Dafür muss das Mädel aber bei einer Agentur arbeiten. Ich vermute mal, dass keine einzige (bzw. die Minderzahl) derer, die auf susi at ihre Dienste mit Hausbesuchen anbietet, ne Agentur im Rücken hat. Die muss schon jedes Mal extra einen Freund/Freundin informieren, wann sie wo ist. Vermute nicht, dass das jede konsequent und immer macht...
Ohne eine Art des Arbeitens gegen eine andere aufwiegen zu wollen, aber Sexarbeit eignet sich wunderbar, um als Independent Escort tätig zu sein. Eine "Agentur im Rücken" mag besonders anfangs hilfreich sein, aber die vielen Vorteile des unabhängigen Arbeitens und der eigenen Entscheidungsfreiheit sind nicht zu verachten.
Und ja, jede Independent-Dame, die ich kenne, hat ihr eigenes Sicherheitskonzept erstellt. Es weiss immer jemand, wo sie ist, selbst wenn es ein Stammkunde ist.
Was
@Mitglied #548352 nicht wirklich mag ist, wenn man Prostitution als negativ sieht, drum wehrt sie sich auch gegen den Terminus, wahrscheinlich in vielen Fällen zurecht.
"Nicht mögen" .. na ja, das ist zu kurz gegriffen. Ich habe aus der "normalen" Arbeitswelt kommend mit Sexarbeit begonnen und war plötzlich mit einer Menge an negativen Vorurteilen und Stigmata konfrontiert.
Alle haben eine Meinung zur Sexarbeit. Darum plädiere ich dafür, die Emotion und die Sensationslust rauszunehmen und möglichst sachlich darüber zu diskutieren. Mehr gesellschaftliche Akzeptanz stärkt auch die Lebensqualität und die Rechte von SW.
Ich stelle mir vor, dass die da Sommers wie Winters am Straßenrand steht und wartet, bis einer drübersteigen will. Sie kassiert ihr Geld, hofft, dass es problemlos und schnell klappt, damit sie möglichst viele abfertigen kann. Und dann gibt es natürlich noch die Herren, die da mitkassieren wollen (ich weiß, das ist nicht legal, aber diese Männer gibt es nun einmal seit es Prostitution gibt, und Prostitution ist bekanntlich das Älteste Gewerbe, die Herren arbeiten also im zweitältesten). In dieser Situation kann man jedenfalls definitiv von einem Ausstieg reden. Die Frau muss sich regelrecht befreien. Sie braucht eine ganz neue Identität, also eine neue Wohnung, einen Beruf, wahrscheinlich muss sie sich von ihren Süchten befreien, ihrem Zuhälter. All das ist nicht einfach. Aufhören wäre ein Euphemismus.
Natürlich gibt es viele traurige Einzelschicksale, aber die gibt es in anderen Bereichen des Lebens auch. Sexarbeit kann "angenehm" und "normal" sein, wenn sie innerhalb der richtigen Bedingungen abläuft.
Das Wort "aussteigen" mag für einzelne Härtefälle seine Berechtigung haben, nichtsdestotrotz würde ich "aufhören" bevorzugen, weil es Sexarbeit nicht derart ins Abseits rückt (Sexarbeit ist nicht nur Drama und Kriminalität. Sie kann auch einfach die Basis für finanzielle Freiheit und gute Work-Life-Balance darstellen, die in dieser Form anderswo nicht oder nur schwer zu erreichen wäre)
und weil das Aufhören (in dem Ausmass, in dem ich es zumindest bisher bei KollegInnen erlebt habe und selbst vielleicht in absehbarer Zeit erleben werde) nicht diese Zäsur darstellt, die von Aussenstehenden oft hineininterpretiert wird... "zurück ins bürgerliche Leben" liest man manchmal dazu im Freierforum.