Leichtfertiges (ver)urteilen

Was mir bei der ganzen Geschichte immer ein bissl abgeht, ist die ehrlichkeit mit dem Menschen, den man so liebt, dass man auch ohne Sex mit ihm zusammen bleiben möchte.

Hat dieser Mensch nicht auch das Recht, zumindest informiert zu werden, was der eigene Partner sexuell treibt?

Am einfachsten wär natürlich zu sagen "Karten auf den Tisch, dann wissen alle, was gespielt wird", aber das wird nicht immer mit allen Beteiligten klappen. Soll ja Leute geben, die sich dann scheiden lassen wollen oder so. ;)

Nun gibt es ja den wohl hier allgemein anerkannten - oder sagen wir akzeptierten - Grundsatz "Wer mir seinen Körper verweigert, hat das bestimmungsrecht über meinen Körper verloren" (letztens irgendwo gelesen, wo es (auch) um @Mitglied #479018 ging)
Aber was ist mit der Ehrlichkeit? Hat der lustlose Partner auch das Recht darauf verloren?

Ich kenne das Thema auch von 2, eigentlich 3 Seiten. Für mich ist die ehrliche Variante die beste, denn DAS wäre für mich der eigentliche betrug, es nicht gewusst zu haben.
 
Was mir bei der ganzen Geschichte immer ein bissl abgeht, ist die ehrlichkeit mit dem Menschen, den man so liebt, dass man auch ohne Sex mit ihm zusammen bleiben möchte.

Hat dieser Mensch nicht auch das Recht, zumindest informiert zu werden, was der eigene Partner sexuell treibt?

Am einfachsten wär natürlich zu sagen "Karten auf den Tisch, dann wissen alle, was gespielt wird", aber das wird nicht immer mit allen Beteiligten klappen. Soll ja Leute geben, die sich dann scheiden lassen wollen oder so. ;)

Nun gibt es ja den wohl hier allgemein anerkannten - oder sagen wir akzeptierten - Grundsatz "Wer mir seinen Körper verweigert, hat das bestimmungsrecht über meinen Körper verloren" (letztens irgendwo gelesen, wo es (auch) um @Mitglied #479018 ging)
Aber was ist mit der Ehrlichkeit? Hat der lustlose Partner auch das Recht darauf verloren?

Ich kenne das Thema auch von 2, eigentlich 3 Seiten. Für mich ist die ehrliche Variante die beste, denn DAS wäre für mich der eigentliche betrug, es nicht gewusst zu haben.

Was ist eigentlich so schwierig an:

1. genau lesen
2. Sinn erfassen
3. nachdenken
4. schreiben

????

Wenn du genau gelesen hättest, dann hättest du das nicht geschrieben!
 
Nein, habe ich nicht. Trotzdem bist du jetzt nicht ehrlich zu ihr, weil es DIR sorgen macht, dass du sie verletzten könntest.

Da hast du recht und genau deshalb hast du den Sinn des Threads nicht verstanden!

Du bist anscheinend in der glücklichen Situation, das du mit deinem Partner über diese Dinge sprechen kannst. Schon mal überlegt, das nicht alle so viel Glück haben?
 
In derselben Situation befindlich, habe ich gelernt, dass
a) ich hier ganz und gar nicht allein damit bin, aber
b) es niemand öffentlich zugibt.
Warum? Weil man sonst doch nur hört, dass man sich nicht genug bemüht hat, dass Ehrlichkeit eine gute Lösung wäre usw.
Ich würde gerne wissen, wie viele jener, die hier rasch urteilen, selbst schon über zwanzig Jahre mit ihrem Partner zusammen sind...
Nach so langer Zeit ist der Partner nämlich der Mensch, der einem am nächsten steht. Den verletzt man nicht so gern, nur damit das Gewissen rein ist.
 
Da hast du recht und genau deshalb hast du den Sinn des Threads nicht verstanden!

Du bist anscheinend in der glücklichen Situation, das du mit deinem Partner über diese Dinge sprechen kannst. Schon mal überlegt, das nicht alle so viel Glück haben?
Durchaus, es scheint leider Usus zu sein. Warum ist das so? Und berechtigt das den einen, dem anderen die Wahrheit nicht zu sagen?
Und ist die Unehrlichkeit nicht auch oft einfach Bequemlichkeit? Sich das Leben einfach machen?
 
Servus, du schreibst:

vermutlich ist dir damit nicht aufgefallen dass diese Aussage selber eine subjektive Wertung darstellt. Ob jetzt jemand deine Handlungen positiv od negativ verurteilt...
was kümmerts dich? Also warum ich dir das schreibe ist, dass du mal eine andere Sichtweise auf deine Gedanken und emotionen einnehmen kannst

mfg

Also du richtest mich, weil ich mit den Richtern ins Gericht gehe? :D
 
du darfst es in deinem Interpretationsapparat handhaben wie du möchtest :) , ich denke mal du hast mehr drauf wie ein one-trick-pony
 
Aber was ist mit der Ehrlichkeit? Hat der lustlose Partner auch das Recht darauf verloren?
Eben genau vor diesem Zwiespalt steht man dann. Aus heutiger Sicht betrachtet schätze ich die dauerhafte Lustlosigkeit der Partnerin mir gegenüber vielmehr als "zu wenig Gefühle vorhanden aber bequem ein". Es ist keine Frage, dass man in stressigen Zeiten auch mal die Lust auf Sex (mit wem auch immer) verlieren kann. So ging es den meisten schon mal, außer sie haben ohne Sex keinen Auftrag im Leben.
Aber ich liebe meine Süße, will ihr nahe und zärtlich zu ihr sein. Daraus ergibt sich in weiterer Folge dann manchmal auch Geilheit oder Sex.
Sprich alleine weil ich meine Süße liebe möchte ich auch Sex mit ihr haben. Würde ich sie nicht mehr lieben, fiele auch die Lust auf Sex weg. Bei ihr ist das genauso.

