Selbstoffenbarungen / pro und contra

""So offenbarend wie nötig und so verschweigend wie möglich"" scheint die Formel für eine glückliche Beziehung zu sein, in der sich die Partner ein gutes Stück Mystik über sich selbst bewahren und sich nicht gegenseitig oder einseitig mit totaler Selbstoffenbarung belasten. Da das rechte Maß zu finden halte ich für eine Kunst und den Schlüssel, die Spannung und das Begehren aufrecht zu erhalten.

Zudem haben Menschen ja zwei "Ichs" Das "Innen-Ich" nur für sich selbst, das "Außen-Ich" für Beziehungen, die nicht selten gegeneinander in Konflikt geraten, was die Sache nicht gerade einfacher macht.

Also wieviel Selbstoffenbarung verträgt eine Beziehung? Welche Offenbarungen sind destruktiv? Muss/ sollte der Partner alles wissen?

Und mit dieser Frage sei hiermit eine pro und contra Diskussion/ Erfahrungsaustausch zu einer "Rezeptur für eine glückliche Beziehung" im Sinne des Vorgenannten eröffnet.

Die Frage lässt sich auch andersrum stellen: welche Art Beziehung resultiert aus einer totalen "Selbstoffenbarung" und welche daraus, dass man sich eben nicht dem Partner gegenüber offenbart. Ein paar kleine Geheimnisse hat jede(r). Wir halte es grundsätzlich mit Offenheit, sind aber auch schon seit unserer Studienzeit ein Paar, da ergibt sich die "Offenbarung" von selbst. :)
 
Gefühle sind subjektive Empfindungen, für die es keine einheitliche/ normierte Beschreibung gibt. "Liebe" ist z.B. was völlig individuelles.

Und wenn schon :rolleyes:

Manche Einträge von Dir lesen sich wie aus einem Lehrbuch für Psychologie.

Man muss nicht alles hundert Mal hinterfragen und analysieren um einander zu verstehen. Liebe ist einfach wunderschön, wenn es zwischen zwei Menschen passt. Wenn sie endet, tut es unendlich weh.
 
Ich möchte nur einen Partner haben, der mir frei nach sts "seine Sunn zeigt, seine Sterne und seinen Mond", also Geist und Seele, alles.
Natürlich gibts das gleiche von mir zurück.
 
Geniert habe ich mich früher nur der ärmlichen Verhältnissen wegen, aus denen ich gekommen bin. Alles andere, wirklich alles, konnte ich jederzeit offenlegen, da war absolut nichts dabei, dass mir unangenehm war.
Wenn ich etwas verheimlichen/verschweigen muss, ist es doch ein Zeichen, dass ich etwas getan habe, dass nicht ganz den gesellschaftlichen Normen entspricht oder ich selbst nicht von der Richtigkeit meines Handelns überzeugt bin. Befürchte ich, dass der mögliche Partner die Wahrheit nicht verträgt und eventuell kein weiteres Interesse an einer Beziehung hat, ist es auch ein Hinweis, dass gegensätzliche Lebenseinstellungen und Ansichten aufeinandertreffen.
Für manche Menschen ist es ihr sexuelles Vorleben mit z B vielleicht außergewöhnlich vielen Sexpartnern, abartige Sexpraktiken usw die sie ihrem Partner nicht offenbaren wollen. Andere wollen ihre z B unehelichen Kinder, ihre schwere Überschuldung, ihre Alkohol- oder Drogenabhängigkeit, ihre Spielsucht usw. verheimlichen.

Was darf verschwiegen werden, was muss unbedingt offengelegt werden, wenn es um Ehe und eheähnliche Verhältnisse geht? Welche Teile der Biografie müssen der Wahrheit entsprechen oder darf grundsätzlich über alles falsch informiert werden?.
 
Was darf verschwiegen werden, was muss unbedingt offengelegt werden, wenn es um Ehe und eheähnliche Verhältnisse geht? Welche Teile der Biografie müssen der Wahrheit entsprechen oder darf grundsätzlich über alles falsch informiert werden?.
Das sind die spannenden Fragen. In dem Moment wo es, wie man es zum Beispiel in einer Ehe hat, in die persönlichen Angelegenheiten des anderen eingreift, wird es haarig.
Bei Spielsucht zum Beispiel.
Oder außerehelichen Kindern.
 
Zudem haben Menschen ja zwei "Ichs" Das "Innen-Ich" nur für sich selbst, das "Außen-Ich" für Beziehungen
Naja... 😅 Also mehrere "Ichs" zu haben fällt in die Kategorie psychische Erkrankung und das haben Menschen per se aber bitte nicht, sondern vereinzelt Menschen.

Also durch diese falsche Annahme der Ausgangspunkte, sind auch die Schlüsse daraus nicht haltbar.


Man muss einfach ehrlich zu sich und zu einander sein, das wars.
 
Zudem haben Menschen ja zwei "Ichs" Das "Innen-Ich" nur für sich selbst, das "Außen-Ich" für Beziehungen, die nicht selten gegeneinander in Konflikt geraten, was die Sache nicht gerade einfacher macht.

