Hier beklagen sich häufig User, so wie du jetzt auch, über sexuelle Probleme mit ihren Partnern, ohne dass diese zu Wort kommen und möglicherweise eine ganz andere Darstellung der Situation, in der sich beide befinden, parat haben.
Die Schwierigkeit dahinter ist, das in diesen Fällen, der 2te Part sich (hier und woanders) nicht an der Diskussion beteiligen wird, da für sie in den allermeisten Fallen kein Problem besteht.
Ich weiß nicht, wie man Threads verlinkt, letztens war mit "kann man Gefühle lernen" von
@Mitglied #487572 eine interessante Ansichtweise von jemanden (du erinnerst dich), der eventuell Asexuell ist, und die andere Seite darstellt. Aber auch er sieht nur insofern ein Problem, weil er Angst hat, alleine zu enden, nicht weil die fehlende Libido an sich ein riesen Problem wäre..
Du würdest dich auch nicht in einem Tuningforum anmelden, wenn dich das Thema nichtmal annähernd juckt, nur weil dein Freund gerne an Autos schraubt.
Meine Partnerin redet generell nicht über Sex, von selber fängt sie mit dem Thema nie an, wenn ich es tue, selbst wenn ich sie frage was ihr gefällt oder sie probieren möchte, kommt nur "es gefällt mir so wie's ist". Ich hab nach 8 Jahren kaum etwas zu dem Thema rausbekommen, weder im guten, noch im Streit, noch im Vorschlag sich Hilfe zu suchen.
In dem Thread geht's nicht um Absolution, Erlaubnis oder Gutheißung. Dennoch "wünscht" man sich zumindest eine "Anerkennung" anderer. Schließlich kann man meist nicht im engsten Freundeskreis oder der Familie über das Thema reden.
Was mir bei der ganzen Geschichte immer ein bissl abgeht, ist die ehrlichkeit mit dem Menschen, den man so liebt, dass man auch ohne Sex mit ihm zusammen bleiben möchte.
Hat dieser Mensch nicht auch das Recht, zumindest informiert zu werden, was der eigene Partner sexuell treibt?
Am einfachsten wär natürlich zu sagen "Karten auf den Tisch, dann wissen alle, was gespielt wird", aber das wird nicht immer mit allen Beteiligten klappen. Soll ja Leute geben, die sich dann scheiden lassen wollen oder so.
Nun gibt es ja den wohl hier allgemein anerkannten - oder sagen wir akzeptierten - Grundsatz "Wer mir seinen Körper verweigert, hat das bestimmungsrecht über meinen Körper verloren" (letztens irgendwo gelesen, wo es (auch) um
@Mitglied #479018 ging)
Aber was ist mit der Ehrlichkeit? Hat der lustlose Partner auch das Recht darauf verloren?
Ich kenne das Thema auch von 2, eigentlich 3 Seiten. Für mich ist die ehrliche Variante die beste, denn DAS wäre für mich der eigentliche betrug, es nicht gewusst zu haben.
Das ist einfach absolut abhängig vom "lustlosen", und die Einschätzung des "lustvollen", wie der andere reagieren wird, und deren Situation.
Es gibt hier einige, die so eine Beziehung beendet haben. Die meisten, die ich hier u.A. per PN kennen gelernt hab, die ziemlich in der gleichen Situation sind und sue nicht beendet haben, haben Kinder. Da sieht das wieder anders aus.
Meine Partnerin würde definitiv die Beziehung beenden, wenn ich fremdgehe, das Gespräch hatten wir ein paarmal.
Also steh ich, wenn ich zu ihr Ehrlich bin, vor der Wahl. Entweder meine Kinder halb sehen, oder mit meinen Kindern im Arm im Bett liegen, und mich körperlich dermaßen ungewollt fühlen, das es weh tut.