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Ich in seit 60 Jahren unehrlich und nachtragend, aber ich habe meiner Frau verziehen, dass sie Sex ausser zur Zeugung von Kindern nicht mag.
Inwieweit ist dieses Thema in der heutigen Zeit in intimen Beziehungen überhaupt noch relevant?
Oder :
Ist Vertrauen tatsächlich ein kostbares Gut, das zu verschenken Mut bedeutet?
Liebe Mended,
natürlich bedarf es einer Portion Mut, einem anderen Menschen sein Vertrauen zu schenken. Die Frage liegt halt auch hier in der Dosis: wie viel lasse ich zu? Wie sehr öffne ich mich dem anderen, lasse ihn in meine Seele blicken, wie sehr traue ich mich, mich selbst fallen zu lassen, im Vertrauen darauf, aufgefangen zu werden.
Das wird von Mensch zu Mensch sehr verschieden sein und auch davon abhängen, welche Erfahrungen ich in der Vergangenheit gemacht habe. Sich seelisch zu öffnen bedingt die Möglichkeit, seelisch verletzt zu werden, und zwar umso mehr, umso mehr ich mich öffne. Sich selbst gut zu kennen, und zu wissen, wo meine Grenzen sind, zu wissen, was ich noch aushalte, gibt hier mehr Sicherheit, als wenn ich diese Grenzen (noch) nicht kenne. Und auch diese Grenzen sind individuell unterschiedlich.
Ich glaube, dass Vertrauen nicht nur in intimen Beziehungen relevant ist. Nenn mich blauäugig, aber ohne eine gewisse Portion Vertrauen geht vieles schief. Wenn wir aus lauter Misstrauen keine Beziehungen mehr eingehen, aus lauter Angst, verletzt zu werden, dann entgeht uns ein großer Teil des Lebens. Verletzt zu werden gehört dazu, aber das gibt uns dann auch die Ecken und Kanten, die uns unverwechselbar machen. Wie sehr kann ich mir selbst vertrauen, mit Verletzungen umgehen zu können?
In intimen Beziehungen ist aber auch wichtig, dass man neben dem "blinden" Vertrauen auch immer ganz klar ausspricht, wo die Grenzen liegen, was geht und was nicht. Ich kann in niemanden hineinschauen, und wenn dann genau "der eine Mensch" etwas tut, was mich innerlich verletzt, dann muss ich mich neben all dem Schmerz auch immer fragen "Was habe ich selbst dazu beigetragen, dass das geschehen konnte?" Oft genug kommt heraus : "zu wenig oder falsch miteinander geredet".
Gutes Thema!
Danke für die Blumen! Als Konter wars eigentlich nicht gedacht, und ich hoffe doch sehr, @Mitglied #411667 hats auch nicht als solchen verstanden. Mir ist einfach wichtig, zu sehen, dass zu einer Beziehung immer zwei dazu gehören, und einseitige Schuldzuweisungen - so verführerisch sie auch sein mögen - oft einfach zu kurz greifen ...Vienna-man, also deine Worte habens echt auf den Punkt gebracht, extrem gut argumentiert,gekontert!!!!!! Respekt vor dir.
Lg unbekannterweise Viktoria
Ich glaube von Schuld oder Schuldzuweisung habe ich nirgends etwas geschrieben, noch habe ich solches gemeint.ich kann deinen Worten nur zur Gänze beipflichten... jawohl!!!!!!!! Schuldzuweisungen mag ich schon gar nicht,es gibt keine Schuld und keine Unschuld....
Jein. Eher die individuelle Resilienz....
Die Fragilität der menschlichen Existenz hängt sehr viel davon ab.....
Ja, das wird immer wieder gemeint. Jedoch kennt die Psychologie auch das Konzept der "Persönlicher Stärke" die aus Sensibilität entspringt - das Empfinden, Zeit und Ort aber vor allem Dauer und langer Atem - Vulnerabilität ist auch eine Form von Wahrnehmung, die durch Verarbeitung zu Wachstum und Stärke führen kann....Es gibt Menschen die mit sehr hoher Sensibilität leben und die auch vulnerabler sind als andere.
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Wie Du lesen kannst - viele beziehen es auf ihre Beziehungen bzw Beziehungsfähigkeit. Ich meine, das ist ein Steinchen eines ganzen Bildes....Und es geht für mein Empfinden einfach darum und das ist auch mein Intesse, wie Vertrauen entsteht wie es genährt werden kann und wie es wieder verloren geht.
Es geht mir einfach um das Erforschen dieses Gefühles und dieser Empfindung.
Es geht mir einfach um das Erforschen dieses Gefühles und dieser Empfindung.
Nicht sehr überraschend.... wobei, vor ein paar Jahren war das geistig-emotionale Niveau im Forum meines Erachtens deutlich höher. Da habe zumindest ich ein paar Aha-Erlebnisse gehabt (auch negative)...Ich les die Vertrauensgschichten im forum seit 11 Jahren. Und ich kanns immer noch nicht nachvollziehen.
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Das ist die Frage des Columbus......
