wie mit 'borderliner' umgehen?

Viele Leute können oder wollen sich einfach nicht in die Lage hineinversetzen.

Das fängt schon damit an, dass eine Patientin berichtete, der Psychotherapeut wollte zuerst einmal wissen, ob sie die Therapie überhaupt zahlen kann und sie weiß, was auf sie zukommen kann. Anstelle eines Borderliners würde ich vor solchen Leuten auch sofort Kehrt machen.

Überhaupt stößt es mir sauer auf, dass man gegen Geld behandelt werden soll. Meiner Meinung nach kommt dadurch keine ehrliche Beziehung zustande, bei der man sein Herz ausschüttet. Deshalb der Rat, dass gute Freunde allemal hilfreicher als ein Therapeut sind. Problem: Freunde betrachten das Malheur subjektiv, wohingegen Therapeuten ziemlich objektiv an die Sache herangehen (auch wenn sie ebenfalls nicht gefeit vor persönlichen Angriffen sind).

Man muss sich das folgendermaßen vorstellen: Wenn man von Kindesbeinen an niemals eine Geborgenheit zu spüren bekam, emotional vernachlässigt, misshandelt oder missbraucht wurde, liegt es auf der Hand, dass diese Erfahrungen das ganze spätere Leben dominieren.

Der Bordie will eigentlich das, was wir alle wollen: Vertrauen, Sicherheit und Liebe. Da seine Verletzungen in der Vergangenheit jedoch viel zu groß waren und er daher ständig die Warnung vor dem Verletztwerden im Hinterkopf behält, entstehen Beziehungen, die bei zu großer Tiefe eine Gefahr für ihn darstellen und oftmals Fluchtreaktionen auslösen, die für den Partner wie aus heiterem Himmel kommen.

Ich hab ja an Dr. Birger Dulz fast einen Narren gefressen, der die Borderline-Störung so gut wie fast kein anderer erklären kann und zeige das Video zum gefühlten 10. Mal daher nochmals gerne her, um was es sich handelt, auch wenn einige der Betroffenen dies aus Schutz negieren. ;)

Bemerkenswert halt ich seine Einteilung in sogenannte Symptom-Niveaus - also in welcher Ausprägung und Intensität die Störung verlaufen kann.

Eines kann man jedenfalls sagen: Borderliner sind von Haus aus keine Unmenschen, aber als Partner wird man damit manchmal mehr als einem lieb ist auf eine harte Probe gestellt.

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Na eeendliiich! Jetzt ist es ein für allemal erklärt, was Borderline ist und wodurch diese entsteht. Ich fühle mich nunmehr als qualifizierten Borderliner und meine, dass in unserer Gesellschaft nur jene KEINE sind, die 1. außerhalb von Kirchengemeinschaften aufgewachsen sind, 2. deren Eltern bzw. soziales Umfeld nicht 68er waren, 3. von den Eltern nicht in eine höher bildende Schule gezwungen wurden, 4. sich nicht von engagierten Atheisten in die Kritik der emotionalen Vernunft verstricken haben lassen, 5. völlig wertfrei aufgewachsen sind, 6. nie einen Psychiater aufgesucht haben, der ihnen die Welt erklärt hätte, 7. die nie in einem Team bzw. in einer Firma arbeiten mussten, 8. also nie einen Chef hatten 9. nie zum Wehrdienst einberufen waren, und 10. die sich nie demokratischen Prozessen unterordnen mussten.
Hiermit erkläre ich die ganze BRD, Österreich und die ganze EU zu einem Borderline-Monster, es sei' denn "wir schaffen das", einfach nur gut zu sein und die ehemalige DDR zur einzigen Heilanstalt von Borderline im Nachhinein anzuerkennen. Nur A.Honnecker wusste zu jeder Zeit ganz ohne Selbstzweifel, auf welche Seite er gehörte und musste sich nicht einmal den Mund abwischen, wenn er den Breschnew mit einem Zungenkuss begrüßen musste. Es war ja auch keine Kinds-Nötigung, wenn's auch so ausgeschaut hat.
Man verzeihe mir diese Scherze zu einem ernsten Thema.
 
Wünschenswert wäre es, psychische Erkrankungen wie einen Herzfehler durch Operation oder Eingriffe beseitigen zu können. Dass jemand durch Gespräche (Psychotherapie, die infolge neue neuronale Verbindungen auslöst, über die niemand so richtig Bescheid weiß) nicht gesund werden kann, leuchtet jedem ein.

