Selbstoffenbarungen / pro und contra

Ich denke, wenn’s der Vergangenheit angehört, muss es ein Partner nicht wissen. Ich hab auch hin-und her überlegt, ob ich meinem Partner sagen soll, dass ich vor ihm öfter in Swingerclubs war. Ich hab mich entschieden, es nicht zu sagen, weils einfach auch nicht mehr relevant ist.
Als devoter Part sehe ich es als Pflicht an keine Geheimnisse zu haben und verpflichte mich auch selbst immer ehrlich zu sein.
Ein dominanter Part muss sich in meinen Augen nicht alles offenbaren.
Dennoch er wird es von sich aus tun, wenn ich ihm mit großer Offenheit begegne.
 
eine pro und contra Diskussion/ Erfahrungsaustausch zu einer "Rezeptur für eine glückliche Beziehung" im Sinne des Vorgenannten

es gibt keine "rezeptur". was für die/den eine( n ) passt, wäre für den/die andere( n ) vollkommen verkehrt. sogar oft von der lebensphase abhängig. du würdest nach dem modus von meiner süßen und mir höchstwahrscheinlich keine beziehung mit mir leben können und wollen. und ich umgekehrt nicht. ist aber auch gar nicht das thema! wichtig ist lediglich, diese unterschiedlichkeit und den unterschiedlichen bedarf - daher auch unterschiedliche konzepte - zu respektieren. für dich ist das, was du beschrieben hast das, was dir in einer beziehung als ideal vorkommt. ist in ordnung. aber patentrezept für glückliche beziehungen ist es keines.
 
Meine Erfahrung aus 26 Jahren Ehe: Selbstoffenbarung ist unser Weg, denn nur so wird man verstanden. Die Voraussetzung ist allerdings, dass beide Kompromiss- und Kommunikationsbereit sind. Denn Wünsche, Gedanken und Pläne zu äußern bedeutet ja nicht, dass diese zu 100% umgesetzt werden müssen oder die Bedingung für ein Weiterführen der Partnerschaft sind. Ich finde es unendlich wichtig den Partner an der eigenen Entwicklung teilhaben zu lassen und sich für die Gedankenwelt und Veränderungen beim Partner zu interessieren...sonst verliert man sich schnell aus den Augen. Ich meine damit nicht sich zu überwachen oder jede Kleinigkeit zu berichten...jeder hat seine Intimsphäre und seinen eigenen Bereich und um "Erlaubnis" muss ein erwachsener Mensch auch nicht fragen. Aber es geht um das Kennen des anderen, den gemeinsamen Rahmen der Partnerschaft immer wieder den Bedürfnissen neu anzupassen. Was ich ganz schlimm finde ist, wenn man Angst hat mit seinem Partner offen zu sprechen und befürchten muss "einen Kopf kürzer gemacht zu werden" wenn man seine Gedanken offenbart. So würde ich nicht leben wollen. Manche Wünsche/ Veränderungen brauchen Zeit zu rum zu reifen, aber mit Willen fanden wir immer einen gemeinsamen Weg mit dem wir beide zufrieden sind und dahinter stehen konnten.
 
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Eine Partnerschaft muss sich eigenständig entwickeln. Ich interessiere mich nicht für die Vergangenheit meiner Frau, weiß auch nur sehr wenig drüber, ebenso umgekehrt. 🤷 Trotzdem liegt, gerade ihr, sehr viel an "Sicherheit" für uns und unsere Familie.
Jeder von uns genießt seine Freiheit, am Ende des Tages wissen wir gemeinsam zu agieren
Es kommt ja auch drauf an, seit wann man sich kennt.
Bist du noch mit deiner Jugendliebe seit der Schulzeit zusammen, wird es wohl keine Geheimnisse der Vergangenheit geben. Muss man, wie leider viele Paare, mit Mitte/Ende 30 (als Beispiel) noch mal „neu“ anfangen, will man vielleicht auch gar nicht alles aus der Vergangenheit des Anderen wissen …
 
Ich finde die Vergangenheit einer Person immer wichtig, einfach deshalb, weil Erlebtes uns auch zu dem Menschen macht, der wir heute sind. Gewisse Charakterzüge und Verhaltensweisen kann man gar nicht verstehen, ohne vergangenes zu wissen.... die Vergangenheit formt die Persönlichkeit mit. Durch sie wissen wir in Punkto zB Partnerschaft, was wir nicht mehr wollen, was wir wollen, worauf wir unseren Fokus legen, was gar nicht funktioniert usw..
Vergangenheit ist alles, und wenn ich Momente von vor 5 Jahren von meinem damaligen Job erzähle.. wenn man nichts von seiner Vergangenheit erzählt, hat man nicht viel zu erzählen.
 
