Ich finde es ungerecht, dass man den Threadersteller wegen seiner Sozialphobie regelrecht ausgrenzt, nur weil er sich nicht zureichend artikulieren kann.
Bei einer Sozialphobie handelt es sich um mehr als eine bloße, temporär verlaufende Depression. Sie bestimmt das gesamte Leben wie eine
Persönlichkeitsstörung.
Für gewöhnlich wendet man sich als Sozialphobiker zuerst an den Arzt des Vertrauens - an den Allgemeinmediziner -, der danach nicht genau weiter weiß, einen womöglich mit der Diagnose "Depression" in den Krankenstand schreibt und in weiterer Folge an den Neurologen verweist.
Erst beim Spezialisten angelangt, kann die Andersartigkeit anhand der Anamnese und von Fragebögen mitunter festgestellt werden.
Selber bin ich selbstdiagnostizierter Sozialphobiker und weiß genau, wie sehr der Threadersteller unter dieser Einschränkung, die das gesamte Leben von vorne bis hinten diktiert, leidet.
In den 45 Jahren meines Lebens hat sich meine Sozialphobie in der Art gewandelt, dass ich überhaupt keine Probleme mehr damit habe, unter fremde Leute zu gehen. Am liebsten Menschenmassen. Aber wenn eine überschaubare Menge ihre Augen auf mich richtet, kann sich eine Nervosität einstellen.
Am Schwierigsten bleibt nach wie vor die Kontaktaufnahme mit dem begehrten Geschlecht, Reden vor einer überschaubaren Menschenmenge und im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen. Deshalb bracht ich auch vor Kurzem den Kontakt zu meiner Familie ab.
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