Entweder kann Borderline in Zukunft nur durch eine Operation am Gehirn geheilt werden (genauer genommen an der Amygdala), damit der Betroffenen die tiefen Einschnitte aus seiner Vergangenheit vergisst und somit sein Verhalten ändert oder wir pfuschen weiterhin mit Gesprächen herum und hoffen darauf, dass sich dadurch die Verhaltensweisen ändern (siehe Schematherapie) - in meinen Augen nur Augenauswischerei, denn Borderline ist so vielfältig wie das Universum.
Wird das in Zukunft möglich sein, wird es nie mehr einen wie Beethoven, Schubert, K.Marx, H.Heine, also keinen mit Wirkung auf die Gesellschaft geben. Waren ja alle Borderliner. Unter den aus dem Meer geretteten Flüchtlingen auf Lampedusa sind wahrscheinlich alles unentdeckte Bordis - zumindest fragt niemand danach.
 
Bei der psychiatrischen Medizin steckt die Wissenschaft leider noch immer in den Kinderschuhen. Die ganzen Erkenntnisse von Sigmund Freud und so weiter können nur einen Anhaltspunkt geben.

Der einzige Nachweis für eine Fehlfunktion im Gehirn gelingt bisher nur mittels eines EEGs - ein Elektroenzephalogramm, das die "Gehirnströme" misst. Was sich aber dabei im Gehirn genau abspielt, kann nicht einmal ein DDr. Manfred Spitzer erläutern.

Wünschenswert wäre es, psychische Erkrankungen wie einen Herzfehler durch Operation oder Eingriffe beseitigen zu können. Dass jemand durch Gespräche (Psychotherapie, die infolge neue neuronale Verbindungen auslöst, über die niemand so richtig Bescheid weiß) nicht gesund werden kann, leuchtet jedem ein.

Entweder kann Borderline in Zukunft nur durch eine Operation am Gehirn geheilt werden (genauer genommen an der Amygdala), damit der Betroffenen die tiefen Einschnitte aus seiner Vergangenheit vergisst und somit sein Verhalten ändert oder wir pfuschen weiterhin mit Gesprächen herum und hoffen darauf, dass sich dadurch die Verhaltensweisen ändern (siehe Schematherapie) - in meinen Augen nur Augenauswischerei, denn Borderline ist so vielfältig wie das Universum.
Eine Psychische Störung ist jedoch kein Herzfehler. Und man kann nicht im Gehirn rumschnippeln um alles vergessen zu machen. Es gab doch in der Geschichte genug fehlgeschlagene Versuche in der Hinsicht.
 
Wird das in Zukunft möglich sein, wird es nie mehr einen wie Beethoven, Schubert, K.Marx, H.Heine, also keinen mit Wirkung auf die Gesellschaft geben. Waren ja alle Borderliner. Unter den aus dem Meer geretteten Flüchtlingen auf Lampedusa sind wahrscheinlich alles unentdeckte Bordis - zumindest fragt niemand danach.

Interessanter Kommentar. Die sich (allerhöchstens) in den Kinderschuhen befindliche "Wissenschaft" der Psychologie schubladisiert "psychische Erkrankungen" hinsichtlich der für die Funktionstüchtigkeit in der Gesellschaft notwendigen Parameter. Psychophathen fallen dabei meistens einfach durchs Raster, die kommen nämlich mit unserer Gesellschaftsform oftmals bestens zurecht.
 
So falsch war Toreth's Annahme doch garnicht. Die Persönlichkeitsstörung(en) rühren meist daher, dass das chemische Zusammenspiel im Gehirn nicht richtig funktioniert. Serotonin, Dopamin; als Beispiele für solche Botenstoffe, besonders Serotonin - siehe SSRI. (und ja schon klar, Erinnerungen / Erfahrungen / Traumata sind genauso Teil dessen)

Mit einer medikamentösen Behandlung setzt man bei Borderlinern oft an, quasi das Standardprozedere; was ich mitbekommen habe. Vielleicht war das früher mal anders. Dann gibt es noch die sog. Skills, abgesehen von den verschiedenen Therapie-Arten, die wir hier schon zuhauf gelistet haben: Borderline-Störung: Therapie - www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org

Nebenbei sei gesagt, eine meiner Bekannten verweigert die Medikamenteneinnahme, da sie solche eher als Stolperstein empfindet - im wahrsten Sinne des Wortes; sie hat glaubich einiges ausprobiert, aber bei allen Medikamenten fühlte sie sich verwirrt und müde. Und damit hätten wir auch das Hauptproblem, dass jeder anders auf Medikamente reagiert.

