Viele Leute können oder wollen sich einfach nicht in die Lage hineinversetzen.
Das fängt schon damit an, dass eine Patientin berichtete, der Psychotherapeut wollte zuerst einmal wissen, ob sie die Therapie überhaupt zahlen kann und sie weiß, was auf sie zukommen kann. Anstelle eines Borderliners würde ich vor solchen Leuten auch sofort Kehrt machen.
Überhaupt stößt es mir sauer auf, dass man gegen Geld behandelt werden soll. Meiner Meinung nach kommt dadurch keine ehrliche Beziehung zustande, bei der man sein Herz ausschüttet. Deshalb der Rat, dass gute Freunde allemal hilfreicher als ein Therapeut sind. Problem: Freunde betrachten das Malheur subjektiv, wohingegen Therapeuten ziemlich objektiv an die Sache herangehen (auch wenn sie ebenfalls nicht gefeit vor persönlichen Angriffen sind).
Man muss sich das folgendermaßen vorstellen: Wenn man von Kindesbeinen an niemals eine Geborgenheit zu spüren bekam, emotional vernachlässigt, misshandelt oder missbraucht wurde, liegt es auf der Hand, dass diese Erfahrungen das ganze spätere Leben dominieren.
Der Bordie will eigentlich das, was wir alle wollen: Vertrauen, Sicherheit und Liebe. Da seine Verletzungen in der Vergangenheit jedoch viel zu groß waren und er daher ständig die Warnung vor dem Verletztwerden im Hinterkopf behält, entstehen Beziehungen, die bei zu großer Tiefe eine Gefahr für ihn darstellen und oftmals Fluchtreaktionen auslösen, die für den Partner wie aus heiterem Himmel kommen.
Ich hab ja an Dr. Birger Dulz fast einen Narren gefressen, der die Borderline-Störung so gut wie fast kein anderer erklären kann und zeige das Video zum gefühlten 10. Mal daher nochmals gerne her, um was es sich handelt, auch wenn einige der Betroffenen dies aus Schutz negieren.
Bemerkenswert halt ich seine Einteilung in sogenannte Symptom-Niveaus - also in welcher Ausprägung und Intensität die Störung verlaufen kann.
Eines kann man jedenfalls sagen: Borderliner sind von Haus aus keine Unmenschen, aber als Partner wird man damit manchmal mehr als einem lieb ist auf eine harte Probe gestellt.
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