Liebe braucht Freiheit. Natürlich.
Nehme an du meinst jetzt ned Liebe generell zu allem und jeden, sondern auf die klassische Manderl/Weiber G'schichte bezogen. Und da würd ich mal sagen, Liebe braucht gar nix. Wenn Liebe etwas braucht, dann ist' keine Liebe, sondern unser Ego welches sich mit'n klassischen "haben wollen" zu Wort meldet. In dem Fall halt Freiheit. Liebe ich jemand, dann nehme ich mir die Freiheit die ich benötige, um selbst lieben zu können und sollte meinem Gegenüber dieselbe Freiheit zugestehen. Was aber nun nicht bedeuten muss das jeder tut, lässt, herumrammelt wie ihm/ihr beliebt, sondern lieben kann auch selbst auferlegte Ein/Beschränkung der Freiheit bedeuten, was aber ja genauso eine Form der Freiheit ist.
Wenn aus Liebe eine Beziehung werden will, braucht sie aber mehr. Was könnte dieses „mehr“ sein?
Es braucht Erfahrung(en) aus so manchen bzw. vielen Beziehungen. Und die kann jeder eben nur selbst in selbigen machen. Alles andere wär wie die "heisse Herdplatte" G'schicht bei Kindern. Nur selber draufgreifen macht schlauer. Und wurde auch schon ober mir g'schrieben, es benötigt Partner die selbst mit sich im reinen sind. Oftmals erinnern Beziehungen an zwei Ertrinkende die sich aneinander klammern, in der Hoffnung gemeinsam nicht unterzugehen, in der Art aber noch schneller ertrinken werden.
Wenn zwei Menschen die mit selbst nicht im reinen sind, sich selbst nicht lieben können, eine Beziehung eingehen kann theoretisch nix grossartiges dabei herauskommen. Praktisch ist es jedoch etwas grossartiges, nämlich die Gelegenheit wertvolle Erfahrungen zu sammeln, die man eben nur in der Praxis machen kann. Daher ist so ein scheitern m.M.n nicht als Niederlage zu werten sondern einfach als das, was es ist, ein weiteres Stück am Weg zur Perfektion. Das Ego macht dann aber halt gern wieder eins der grossen Lebensdramen draus.
Und wo liegen die Gefahren, sodass dieses „mehr“ die Freiheit stiehlt? Wo aber liegen die Gefahren, sodass die Liebe an der Freiheit zerbricht?
Im Ego, welches, so wie auch in allen anderen Lebensbereichen der Hauptübeltäter ist wenn etwas ihn Bach runtergeht. Das Ego fordert, raubt, ist gewalttätig, schränkt ein usw. usf. Liebe gibt, verzeiht, erweitert, tröstet, heilt, etc. etc. Oder wie's die Nena so schön singt ...
Liebe will nicht,
Liebe kämpft nicht,
Liebe wird nicht,
Liebe ist.
Liebe sucht nicht,
Liebe fragt nicht,
Liebe soll nicht,
Liebe ist, so wie du bist.
Ich glaube fest daran, dass es sie gibt, die bezogene Freiheit, die geborgene Freiheit. Aber ich sehe es in meiner Umgebung und merke es auch an mir: es ist gar nicht leicht, diese Form der Freiheit zu fassen, schon gar nicht, sie zu leben.
Lerne bedingungslos zu lieben und hast jede Freiheit dieses Universums ...
PS: Blanke Theorie ohne Anspruch darauf, das ich selbst die Weisheit der Welt bereits g'funden hätt ...