Kaum ist man mal einen halben Tag nicht da, verpasst man so herrliche Diskussionen....
Auch wenn ich derselben Meinung mit fritzie bin, dass Du hier immer wieder die gleichen Fragen - nur in einer anderen Verpackung - stellst, will ich meinen Senf dazu geben...
Eigenartigerweise ist genau diese erlernte Prägung sehr tief verwurzelt, denn sie ist definitiv erlernt...andere Kulturen oder andere Zeitalter handhab(t)en das völlig anders.
bei uns ist es nicht der Fehler an einer Beziehung bis zum (er)brechen fest zu halten sondern es wird als Fehler betrachtet, sie zu beenden obwohl damit 2 Menschen die Chance erhalten, wieder glücklich zu sein - das Ideal der Bestandsbeziehung ist allgegenwärtig....
Wer oder was lässt Dich zu dem Entschluss kommen, dass unser Verhalten erlernt ist? Kann es nicht auch sein, dass die Verhaltensweise in anderen Ären oder Kulturen angelernt war/ist?
Du widerlegst eine Behauptung schlichtweg mit einer anderen Behauptung. Warum ist es so, dass in der Tierwelt manche Arten monogam, andere wieder polygam leben? Ist das auch erlernt?
Warum ist jemand schwul, lesbisch, bi oder hetero? Auch angelernt?
IMHO liegt es vielmehr an der Natur, dass sich manche Menschen in einer monogamen Beziehung mit allen Vor- und Nachteilen halt schlichtweg wohler fühlen und sich deshalb bei schwindender Leidenschaft die Frage nach dem WARUM stellen, und andere Menschen wiederum eben für Monogamie nicht geschaffen sind und das dann aber auch meistens ausleben.....
Die zahlreichen anderen Facetten wie offene Beziehung, Treue und trotzdem gemeinsam Sex mit anderen Partnern usw.... lass ich jetzt bewusst außen vor, gibt genügend andere Threads hier darüber...
Und wenn Du Dir die Scheidungsrate zu Gemüte führst, wirst Du fest stellen, dass es viele Paare gibt, die einen Schlussstrich unter die Beziehung setzen um eine neue Chance zu erhalten, glücklich zu werden.....
Grundsätzlich ganz bei Dir - trotzdem Frage: wieso muss ich der Sache auf den Grund gehen? Wieso Möglichkeiten finden ( um die Beziehung - monogam - fort zu setzen )?.... Woher das Idealbild einer Beziehung? Fragen wir uns auch warum wir gerade dummerweise eine Beziehung führen anstatt uns frank und frei zu bewegen wohin auch immer wir wollen? Fragen wir uns auch wie wir am besten wieder in unser geliebtes Singledasein kommen? - Zum richtig verstehen....unsere Fragestellungen drehen sich meistens um den Fortbestand einer Beziehung...woher dieses Ideal einer Lebenseinstellung - wenn sie doch allen Umfragen zu Folge gerade mal die Hälfte der Österreicher und Deutschen haben?
Weil sich eben DIESE Menschen nach dem Gefühl der Geborgenheit, Vertrautheit, Sicherheit und allen anderen Attributen einer gut funktionierenden Partnerschaft sehnen und damit wohl fühlen. Und wenn man schon länger zusammen ist, dann muss das am Anfang ja alles da gewesen sein, sonst wäre es ja gar nicht zu dieser Beziehung gekommen. Und dass dann eine stärkere emotionale Bindung vorhanden ist, ist IMHO nur logisch. Daher gibt man nicht so schnell auf, sondern es ist einem Wert, dafür zu kämpfen. Denn was spricht dagegen, dass nicht etwas funktioniert, was ja früher schon mal geklappt hat?
Daher dieses Ideal der Lebenseinstellung, wenn sie doch auch "nur" Umfragen zufolge für knapp die Hälfte der Ö und D gelten dürfte