Genauso wie es auch nicht DEN Borderliner per se gibt, sondern verschiedene Typen - nur mal an der Stelle erwähnt. Meine Erfahrung: Zwischen einem klassischen und einem narzisstischen Borderliner liegen Welten; auch interessant zu recherchieren sind Begriffe wie die sogenannte "Kaskadenstörung" oder "Komorbiditäten" - für Leute die sich für das Thema interessieren oder es sogar betreffen.

Interessanter Kommentar. Die sich (allerhöchstens) in den Kinderschuhen befindliche "Wissenschaft" der Psychologie schubladisiert "psychische Erkrankungen" hinsichtlich der für die Funktionstüchtigkeit in der Gesellschaft notwendigen Parameter. Psychophathen fallen dabei meistens einfach durchs Raster, die kommen nämlich mit unserer Gesellschaftsform oftmals bestens zurecht.

Jeder .. Psychopath .. den ich kannte, war zumindest im Berufsleben - früher oder später - selbstständig. Diese Menschen können selten als Teamplayer auftreten. Mein ehemaliger Chef hatte einen Vollschuss; hat es glaubich sogar in der Vergangenheit geschafft, dass die Firma bei der er Filialleiter war, Konkurs ging. Und heute: selbstständig.

Letzten Endes liegt es aber tatsächlich an der selbstdestruktiven Gesellschaft, warum es so viele psychisch kranke Menschen gibt.

Eine Psychische Störung ist jedoch kein Herzfehler. Und man kann nicht im Gehirn rumschnippeln um alles vergessen zu machen. Es gab doch in der Geschichte genug fehlgeschlagene Versuche in der Hinsicht.

Stichwort: Lobotomie

... als Beispiel.

*edit*
Hrm, eigentlich wollte ich hier garnix mehr schreiben, 46 Seiten und ohnehin mehr als genug Infos. :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Psychische Störung ist jedoch kein Herzfehler. Und man kann nicht im Gehirn rumschnippeln um alles vergessen zu machen. Es gab doch in der Geschichte genug fehlgeschlagene Versuche in der Hinsicht.

Die Prozesse im Gehirn verstehen zu lernen, würde es jedoch einem Borderliner und seiner Umwelt erheblich erleichtern.

Frag mal einen schweren Bordie, ob er lieber operiert oder so weiterleben möchte.

Dass manche Leute Meschugge sind und dadurch etwas Positives bewirken, steht allerdings außer Frage.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Thema Ritzen bzw. SVV bin ich eher liberal eingestellt, wenn es sich dabei nur um Ausrutscher, die wenige Male im Jahr stattfinden, handelt. Schließlich bringt sich niemand mit dem Schneiden durch eine Rasierklinge in den Unterarm um. Und solange kein Nähen der Wunden erforderlich ist, würde ich darüber hinwegsehen, da es Patienten mehr bringt, als auf eine andere, heftigere Art zu entgleisen.

Problem: Diese Erleichterung vor dem Druck kann zur Sucht geraten, wie Professor Martin Bohus in folgendem Video völlig richtig nicht unerwähnt ließ.

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Bei Leuten, die an HPS (Histrionische Persönlichkeitsstörung) oder an NPS (Narzisstische Persönlichkeitsstörung) "erkrankt" sind, wäre das was Anderes.

Das sind die sogenannten Arschlochkrankheiten, wie ich sie gerne bezeichne. Ob gesundes oder krankes Arschloch, spielt keine Rolle. Denn die wissen genau, was sie tun, spüren selbst keinen Leidensdruck und meistens begeben sich nur deren Angehörige wegen ihnen in Behandlung.

Beim Bordie hingegen ist dieses innige "Liebhabenwollen" vorhanden, das viele Leute anzieht.

Eine Histrionikerin will auch lieb gehabt werden, aber die macht das eben auf eine andere und abgebrühte Art, die man schnell durchschaut.
zum Glück gibt es auch da eine Unterteilung, die das Erkenntisobjekt zugänglicher macht. Umso mehr finde ich Borderline zunehmend als nationales Problem. Als Metakategorie könnte man auch "Paranoia" vorschlagen - oder?
 
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