Inwieweit in "Vertrauen" ein wichtiger Faktor in intimen Beziehungen?

@Mitglied #73260

Bulsi, das war nur so dahergesagt. Kennst mich ja bereits. Wie der Josef Hader in den Filmen. Außen hart, innen zart - oftmals. ;)

Zum Thema:

Vertrauen ist für mich in intimen Beziehungen essentiell, um ein angenehmes Gefühl zu generieren. Der bloße körperliche Akt stellt keine nachhaltige Erfüllung dar.
 
Vertrauen ist eine der wichtigsten Sachen überhaupt bei uns und ohne das wäre die Beziehung bei uns nicht so gut schön und seit 16 Jahren wären wir auch nicht zusammen! Und unser sexleben wäre nicht möglich ohne das starke vertrauen!
Sollten wir mal uns nicht mehr vertrauen und uns nix anvertrauen können dann würde es nicht mehr lange funktionieren!
 
Inwieweit ist dieses Thema in der heutigen Zeit in intimen Beziehungen überhaupt noch relevant?
Oder :
Ist Vertrauen tatsächlich ein kostbares Gut, das zu verschenken Mut bedeutet?

Ich versteh noch nicht ganz worauf du hinaus willst, aber ich versuchs mal.

Vertrauen ist aus meiner Sicht kein Gut, das man, bevor man es schenkt, auf die Waage legt und den Preis dafür berechnet. Ich kann für mich auch nicht sagen "du bekommst so viel Vertrauen, und dir geb ich weniger davon". Vertrauen ist kein Tauschgeschäft, weder mit Mut noch mit Gegenvertrauen - ich erinnere mich da an vergangene Freundschaften, wo bezüglich dem Vertrauen schon ein herrliches Ungleichgewicht herrschte (ohne jetzt die Qualität der Freundschaft zu bewerten, die war nämlich nicht immer schlecht).

Vertrauen ist, oder ist nicht. Wird genährt oder verkümmert.

Für mich ist es in meiner Beziehung sehr relevant. Aber es ist nicht so, dass ich sage wir arbeiten an unserem Vertrauen. Weil ich das irgendwie für unmöglich halte. Das ist ja ein Resultat aus anderen Dingen. Wenn wir streiten, tiefer in unser Ich graben, uns auffangen, uns verstehen wollen und nach Lösungen suchen. Dabei entsteht tröpfchenweise Vertrauen, oder nicht?

Also, ja, es ist ein kostbares Gut. Aber ich kann mMn nicht aktiv am Vertrauen arbeiten, sondern nur an den Dingen, die Vertrauen schaffen.
 
Liebe Mended,

natürlich bedarf es einer Portion Mut, einem anderen Menschen sein Vertrauen zu schenken. Die Frage liegt halt auch hier in der Dosis: wie viel lasse ich zu? Wie sehr öffne ich mich dem anderen, lasse ihn in meine Seele blicken, wie sehr traue ich mich, mich selbst fallen zu lassen, im Vertrauen darauf, aufgefangen zu werden.
Das wird von Mensch zu Mensch sehr verschieden sein und auch davon abhängen, welche Erfahrungen ich in der Vergangenheit gemacht habe. Sich seelisch zu öffnen bedingt die Möglichkeit, seelisch verletzt zu werden, und zwar umso mehr, umso mehr ich mich öffne. Sich selbst gut zu kennen, und zu wissen, wo meine Grenzen sind, zu wissen, was ich noch aushalte, gibt hier mehr Sicherheit, als wenn ich diese Grenzen (noch) nicht kenne. Und auch diese Grenzen sind individuell unterschiedlich.

Ich glaube, dass Vertrauen nicht nur in intimen Beziehungen relevant ist. Nenn mich blauäugig, aber ohne eine gewisse Portion Vertrauen geht vieles schief. Wenn wir aus lauter Misstrauen keine Beziehungen mehr eingehen, aus lauter Angst, verletzt zu werden, dann entgeht uns ein großer Teil des Lebens. Verletzt zu werden gehört dazu, aber das gibt uns dann auch die Ecken und Kanten, die uns unverwechselbar machen. Wie sehr kann ich mir selbst vertrauen, mit Verletzungen umgehen zu können?

