In der Kennenlernphase gnadenlos ehrlich sein

Bist du in einer Kennenlernphase ehrlich, auch dann wenn es dich in ein schlechtes Licht rückt?

  • Ja, absolut bei allem

    Stimmen: 23 43,4%
  • Grundsätzlich ja, aber alles gebe ich nicht gleich Preis

    Stimmen: 26 49,1%
  • Ich habe die Tendenz mich besser darstellen zu wollen als ich bin, obwohl ich das nicht will

    Stimmen: 1 1,9%
  • Ich stelle mich bewusst besser hin. Man will sich die Chance nicht gleich versauen.

    Stimmen: 3 5,7%
  • Keine Antwort passt -> Kommentar

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    53
Ich hab mal einer Freundin gesagt, dass ich gerne mit Anderen schlafen würde, das war gnadenlos ehrlich, aber der Beziehung nicht zuträglich.
Ist die Frage, wie wichtig es dir gewesen wäre, tatsächlich auch mit anderen schlafen zu wollen. Wenns eh ned so wichtig gewesen wäre, könnte man sichs natürlich überlegen, ob man das wirklich einfach mal so daher sagen möchte oder nicht... grundsätzlich finde ich aber, dass man in einer guten Beziehung halt eben wirklich über alles reden kann ohne sich dabei den Kopf darüber zerbrechen zu müssen, obs jetzt der Beziehung gut tut oder nicht...
 
Etwas o.t. aber warum mit Fremden? Macht man sowas nicht eigentlich mit Freunden, oder hat es sich einfach so ergeben?
Ich hätte gerne etwas in dem Thread geschrieben und werde das auch, wenn er zum Thema zurück kehrt.
Hier her gehört es nicht.
Übrigens: Psychotherapie, Arztgespräche, Berufsorientierung, Coaching, Mediation, Gewaltprävention, Unternehmensberatung, Sexualberatung - so oft gibt es käufliche Gespräche mit Fremden. Bedauerlicherweise macht der Preis nicht immer die Qualität aus. (Garantien gibt es übrigens bei den Profis ebenso nicht)
Auch dort ist es vom Gegenüber aber vorerst von der eigenen Ehrlichkeit, bzw. Fähigkeit sich selbst zu erklären abhängig.
Ich habe keine Angst vor Begegnungen mit Menschen. Sie haben mich nie enttäuscht und ich hoffe ich sie auch nicht. :)
 
So liebe Leute, es is mal wieder soweit. Die Nina erstellt mal wieder einen Thread aufgrund dessen, weils aktuell wieder bisschen brodelt in mir 🙈 (es hat nichtmal zwei Monate gedauert).

Das Ding: Ich bin grad wieder in einer Kennenlernphase und nach ein paar Treffen in den letzten zwei Wochen kann ich sagen, dass es mir der Typ ziemlich angetan hat. Ich bin verliebt aber auch etwas verunsichert. Er schreibt doch sehr zögerlich auf meine SMS zurück. Ich wart manchmal über einen Tag... naja, das verunsichert mich doch etwas, obwohl die Treffen super liefen.

Naja, das möchte ich grad gar nicht all zu gross besprechen sondern das eigentliche Thema hier: wie ehrlich seid ihr in der Kennenlernphase? Und auf mich und meine Situation bezogen: "Bin ich vielleicht zu ehrlich?". Ich habe mir die Grdanken gemacht, dass ich ev. zu ehrlich mit allem bin. Insbesondere scheue ich mich nicht auch die unangenehmeren Seiten von mir zu zeigen. Kurz, wer mich kennenlernt, lernt mich sehr früh mit praktisch allen Facetten kennen. So gäbe es später mit mir auch keine Überraschungen, ausser dass ich vielleicht nicht wie ein gestörtes Honigkuchenpferd dauernd verliebt grinse, das legt sich nämlich mit der Zeit wieder :mrgreen:

Jetzt überlege ich mir in meiner Unsicherheit halt schon, ob das vielleicht nicht etwas zuviel ist und ich die Typen gleich abschrecke damit. Gleichzeitig ist es mir aber ein Anliegen, mich einem möglich potentiellen Partner auch gleich so zu zeigen wie ich bin. Ich möchte schliesslich genau auch so genommen werden, wie ich bin. Was nützt mir denn eine Maskerade? Die hält eh nicht ewig und dann? Fertig, aus. Statt nach der Kennenlernphase halt erst in drei, sechs oder zehn Monaten (oder gar noch später, weil man ja hofft, es wird wieder wie am Anfang). Das wäre in meinen Augen auch verschwendete Zeit. In jüngeren Jahren habe ich mir in der Anfangszeit immer Mühe gegeben, zu gefallen. So habe ich fast jeden bekommen, den ich wollte (wenn ich diese Zeilen lese, klingt das etwas überheblich, aber war halt wirklich so). Das war aber zum einen immer anstrengend und zum anderen halte ich das für absoluten Blödsinn. Und ich mag mich so wie ich bin und denke mir, ich habe auch mit meinen unguten Seiten eh noch sehr viele guten Seiten, die den Richtigen überzeugen können. Also, wenn er sich abschrecken lässt davon, tja, dann wars halt der falsche.