Naja... 😅 Also mehrere "Ichs" zu haben fällt in die Kategorie psychische Erkrankung und das haben Menschen per se aber bitte nicht, sondern vereinzelt Menschen.
Stimmt im Grunde wird derjenige auch krank der permanent zwischen Außenwelt und Innenwelt trennen muss.
Irgendwann kommen dann Wahnvorstellungen so mein Gefühl.
Ich denke wer nicht ständig etwas vortäuschen muss, kann innerlich in sich ruhen und entspannen.
Also Lügen haben nicht nur kurze Beine, sie machen Einen auch psychisch krank.
Da Liebe jedoch etwas Verbindendes ist, wird diese durch eine Trennung zwischen Innen- und Aussen- Ich gestört oder zerstört.
 
Das man einige Dinge nicht sofort snspricht hat auch etwas mit friedlichem sozialem Miteinander zu tun.

Zb kennt man jmd nicht lange oder gut und der hat Mundgeruch, sagt man es eher nicht so schnell.
Ist die Person gut bekannt, ist man da eher bereit was zu sagen.

Zwar ein banales Beispiel, aber im Grunde läufts auch so in Beziehungen ab.

Je mehr man vertraut desto offener ist man anderen gegenüber, je mehr Authentizität man pflegt, desto tiefer sind Beziehungen.

Natürlich gibts auch das Gegenteil. Das man viel zu offen (zu Fremden zb) ist und diese man dadurch sogar überfordert bzw abschreckt. Aber da hat man dann auch tiefgreifende Verhaltensstörungen, was ja nicht die Allgemeinheit betrifft.
 
Es gibt wohl wenig, was man in 20 Jahren Beziehung verschweigen kann. Anstrengend wäre es auch.

Also erzähle ich einiges, was ich für wichtig halte. Wenn da schon jemand wegläuft, war er ohnehin nicht der Richtige :schulterzuck:
Na gut, ich denke wenn man schon die Pilz- und die Hämorrhoidencreme miteinander teilt, kann man sich den Rest auch gegenseitig erzählen.
 
Philosophisch betrachtet ist man nicht in die Person wie sie wirklich ist verliebt, sondern in die Vorstellung, die man sich von ihr macht. Und man tut alles dafür, dass diese Vorstellung keinen Schaden nimmt. Sonst geht die Liebe den Bach runter und die Beziehung in die Brüche. Liebe ist immer auch ein Stück Einengung, bzw. ein Verlangen, den eigenen Vorstellungen zu entsprechen. Und das setzt auch "Selbstoffenbarungen" klare Grenzen.

verliebt sein kann man in eine person, wie man sie sieht und sich im ersten dusel wünscht. liebe entwickelt man zu der person, wie sie wirklich ist. genau diese liebe lässt auch zu, dass man sich selber sein kann statt ein scheinbild aufzubauen und zu erhalten. eine schreckliche vorstellung, vor dem geliebten menschen ein leben lang ein trugbild zu leben. brrrr!

und zur selbstoffenbarung: wichtig ist, nicht über alles reden zu MÜSSEN, aber über alles reden zu KÖNNEN. meine süße und ich, wir reden z.b. auf den langen fahrten nach polen fast die ganze zeit. und erfahren jedes mal immer noch enorm viel übereinander. weil einfach zeit und gelegenheit dafür da ist. und finden es beide schön. wir reden über gott und die welt, als hätten wir uns gerade erst kennengelernt.
 
wir reden z.b. auf den langen fahrten nach polen fast die ganze zeit. und erfahren jedes mal immer noch enorm viel übereinander.
Man verändert sich ja auch immer, man stagniert ja nicht. Manchmal ändert man sogar seine Ansichten um 180 Grad.
Man erfährt sogar durch jemand anderes neues über sich selbst, was man ohne den anderen gar nicht erfahren würde oder könnte. Im Gute ensteht dadurch Wachstum und Reife.
Philosophisch betrachtet ist man nicht in die Person wie sie wirklich ist verliebt, sondern in die Vorstellung, die man sich von ihr macht. Und man tut alles dafür, dass diese Vorstellung keinen Schaden nimmt. Sonst geht die Liebe den Bach runter und die Beziehung in die Brüche. Liebe ist immer auch ein Stück Einengung, bzw. ein Verlangen, den eigenen Vorstellungen zu entsprechen. Und das setzt auch "Selbstoffenbarungen" klare Grenzen.
Hört sich eher an, als hättest du da Erfahrungen gemacht, aber das gilt mit nichten für Beziehungen generell. Ich würd das zb weder so sagen noch unterschreiben.
Aber wenn man mit dieser Vorstellung in jegliche Beziehungen geht, wirds schwierig.

Liebe ist alles andere als Einengung.
Wennan sich eingeengt fühlt vom Partner, hat man entweder den Falschen oder man hat Probleme oder beides.
Das kann man Aufarbeiten.
 
Und man tut alles dafür, dass diese Vorstellung keinen Schaden nimmt.
Besser wärs diese Energie in die Suche des richtigen Partners zu setzen. 😅

Und btw besteht das Leben auch nicht nur aus wollen und nehmen, sondern auch aus daran arbeiten. Sprich eine stabile Beziehung muss man sich halt auch erarbeiten, mit Kompromissen, Ehrlichkeit und dem Willen dazu.
 
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