In intimen Beziehungen ist aber auch wichtig, dass man neben dem "blinden" Vertrauen auch immer ganz klar ausspricht, wo die Grenzen liegen, was geht und was nicht. Ich kann in niemanden hineinschauen, und wenn dann genau "der eine Mensch" etwas tut, was mich innerlich verletzt, dann muss ich mich neben all dem Schmerz auch immer fragen "Was habe ich selbst dazu beigetragen, dass das geschehen konnte?" Oft genug kommt heraus : "zu wenig oder falsch miteinander geredet".

Gutes Thema! :kiss:
 
Vienna-man, also deine Worte habens echt auf den Punkt gebracht, extrem gut argumentiert,gekontert!!!!!! Respekt vor dir.

Lg unbekannterweise Viktoria
 
Vienna-man, also deine Worte habens echt auf den Punkt gebracht, extrem gut argumentiert,gekontert!!!!!! Respekt vor dir.

Lg unbekannterweise Viktoria
Danke für die Blumen! Als Konter wars eigentlich nicht gedacht, und ich hoffe doch sehr, @Mitglied #411667 hats auch nicht als solchen verstanden. Mir ist einfach wichtig, zu sehen, dass zu einer Beziehung immer zwei dazu gehören, und einseitige Schuldzuweisungen - so verführerisch sie auch sein mögen - oft einfach zu kurz greifen ...
 
ich kann deinen Worten nur zur Gänze beipflichten... jawohl!!!!!!!! Schuldzuweisungen mag ich schon gar nicht,es gibt keine Schuld und keine Unschuld....
 
ich kann deinen Worten nur zur Gänze beipflichten... jawohl!!!!!!!! Schuldzuweisungen mag ich schon gar nicht,es gibt keine Schuld und keine Unschuld....
Ich glaube von Schuld oder Schuldzuweisung habe ich nirgends etwas geschrieben, noch habe ich solches gemeint.

Es geht um Interaktion und um Gefühle .
Für den einen mehr, den anderen weniger.
Je nach Geschichte, Konstitution oder innerer Haltung
Die Fragilität der menschlichen Existenz hängt sehr viel davon ab.
Und es gibt sensiblere Menschen und weniger sensible.
Es gibt Menschen die mit sehr hoher Sensibilität leben und die auch vulnerabler sind als andere.
Und es geht für mein Empfinden einfach darum und das ist auch mein Intesse, wie Vertrauen entsteht wie es genährt werden kann und wie es wieder verloren geht.
Es geht mir einfach um das Erforschen dieses Gefühles und dieser Empfindung.
 
Ich glaube, Vertrauen kann sich auch nur im Gegenzug entwickeln.

Wenn ich jemand Neuen treffen möchte, dann bringe ich mal ein Stückchen Vertrauensvorschuss mit. Ich vertraue darauf, dass mich dieser andere Mensch nicht versetzen wird. Wenn er es ohne Erklärung doch tut, dann hat er dieses Vertrauen missbraucht und braucht sehr gute Gründe, um sich nochmals etwas auszumachen. Wenn ich etwas persönliches von mir erzähle, dann vertraue ich darauf, dass er das Erzählte nicht gleich 1:1 brühwarm irgendwo weiter herum plaudert. Wenn dieser Mensch mir etwas erzählt, behalte ich es ja auch für mich und gebe nicht groß damit an. So kann sich mit der Zeit (!!! - und es ist auch hier immer ein Geben und Nehmen) ein vertrauensvolles Verhältnis aufbauen. Wobei es nicht wesentlich ist, ob es sich hierbei dann um eine intime Beziehung oder eine rein freundschaftliche Beziehung handelt.

Wenn ich eine vertrauensvolle Beziehung zu jemandem habe, dann kann ich auch mal unangenehme Themen ansprechen oder Fragen, bei denen ich mir selbst unsicher bin, ich kann mir Rat oder zumindest eine Meinung holen, grade auch bei möglicherweise schambesetzten Fragen. Wobei etwas, was für mich schambesetzt ist, für jemand anderen diese Eigenschaft nicht haben muss. Beispiel: Frage an meinen Vertrauens(!!!)-Arzt. Den frage ich auch Dinge, die ich mit jemand anderem vielleicht nicht besprechen würde.

