürlich katholisch.
Aus dem Freundeskreis haben Menschen im Grunde, oft nach 10 oder mehr Jahren Beziehung geheiratet, aber nicht weil die Familie sie gedrängt hätte.

Eher, weil viele rechtliche Dinge ohne Ehe schlicht und einfach nicht möglich sind, siehe diesbezüglich auch die Ausführungen von @Mitglied #469517 .

Diese Werte haben sich verändert und so sind das heute Rechtsfolgen, auf die man sich einlässt.
Die Werte haben sich nicht großartig verändert, ich will, diejenigen die ich kenne, wollen ihre Lieben möglichst gut abgesichert wissen.
Von daher denke ich nicht, dass sich die Werte so sehr verändert haben, zumindest nicht in meiner Generation.
Die "Sippe", wie zu Zeiten der Germanen existiert in dieser Form oft nicht mehr.
Deren Rolle hat, mit Ende des 18. Jahrhunderts und der Ablösung der Religion als oberste Instanz eben die "Gesellschaft" übernommen und es wäre dringend notwendig, hier rechtlich einiges anzupassen.

Aber auch wenn dies geschieht, wird in vielen Fällen weiterhin irgendein Wisch, als offizieller Nachweis dieser Bindung existieren müssen.

Ich bin halt skeptisch, dass dieses für die Ewigkeit hält, bis dass der Tod es scheidet. Überhaupt bei jungen Leuten für die nächsten 4 bis 5 Jahrzehnte...
Meine Elterngeneration war selten älter als 20 als sie heirateten.
Meine Generation heiratet oft langjährige Partner, hat die Beziehung in vielen Fällen ohne Trauschein gefestigt, hat schon Höhen und Tiefen gemeinsam überstanden.
Ich denke, dass diese Ehen, oft aus rechtlichen Gründen auf einer vollkommen anderen Basis geschlossen zufrieden langlebiger sein werden.
Ich glaube meine Generation heiratet, wenn sie denn heiratet, bewusster.
Deshalb gehe ich auch davon aus, dass die Scheidungsrate mit den Jahren, wenn die älteren Generationen ihre Scheidungen abgeschlossen haben, wieder sinken wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß nicht ob sich heute noch eine Ehe auszahlt. 1€= o,5€ :lehrer:
Ob es Steuerlich ein Vorteil ist weiß ich nicht. Aber die Kosten bei den Ämtern wegen der Namens Änderung sind nicht ohne.
Aber heute kann man ja den Namen beibehalten, damit ist es billiger.:kopfklatsch:
Und es muss ja in der heutigen Zeit alles schriftlich und notariell niedergeschrieben sein. siehe die letzten Änderungen bei einem Testament.
Also ist es heute egal ob man verheiratet ist oder nicht. Wichtig ist, dass man etwas in der Hand hat das beweist das einem noch was gehört bei einer Trennung.:winke:
 
Weil wir einfach zusammengehören,
aber sind erst 32 Jahre zusammen und im Januar 2021 erst 25 Jahre verheiratet !
 
Einen Vater haben sie ja auch ohne Heirat.

Nicht "automatisch". Wenn Kinder in einer Ehe geboren werden, wird davon ausgegangen, daß der Ehemann auch der Erzeuger ist: er ist derjenige, der als Vater gilt. Ich weiß nicht, wie es in Österreich ist, in D ist es so, daß eine ledige Mutter den Kindsvater angeben muß (im Zweifelsfall kann sie behaupten, nicht zu wissen, wie er heißt), wenn sie ihn nicht kennt, springen die Jugendämter ein: sie zahlen dann das, was der leibliche Vater sonst als Kindesunterhalt zahlen müßte, kontrollieren auch, ob die Mutter die vorgeschriebenen ärztlichen Untersuchungen machen läßt, mischen sich fallweise auch stärker in die familiäre Situation ein, was bei verheirateten Paaren selten vorkommt. Wenn eine ledige Mutter den Kindsvater nennt und er das Kind als seines anerkennt (bzw. via Vaterschaftstest nachgewiesen wird) und er den Kindsunterhalt nicht leistet, springen die Jugendämter ein und holen sich das Geld vom Erzeuger zurück.

Weiß jetzt nicht, ob das schon 20 Jahre oder länger zurück liegt, aber daß ledige Kinder erbberechtigt sind ist noch nicht sooo lange her, daß nicht mit der Mutter verheiratete Väter ein Umgangsrecht haben, ist noch relativ neu, gemeinsames Sorgerecht - keine Ahnung, ob es das jetzt schon gibt. Alles Entwicklungen, die darauf hindeuten, daß die Rechte von Kindern gestärkt werden - einerseits - aber auch, daß die Familie als "Keimzelle des Staates" ein Auslaufmodell ist.
 
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