Was vergeb ich mir, wenn ich jemand an mich heranlass? Sowohl auf emotionaler Ebene als auch auf körperlicher.
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Das ist ein möglicher Weg und Status. Den alle jene, die für Beziehungen "Vertrauen" (zum Partner / Partnerin) benötigen, wohl kaum jemals erreichen werden. Aber es ist generell so, dass die Luft mit der Höhe dünner wird........ Das Leben besteht aus einer unablässigen Abfolge von Chancen. Mit Bedenken werd ich die nicht nützen können. Wenn ich mich - ohne an morgen zu denken - auf den heutigen Tag einlass, werd ich belohnt. Auf allen Ebenen. Da kann ich auch mal ein allfälliges Negativerlebnis verkraften.
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Überzeichnungen sind immer etwas zu groß oder zu klein. Sie können helfen, Maßstäbe zu entwickeln und anzulegen.... eine mögliche Methode, um Erkenntnisgewinn zu erzielen.... Du weisst doch, dass dieser Vergleich ausgesprochen unpassend ist.
Ich persönlich würde z.B. sagen, dass ich grundsätzlich niemandem vertraue, ich gehe nur bei manchen Menschen Risiken ein.
Inwiefern und wieso?...
In einer Ehe - vor allem wenn gemeinsame Kinder da sind - ist Vertrauen sehr wichtig und wird meistens missbraucht.
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Sehr gut beschriebenIch glaube, Vertrauen kann sich auch nur im Gegenzug entwickeln.
Wenn ich jemand Neuen treffen möchte, dann bringe ich mal ein Stückchen Vertrauensvorschuss mit. Ich vertraue darauf, dass mich dieser andere Mensch nicht versetzen wird. Wenn er es ohne Erklärung doch tut, dann hat er dieses Vertrauen missbraucht und braucht sehr gute Gründe, um sich nochmals etwas auszumachen. Wenn ich etwas persönliches von mir erzähle, dann vertraue ich darauf, dass er das Erzählte nicht gleich 1:1 brühwarm irgendwo weiter herum plaudert. Wenn dieser Mensch mir etwas erzählt, behalte ich es ja auch für mich und gebe nicht groß damit an. So kann sich mit der Zeit (!!! - und es ist auch hier immer ein Geben und Nehmen) ein vertrauensvolles Verhältnis aufbauen. Wobei es nicht wesentlich ist, ob es sich hierbei dann um eine intime Beziehung oder eine rein freundschaftliche Beziehung handelt.
Wenn ich eine vertrauensvolle Beziehung zu jemandem habe, dann kann ich auch mal unangenehme Themen ansprechen oder Fragen, bei denen ich mir selbst unsicher bin, ich kann mir Rat oder zumindest eine Meinung holen, grade auch bei möglicherweise schambesetzten Fragen. Wobei etwas, was für mich schambesetzt ist, für jemand anderen diese Eigenschaft nicht haben muss. Beispiel: Frage an meinen Vertrauens(!!!)-Arzt. Den frage ich auch Dinge, die ich mit jemand anderem vielleicht nicht besprechen würde.
Wenn ich weiß, dass ich verletzlicher bin als andere (das hat man glaub ich irgendwann mal raus), dann muss ich entsprechend vorsichtig mit meinem Vertrauen umgehen. Und mir die Leute genau anschauen, bevor ich mich Stück für Stück weiter öffne. Das ist reiner Selbstschutz, und sollte eigentlich vom jeweils anderen auch respektiert werden. Ich glaube, man kann das ja auch ansprechen, in dem man einfach von sich selbst erzählt. Man muss (und darf eigentlich!!!) ja auch nicht gleich alles von sich preisgeben. Wie schon oben gesagt - ein Geben und ein Nehmen. Wenn der andere damit nicht einverstanden ist und durch sein Verhalten signalisiert, dass ihm mein Offen-Sein zu wenig ist, dann passts halt nicht, das muss man auch akzeptieren. Man kann sowieso nie everybodies darling sein. Und als sensiblerer Mensch wird die Anzahl der potentiellen "Freunde" sowieso eher klein. Aber es gibt sie, man kann sie suchen und auch finden - das ist die gute Nachricht !
Ich glaube aber auch, dass man als Mensch mit erhöhter Sensibilität auch lernen kann, dass andere oft unsensibler sind, und dass etwas, was mir im Moment vielleicht zu Herzen geht, vielleicht gar nicht so böse gemeint war. Natürlich muss ich mich dem nicht aussetzen und kann mich wieder ein Stückchen weit zurückziehen. Aber die Menschen sind, wie sie sind, wir können sie nicht ändern, wir können nur uns selbst ändern. Und die Einsicht, dass eben nicht jeder so intensiv fühlt wie ich (oder es auch nur nicht zugeben möchte, oder mit bewusster "Grobheit" versucht, das zu überspielen, weil er halt glaubt, dass Mann nicht seine sensible Seite zeigen darf, oder was weiß ich was es an sonstigen absolut unnötigen Glaubenssätzen noch so gibt), wäre vielleicht ein erster Schritt zu einem leichteren Leben ......
Inwiefern und wieso?