Wenn ich weiß, dass ich verletzlicher bin als andere (das hat man glaub ich irgendwann mal raus), dann muss ich entsprechend vorsichtig mit meinem Vertrauen umgehen. Und mir die Leute genau anschauen, bevor ich mich Stück für Stück weiter öffne. Das ist reiner Selbstschutz, und sollte eigentlich vom jeweils anderen auch respektiert werden. Ich glaube, man kann das ja auch ansprechen, in dem man einfach von sich selbst erzählt. Man muss (und darf eigentlich!!!) ja auch nicht gleich alles von sich preisgeben. Wie schon oben gesagt - ein Geben und ein Nehmen. Wenn der andere damit nicht einverstanden ist und durch sein Verhalten signalisiert, dass ihm mein Offen-Sein zu wenig ist, dann passts halt nicht, das muss man auch akzeptieren. Man kann sowieso nie everybodies darling sein. Und als sensiblerer Mensch wird die Anzahl der potentiellen "Freunde" sowieso eher klein. Aber es gibt sie, man kann sie suchen und auch finden - das ist die gute Nachricht !

Ich glaube aber auch, dass man als Mensch mit erhöhter Sensibilität auch lernen kann, dass andere oft unsensibler sind, und dass etwas, was mir im Moment vielleicht zu Herzen geht, vielleicht gar nicht so böse gemeint war. Natürlich muss ich mich dem nicht aussetzen und kann mich wieder ein Stückchen weit zurückziehen. Aber die Menschen sind, wie sie sind, wir können sie nicht ändern, wir können nur uns selbst ändern. Und die Einsicht, dass eben nicht jeder so intensiv fühlt wie ich (oder es auch nur nicht zugeben möchte, oder mit bewusster "Grobheit" versucht, das zu überspielen, weil er halt glaubt, dass Mann nicht seine sensible Seite zeigen darf, oder was weiß ich was es an sonstigen absolut unnötigen Glaubenssätzen noch so gibt), wäre vielleicht ein erster Schritt zu einem leichteren Leben ......
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Die Fragilität der menschlichen Existenz hängt sehr viel davon ab.....
Jein. Eher die individuelle Resilienz.
Die Fragilität von Existenzen ist vorgegeben. Siehe @Mitglied #73260 - er ist genauso fragil und gefährdet wie andere auch. Sein Umgang und Grund und Ziel seiner Vertrauens-Gefühle ganz anders ausgeprägt.
Es ist ein wenig analog wie gesund (bleiben) - krank (werden). Als Bild ...

...Es gibt Menschen die mit sehr hoher Sensibilität leben und die auch vulnerabler sind als andere.
...
Ja, das wird immer wieder gemeint. Jedoch kennt die Psychologie auch das Konzept der "Persönlicher Stärke" die aus Sensibilität entspringt - das Empfinden, Zeit und Ort aber vor allem Dauer und langer Atem - Vulnerabilität ist auch eine Form von Wahrnehmung, die durch Verarbeitung zu Wachstum und Stärke führen kann.

...Und es geht für mein Empfinden einfach darum und das ist auch mein Intesse, wie Vertrauen entsteht wie es genährt werden kann und wie es wieder verloren geht.
Es geht mir einfach um das Erforschen dieses Gefühles und dieser Empfindung.
Wie Du lesen kannst - viele beziehen es auf ihre Beziehungen bzw Beziehungsfähigkeit. Ich meine, das ist ein Steinchen eines ganzen Bildes.
Und - Gefühle sind Ausdrucksformen von Emotionen. Indikatoren.... das heißt, es gibt noch mindestens ein, zwei Schritte weiter in die Tiefe... ;)
 
Hi,

Es geht mir einfach um das Erforschen dieses Gefühles und dieser Empfindung.

in einem Schwanzava verseuchtem Forum? Das ist wie wenn Du in einem Elefantenforum über Porzellan diskutieren willst.


Mit fällt da ein alter Witz ein:

Treffen sich zwei Männer, sagt der eine "Moshe, wie konntest Du mich nur betrügen! Mich, wo ich Dir doch vertraut habe!".
Sagt der Andere "Na wie hätt ich Dich betrügen sollen wenn Du mir nicht vertraut hättest?".



