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Als Metakategorie könnte man auch "Paranoia" vorschlagen - oder?
Mitunter. Schaut man sich zum Beispiel die Gutachter im Prozess von Alen R. (derjenige, der in Graz Leute mit dem Auto überfuhr) an, schwankt das Ergebnis zwischen Schizophrenie und Normalität. Da hilft es dann auch nichts mehr, wenn ein Psychiater aus Dornbirn in der ZIB 2 sagt, dass die anderen Gutachter eben in der Praxis selten mit solchen Fällen betraut sind.
Man erhält somit den Eindruck, dass selbst Psychiater mit einer korrekten Diagnosestellung überfordert sind, was aber auch darauf zurückzuführen ist, dass der Psychiatrie keine geeigneten Mittel zur Untersuchung zur Verfügung stehen. Ein Leidensdruck oder ein abnormales Verhalten kann nicht gemessen werden, wohingegen ein Diskusprolaps durch Gerätemedizin um einige mehr an Aufschluss gibt.
Als "belesener", aber unstudierter Laie bin ich zur Ansicht gelangt, dass der Borderline-Erkrankung immer eine Posttraumatische Belastungsstörung zugrunde liegt. In vielen Fällen wahrscheinlich sogar eine sogenannte Komplexe posttraumatische Belastungsstörung. Aus dieser heraus entwickeln sich dann unterschiedliche Facetten.
Borderline geht auch so gut wie immer mit anderen Persönlichkeitsstörungen bzw. Krankheitsbildern einher. Es existiert so gut wie kein "reinen" Borderliner, sondern diese Erkrankung ist mit vielerlei Komorbiditäten verbunden.
Mich schreckt es manchmal ab, wenn ich als Verwaltungsangestellter im teilweise medizinischen Bereich sehe, welche Diagnosen gestellt werden und dass "Depression" zuerst für jede psychische Erkrankung herhält. Ein Patient im Alter von 55 Jahren plagt sich seit Jahrzehnten mit Depressionen herum. Vor 1 oder 2 Jahren wurde ihm dann plötzlich ADHS attestiert. Heißt das nun, dass er ständig falsch behandelt wurde?
Ich glaube, nicht einmal die Fachleute kennen sich so gut mit der Psyche aus. Das liegt aber natürlich auch daran, dass nichts "Greifbares" vorhanden ist, das man konsequent behandeln könnte.