Wie macht ihr das? Würdet ihr das gleich sehen wie ich, oder geht ihr das anders an? Was sind eure Überlegungen dazu?

Ich freue mich auf eine angeregte Diskussion. 🙂
Die Dosis macht das Gift ... gib deinem Gegenüber die Gelegenheit die Aspekte deiner Persönlichkeit(en) :lalala: Häppchenweise zu verdauen ... es heißt ja Kennenlernen und nicht Frontal-Crash ... dann merkst eh ob es zu einer sukzessiven Annäherung, oder eher wieder einer Außeinanderentwicklung kommt ....
 
Wäre interessant, ob er bei anderen Personen auch so lange für eine Antwort braucht, oder ob es bei denen schneller geht.
Er hängt schon nicht ständig am Handy und ich schätze ihn eher so ein, dass er einfach nicht der Typ dazu ist, sofort zu antworten oder generell viel zu schreiben... bin ich auch nicht, grad wenn ich viel um die Ohren habe kanns auch mal dauern. Heute musste er arbeiten und am Abend hat er ein Essen... Meine letzte Nachricht war auch keine konkrete Frage. Mehr so ein bla fürs nächste Treffen und ich hab ihm einen schönen Tag gewünscht. Darauf kam bis jetzt noch nichts. Muss nichts heissen, kann aber alles heissen 🙈 er war aber von Anfang an so. Bei den Treffen aber dann immer sehr liebevoll und zeigte doch klar Interesse an mir. Also drum will ich mich jetzt noch nicht verrückt machen... aber ein Gefühl schleicht sich halt trotzdem ein, das ich auch mit meiner Ration nicht wegbring🙈
 
Ohne Ehrlichkeit gehts nicht. Aber es gibt Dinge die gehen meine Freundin nix an. Genauso umgekehrt. Diese Beichte lege ich viell am Sterbebett ab.
Es interessiert mich/sie auch nicht wieviele Frauen/Manner vorher waren.
 
Wer glaubt sich selbst zu 100 % zu kennen macht sich selbst was vor. Eine plötzlich empfundene Sympathie oder Verliebtsein kann einen Menschen ebenso plötzlich verändern, sodass er sich selbst nicht wieder erkennt und sich erst einmal selbst neu finden muss.
Absolut richtig, selbst schon erlebt.
Daher sind Unsicherheiten oft ein weit positiveres Signal als eine schonungslose Zurschaustellung des gewohnten Selbst.
Unsicherheiten gehören zum Mensch sein dazu. Jeder hatte schon Situationen, in denen er unsicher war.

Niemand kann absolut ehrlich sein, da niemand in seinem Ich absolut statisch ist, sondern jeder Mensch die begnadete Fähigkeit besitzt, sich neuen Situationen spontan anpassen zu können und somit sein Selbst dementsprechend genauso spontan weiterentwickeln und anpassen kann.
Natürlich verändern sich Menschen und auch ihre Meinungen und Weltanschauungen, im besten Fall entwickeln wir uns ja ständig weiter.
Man kann aber seinem aktuellen Entwicklungsstand angemessen, ehrlich sein. Zu sich selbst und auch zu anderen.
 
Die Dosis macht das Gift
Kennenlernen ist ein Prozess.

Wenn Du beruflich eine existenziell bestimmende Partnerschaft eingehst, wirst Du ehrlich und sorgsam agieren.
Du willst wissen und der andere ebenso. Man positioniert sich und zeigt auf. Das braucht Zeit.
Meiner Erfahrung nach sind Menschen in allen Lebensbereichen gleich, gleich sorgsam oder gleich ehrlich.
Ein bisserl ein hinterhältiger Kunstkniff ist, zu schauen wie ehrlich und verlässlich jemand in anderen Lebensbereichen ist.

Es kommt immer drauf an, welche Tragweite eine Entscheidung hat, wie hoch der Aufwand ist, den man einsetzen will.

Warum aus der Paarbeziehung die große Nummer gemacht wird, bei der andere Regeln gelten sollten als sonst überall, ist mir schleierhaft.
Verkauft man Wasser für Wein, wird es paschen. Egal in welchem Bereich.
Auch Leichen haben die Eigenschaften gerne wieder mal unmotiviert aufzutauchen.