Ich hab Dir schon oben geschrieben, wir müssen erstmal gewisse Dinge definieren, "Vertrauen", da stellt sich doch jeder was anderes drunter vor.

Für den einen ist es Selbstverständlichkeit, für einen anderen ein Gefühl, ....

Wie erwähnt, das Vertrauen, sich als Frau mit einem Mann an einem nicht so öffentlichen Ort zu treffen, ist für viele Frauen selbstverständlich, hat aber schon vielen Frauen das leben gekostet.

Ich gebe keiner Partnerin Passworte zu meinem Computer oder Mobiltelefon, ist ja nicht nötig, hat in meinen Augen nichts mit Vertrauen zu tun, viele Frauen aber sagen "Vertraust Du mir nicht?".

"Vertrauen" wird auch gerne als Gestik missbraucht, z.B. wenn man jemandem den Schlüssel zu seiner Wohnung gibt (kann sich noch wer an La Boum erinnern?), obwohl das an sich blödsinnig ist.

Ich persönlich würde z.B. sagen, dass ich grundsätzlich niemandem vertraue, ich gehe nur bei manchen Menschen Risiken ein.

Ich vertraue also nicht einer Frau, dass sie mich nicht verletzt, sondern ich gehe das Risiko ein, ihr die Möglichkeit zu geben, mich zu verletzen. Wenn es passiert, bin ich dann auch nicht so enttäuscht, ich hab ihr ja nicht vertraut, ich habe gepokert und verloren.

LG Tom
 
Ich les die Vertrauensgschichten im forum seit 11 Jahren. Und ich kanns immer noch nicht nachvollziehen.
...
Nicht sehr überraschend.... wobei, vor ein paar Jahren war das geistig-emotionale Niveau im Forum meines Erachtens deutlich höher. Da habe zumindest ich ein paar Aha-Erlebnisse gehabt (auch negative)...
Übrigens ja - ganze threads widmeten sich dem Vertrauen und seiner Besonderheit.... ;)

...
Was vergeb ich mir, wenn ich jemand an mich heranlass? Sowohl auf emotionaler Ebene als auch auf körperlicher.
...
Das ist die Frage des Columbus...

... Das Leben besteht aus einer unablässigen Abfolge von Chancen. Mit Bedenken werd ich die nicht nützen können. Wenn ich mich - ohne an morgen zu denken - auf den heutigen Tag einlass, werd ich belohnt. Auf allen Ebenen. Da kann ich auch mal ein allfälliges Negativerlebnis verkraften.
...
Das ist ein möglicher Weg und Status. Den alle jene, die für Beziehungen "Vertrauen" (zum Partner / Partnerin) benötigen, wohl kaum jemals erreichen werden. Aber es ist generell so, dass die Luft mit der Höhe dünner wird.....

... Du weisst doch, dass dieser Vergleich ausgesprochen unpassend ist. ;)
Überzeichnungen sind immer etwas zu groß oder zu klein. Sie können helfen, Maßstäbe zu entwickeln und anzulegen.... eine mögliche Methode, um Erkenntnisgewinn zu erzielen. ;)
 
@Mitglied #469517 (shit :
Dauernd haut mich der PC raus und verlangt wieder eine neue Anmeldung, und am Handy kann ich nicht zitieren , für ev. Nachhilfe wäre ich dankbar)
Das Vertrauen, das ich meine, ist nicht das Vertrauen in die Politik oder in die Banken oder whatever, sondern einfach in Menschen, wo menschliche Begegnungen stattfinden.
Dabei ist es für mich keinerlei notwendig oder erforderlich, Passwörter, Schlüssel oder sonstiges zu bekommen, sondern on sich jemand fair und respektvoll mir gegenüber verhält und nicht mir hinterrücks 8n den Rücken fällt.
Grundsätzlich finde ich deinen letzten Absatz sehr spannend,.
Ich selber würde es in Anlehnung an dein "ich habe hoch gepokert und verloren " ersetzen durch * ich kann nur gewinnen oder aus dieser Erfahrung lernen *.....
 