In meiner vorherigen Beziehung ging es mir im Grunde genommen genauso. Ich habe sie geliebt, wollte ihr nahe sein, mit ihr kuscheln. Sie hat sich dem entzogen. Das sie mich nicht liebt war klar, diese Frau verlässt man leicht. Haus und Hof sind auch egal, Kinder machen die Entscheidung nochmals schwieriger.

Durchaus, es scheint leider Usus zu sein. Warum ist das so? Und berechtigt das den einen, dem anderen die Wahrheit nicht zu sagen?
Und ist die Unehrlichkeit nicht auch oft einfach Bequemlichkeit? Sich das Leben einfach machen?
Macht man sich oder anderen das Leben leichter, wenn man sein schlechtes Gewissen damit "bereinigt" einem geliebten Menschen wehzutun indem man unbedingt ehrlich sein will?
Im Grunde wäre dieser Akt genauso "egoistisch" wie der geheime Seitensprung.
Nur zerstört er viel mehr.

Meine Süße sagt zum Beispiel sie würde es NICHT wissen wollen, solange es unsere Beziehung nicht infrage stellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir fällt auf, das sich viele hier hinreißen lassen vorschnell zu verurteilen. Vorall ohne selbst schon bestimmte Situationen erlebt zu haben. Ich habe länger überlegt, ob ich das schreiben soll und habe mich jetzt dafür entschieden.....

Leider ist das Leben nicht immer nur schwarz oder weiß. Je mehr Lebenserfahrung man hat, desto eher wird einem das bewusst.



Vor fast 22 Jahren habe ich diese wundervolle und attraktive Frau kennen gelernt. Damals war ich beruflich oft Wochenlang unterwegs, aber das hat sie nicht gestört. Als wir uns in den ersten Jahren besser kennen gelernt haben wurde aus Verliebtheit Liebe. Wir haben so viele Gemeinsamkeiten und ziehen immer an einem Strang. Auch heute noch habe ich diese wohlige Wärme in meiner Brust, wenn ich sie kurze Zeit nicht gesehen habe und in meine Arme schließe.



Im sexuellen Bereich hat es die ersten 5-6 Jahre auch sehr gut funktioniert. Aber dann begann ihr sexuelles Verlangen stark nachzulassen. Ich wurde mehr und mehr zum sexuellen Bittsteller, denn von ihr ging keine initiative mehr aus. Wir haben darüber geredet, neues ausprobiert und waren sogar in Therapie, aber das brachte immer nur kurzfristigen Erfolg. Einmal habe ich das Thema öffnen der Beziehung angesprochen. Ich wollte ihr erklären, dass es nur um Sex und nicht um Liebe geht, aber damit habe ich ihr sehr wehgetan.



Da ich mir nicht vorstellen konnte, dass sie keine Bedürfnisse mehr hat habe ich gewartet, das sie die Initiative ergreift – nach über 2 Jahren hab ich aufgegeben. Dann stehst du plötzlich da und wirst mit deinen Bedürfnissen alleine gelassen. Auch wenn es Selbstbefriedigung heißt, aber befriedigend ist es auf Dauer auch nicht!



Soll ich diesen Menschen mit ausgebrannter Libido jetzt wegwerfen wie eine ausgebrannte Glühbirne? Klar kann ich sie verlassen, aber einen Partner mit so vielen Gemeinsamkeiten werde ich sicher nicht mehr finden! Ja das Fleisch ist schwach – und obwohl meine Frau attraktiv und sportlich ist, habe ich alle paar Jahre eine heimliche Affäre (wo beide genau wissen worauf sie sich einlassen). Wer glaubt ich hätte keine Schuldgefühle der irrt, aber das Verlangen siegt hier über jede Vernunft. Das es sich hier um einen ganz klaren Vertrauensbruch handelt, das lässt sich nicht wegdiskutieren!



Aber …. bevor jetzt wieder vorschnell verurteilt wird, versetzt euch in eine dieser beiden Situationen. Zum Beispiel das man euch in die Ecke stellt und keiner euch mehr haben will, weil der sexuelle Appetit vergangen ist (kann es geben mit zunehmendem Alter). Oder die andere Seite - das man mit seinem sexuellem Verlangen alleine gelassen wird. Sehr oft (ver)urteilen hier Personen, welche sich (noch) nicht in dieser Situation befinden.



In einer perfekten Welt würde sich die Libido in einer Partnerschaft im Gleichklang entwickeln - leider leben die wenigsten Menschen in einer perfekten Welt! Ich vergönne jedem eine Beziehung in sexueller Harmonie .... nur Urteilt nicht vorschnell über andere, welche dieses Glück nicht haben.


ich verurteile niemanden, und lasse mich auch von niemandem verurteilen :)

aus meiner Sicht bin ich für meine Handlungen verantwortlich, und nur mir Rechenschaft schuldig....

ob, und wenn ja, wie ich persönliche Entscheidungen meinen Mitmenschen kommuniziere bleibt mir überlassen
 
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