Wie muss man drauf sein um die Offenheit seines Partners generell als Belastung zu empfinden.
Also sind die Optionen:
1. Eine "erfolgreiche" Beziehung mit jemandem führen, den man evtl. nicht kennt, aber nicht wegen "Offenbarungen" streitet oder sich trennt.
2. Den Partner vollständig kennenlernen und riskieren eine Beziehung zu verlieren, die vollständige Offenheit nicht aushält.

Ganz "schwierige" Frage...
Da ist mir 2. lieber, da ich keine Beziehungen um der Beziehung willen führe und eine Beziehung, die Offenheit nicht verträgt, bei mir keine ernstzunehmende Beziehung ist.
 
Philosophisch betrachtet ist man nicht in die Person wie sie wirklich ist verliebt, sondern in die Vorstellung, die man sich von ihr macht. Und man tut alles dafür, dass diese Vorstellung keinen Schaden nimmt. Sonst geht die Liebe den Bach runter und die Beziehung in die Brüche. Liebe ist immer auch ein Stück Einengung, bzw. ein Verlangen, den eigenen Vorstellungen zu entsprechen. Und das setzt auch "Selbstoffenbarungen" klare Grenzen.
 
Nur wenn man sich unbedingt selbst belügen möchte, tut man alles dafür, dass die Vorstellung, die man von jemandem hat, nicht der Realität entspricht.
Das will zum Glück nicht Jeder.
 
Nur wenn man sich unbedingt selbst belügen möchte, tut man alles dafür, dass die Vorstellung, die man von jemandem hat, nicht der Realität entspricht.

Der Mensch ist per se gar nicht in der Lage, die Wirklichkeit zu erfassen. Alles was er wahrnimmt ist nur eine durch seine Sinne befähigte Vorstellung vom was wirklich ist. Und hat mit ""sich selbst belügen""" nichts zu tun.

Davon ist auch das was er "Liebe" ( Beziehung ) nennt geprägt.
 
Philosophisch betrachtet ist man nicht in die Person wie sie wirklich ist verliebt, sondern in die Vorstellung, die man sich von ihr macht. Und man tut alles dafür, dass diese Vorstellung keinen Schaden nimmt. Sonst geht die Liebe den Bach runter und die Beziehung in die Brüche. Liebe ist immer auch ein Stück Einengung, bzw. ein Verlangen, den eigenen Vorstellungen zu entsprechen. Und das setzt auch "Selbstoffenbarungen" klare Grenzen.
Die Gefahr, einem Trugbild aufzusitzen ist größer, je weniger man sich kennt. Kennen(lernen) kann man sich aber sicherlich nicht nur durch "Offenbarungen". Es wäre ja doch traurig, wenn man nicht in der Lage wäre, den Menschen, mit dem man sein Leben verbringt, zu erfassen, ohne dass man durch "Offenbarungen" mit der Nase darauf gestoßen wird. Da müsste schon jegliche Empathie fehlen.

Und Liebe ist, die Erkenntnisse, die darin wohnen auf- und hinzunehmen, auch wenn sie nicht dem eigenen Ideal entsprechen. Alles andere ist nichts anderes als Selbstverliebtheit - so lange es sich um eine Projektion handelt.
 