Wenn du einen Sexpartner hast, welcher gebunden (verheiratet) ist, dann ist Vertrauen sehr wichtig (er dir).
Ansonsten - bei meinen Sexworkerinen - lasse ich überflüssiges Geld und Ausweis immer zu Hause.
In einer Ehe - vor allem wenn gemeinsame Kinder da sind - ist Vertrauen sehr wichtig und wird meistens missbraucht.
Bei meinen momentanen Sexkontakten - als ungebundener Mann - ist Vertrauen überhaupt nicht wichtig:)
 
Ich glaube, Vertrauen kann sich auch nur im Gegenzug entwickeln.

Wenn ich jemand Neuen treffen möchte, dann bringe ich mal ein Stückchen Vertrauensvorschuss mit. Ich vertraue darauf, dass mich dieser andere Mensch nicht versetzen wird. Wenn er es ohne Erklärung doch tut, dann hat er dieses Vertrauen missbraucht und braucht sehr gute Gründe, um sich nochmals etwas auszumachen. Wenn ich etwas persönliches von mir erzähle, dann vertraue ich darauf, dass er das Erzählte nicht gleich 1:1 brühwarm irgendwo weiter herum plaudert. Wenn dieser Mensch mir etwas erzählt, behalte ich es ja auch für mich und gebe nicht groß damit an. So kann sich mit der Zeit (!!! - und es ist auch hier immer ein Geben und Nehmen) ein vertrauensvolles Verhältnis aufbauen. Wobei es nicht wesentlich ist, ob es sich hierbei dann um eine intime Beziehung oder eine rein freundschaftliche Beziehung handelt.

Wenn ich eine vertrauensvolle Beziehung zu jemandem habe, dann kann ich auch mal unangenehme Themen ansprechen oder Fragen, bei denen ich mir selbst unsicher bin, ich kann mir Rat oder zumindest eine Meinung holen, grade auch bei möglicherweise schambesetzten Fragen. Wobei etwas, was für mich schambesetzt ist, für jemand anderen diese Eigenschaft nicht haben muss. Beispiel: Frage an meinen Vertrauens(!!!)-Arzt. Den frage ich auch Dinge, die ich mit jemand anderem vielleicht nicht besprechen würde.

Wenn ich weiß, dass ich verletzlicher bin als andere (das hat man glaub ich irgendwann mal raus), dann muss ich entsprechend vorsichtig mit meinem Vertrauen umgehen. Und mir die Leute genau anschauen, bevor ich mich Stück für Stück weiter öffne. Das ist reiner Selbstschutz, und sollte eigentlich vom jeweils anderen auch respektiert werden. Ich glaube, man kann das ja auch ansprechen, in dem man einfach von sich selbst erzählt. Man muss (und darf eigentlich!!!) ja auch nicht gleich alles von sich preisgeben. Wie schon oben gesagt - ein Geben und ein Nehmen. Wenn der andere damit nicht einverstanden ist und durch sein Verhalten signalisiert, dass ihm mein Offen-Sein zu wenig ist, dann passts halt nicht, das muss man auch akzeptieren. Man kann sowieso nie everybodies darling sein. Und als sensiblerer Mensch wird die Anzahl der potentiellen "Freunde" sowieso eher klein. Aber es gibt sie, man kann sie suchen und auch finden - das ist die gute Nachricht !

Ich glaube aber auch, dass man als Mensch mit erhöhter Sensibilität auch lernen kann, dass andere oft unsensibler sind, und dass etwas, was mir im Moment vielleicht zu Herzen geht, vielleicht gar nicht so böse gemeint war. Natürlich muss ich mich dem nicht aussetzen und kann mich wieder ein Stückchen weit zurückziehen. Aber die Menschen sind, wie sie sind, wir können sie nicht ändern, wir können nur uns selbst ändern. Und die Einsicht, dass eben nicht jeder so intensiv fühlt wie ich (oder es auch nur nicht zugeben möchte, oder mit bewusster "Grobheit" versucht, das zu überspielen, weil er halt glaubt, dass Mann nicht seine sensible Seite zeigen darf, oder was weiß ich was es an sonstigen absolut unnötigen Glaubenssätzen noch so gibt), wäre vielleicht ein erster Schritt zu einem leichteren Leben ......
Sehr gut beschrieben :up:
 
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