Kann man sich sparen, muss man aber nicht. :)
 
Vieles erfährt man übereinander erst, wenn man sich besser kennt, wenn das Vertrauen gewachsen ist, wenn man auch Ängste preis gibt oder vielleicht Unzulänglichkeiten (zumindest hält man es dafür), für die man sich schämt. Ein "Verstellen" geschieht oft unbewusst und/oder zum Schutz. Ich denke nicht, dass man das auf Unehrlichkeit reduzieren kann. "Gnadenlos ehrlich" bedingt, dass man das auch als Unehrlichkeit versteht und nicht als natürlichen Prozess des Kennenlernens, des sich Öffnens und aufeinander Zugehens. Ich fände es eigenartig, würde mir ein Mensch vom ersten Moment an mit (für mich) kindlicher Naivität und aufgerissenem Brustkorb begegnen. Wird es wohl geben, aber suchen würde ich das nicht. Es würde mich wohl eher irritieren. Das würde einem Prozess voraus greifen, den ich sehr liebe: dem Annähern, dem allmählich Zeigen, dem Sehen und gesehen werden, das die wachsende Intimität widerspiegelt. Wir alle sind Menschen mit Erfahrungen, mit Prägungen und einem uns eigenen Tempo, Menschen an uns zu lassen. Wenn das schnell geschieht, ist das schön, wenn es länger dauert auch.
 
Kennenlernen ist ein Prozess.

Wenn Du beruflich eine existenziell bestimmende Partnerschaft eingehst, wirst Du ehrlich und sorgsam agieren.
Du willst wissen und der andere ebenso. Man positioniert sich und zeigt auf. Das braucht Zeit.
Meiner Erfahrung nach sind Menschen in allen Lebensbereichen gleich, gleich sorgsam oder gleich ehrlich.
Ein bisserl ein hinterhältiger Kunstkniff ist, zu schauen wie ehrlich und verlässlich jemand in anderen Lebensbereichen ist.

Es kommt immer drauf an, welche Tragweite eine Entscheidung hat, wie hoch der Aufwand ist, den man einsetzen will.

Warum aus der Paarbeziehung die große Nummer gemacht wird, bei der andere Regeln gelten sollten als sonst überall, ist mir schleierhaft.
Verkauft man Wasser für Wein, wird es paschen. Egal in welchem Bereich.
Auch Leichen haben die Eigenschaften gerne wieder mal unmotiviert aufzutauchen.

Kann man sich sparen, muss man aber nicht. :)
Natürlich ist es ein Prozess .... nur Jemanden sofort mit 100% seiner Persönlichkeit und allen Facetten seines Lebens zu "Überrollen" kann das Gegenüber vollkommen Überfordern und eher zum Abblocken motivieren ...
 
Natürlich ist es ein Prozess .... nur Jemanden sofort mit 100% seiner Persönlichkeit und allen Facetten seines Lebens zu "Überrollen" kann das Gegenüber vollkommen Überfordern und eher zum Abblocken motivieren ...
Was wäre denn für dich "überrollen"? Ich meine, Menschen sind in ihrer Persönlichkeit wie sie sind.
Für mich ist überrollen, gleich in der Kennenlernphase den ersten Urlaub, zusammenziehen und Kinder zu planen.
 
Natürlich ist es ein Prozess .... nur Jemanden sofort mit 100% seiner Persönlichkeit und allen Facetten seines Lebens zu "Überrollen" kann das Gegenüber vollkommen Überfordern und eher zum Abblocken motivieren ...

kann es. nur fragt sich: ist es dann der richtige partner, um mit diesem den rest meines lebens zu verbringen?
 
Was wäre denn für dich "überrollen"? Ich meine, Menschen sind in ihrer Persönlichkeit wie sie sind.
Für mich ist überrollen, gleich in der Kennenlernphase den ersten Urlaub, zusammenziehen und Kinder zu planen.
Wenn Sie bei einem Abendessen 2 Stunden über sich spricht, ihre vergangenen Beziehungen und ihre "Packerln'" brühwarm auftischt, ungefragt Go's und No Go's hinknallt und "Warnungen" formuliert ... mir eine Selbstanalyse ihrerseits samt aller -selbst empfundenen - negativen Eigenschaften und Verhaltensoriginalitäten kommuniziert ... eingehende Betrachtungen vergangener Sexpartner samt Anzahl und Ausprägung Praktiken und besonderen Erlebnissen aufdrängt ... ihre weitere Lebensplanung als apodiktisch festgeschrieben kommunizert ...

So etwas in der Richtung ...
 
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