Und man tut alles dafür, dass diese Vorstellung keinen Schaden nimmt.
Der Mensch ist per se gar nicht in der Lage, die Wirklichkeit zu erfassen. Alles was er wahrnimmt ist nur eine durch seine Sinne befähigte Vorstellung vom was wirklich ist. Und hat mit ""sich selbst belügen""" nichts zu tun.
Das was andere Menschen tun, ist durch menschliche Sinne sehrwohl erfassbar und wenn man per se nicht wissen will, wie der Partner ist um eine Illusion aufrechterhalten zu können, die man liebt, ist das nichts Anderes als sich selbst zu belügen.
Hier hilft Relativismus nicht weiter und wird es auch nicht rechtfertigen können, da es eine selbst gewollte Limitierung des Verständnisses ist, keine der menschlichen Sinne.
 
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Der Mensch ist per se gar nicht in der Lage, die Wirklichkeit zu erfassen. Alles was er wahrnimmt ist nur eine durch seine Sinne befähigte Vorstellung vom was wirklich ist. Und hat mit ""sich selbst belügen""" nichts zu tun.

Davon ist auch das was er "Liebe" ( Beziehung ) nennt geprägt.
Das stimmt wenn man mit wissenschaftlichen Methoden heran geht und die Realität als von sich getrennt betrachtet.
Doch es gibt starke Hinweise, das dies nicht so ist. Der Beobachter spielt bei einigen physikalischen Experimenten durchaus eine Rolle.
D.h. das was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen ist zwar eine Täuschung, jedoch hat sie etwas mit uns selbst zu tun.
Offenheit zum Partner schafft eine Verbindung die über sinnliche Erfahrungen hinaus geht.
 
Nicht Gedanken und Gefühle.
Natürlich sind diese kommunizierbar. Um erfassen zu können was ein Mensch denkt und fühlt, reicht es aus wenn man versteht was dieser meint, dazu muss man nicht dasselbe denken und fühlen. Wenn du nicht der Meinung bist, hättest du das Thema gar nicht eröffnen brauchen, da du hier danach fragst.
 
Die Gefahr, einem Trugbild aufzusitzen ist größer, je weniger man sich kennt. Kennen(lernen) kann man sich aber sicherlich nicht nur durch "Offenbarungen". Es wäre ja doch traurig, wenn man nicht in der Lage wäre, den Menschen, mit dem man sein Leben verbringt, zu erfassen, ohne dass man durch "Offenbarungen" mit der Nase darauf gestoßen wird. Da müsste schon jegliche Empathie fehlen.

Und Liebe ist, die Erkenntnisse, die darin wohnen auf- und hinzunehmen, auch wenn sie nicht dem eigenen Ideal entsprechen. Alles andere ist nichts anderes als Selbstverliebtheit - so lange es sich um eine Projektion handelt.

Trugbilder und Projektionen sind gewiss auch Ursache für ein Scheitern von Beziehungen. Dem kann ein "sich kennen / offenbaren", entgegenwirken, solange es eben kein aufdringliches Selbstentblößen ist und damit für den anderen zur Last wird.
 
Natürlich sind diese kommunizierbar. Um erfassen zu können was ein Mensch denkt und fühlt, reicht es aus wenn man versteht was dieser meint, dazu muss man nicht dasselbe denken und fühlen. Wenn du nicht der Meinung bist, hättest du das Thema gar nicht eröffnen brauchen, da du hier danach fragst.

Die Frage hier ist eben, wieviel Kommunikation/ Offenbarung über das innerste eines Menschen ist für eine Beziehung wohltuend oder schädlich. Und es gibt eben Gefühle, die sich nicht in Wort fassen lassen.
 
Die Frage hier ist eben, wieviel Kommunikation/ Offenbarung über das innerste eines Menschen ist für eine Beziehung wohltuend oder schädlich.
Sich selbst zu belügen stellt für eine Beziehung immer ein Schadenspotential dar. Ob man nun irgendwann die Wahrheit erkennen muss oder es irgendwann satt hat.
Du wirst hier auch keinen Richtwert finden, hängt von der Toleranz des Partners, sowie der eigenen ab.
Und es gibt eben Gefühle, die sich nicht in Wort fassen lassen.
Ist nicht weiter relevant, da "man" nach deiner Aussage alles tut damit man es eben nicht erfasst, unabhähngig davon ob es erfassbar ist oder nicht, was dann den Zustand der Selbsttäuschung erreicht.
Siehe:
Und man tut alles dafür, dass diese Vorstellung keinen Schaden nimmt.
 
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