Vertrauen geklaut, und nun ?

Hmm, das hab ich nie so schnell geschafft, liegt aber sicher auch an der Tiefe der Verbindung. Ich hatte eben immer Langzeitbeziehungen, die Jahre sind ja irgendwie verankert, den Anker aus dem Sand ziehen, hoppla hopp, das ging auch bei bestem Willen und aller Ratio nicht.
Btw. Ich auch. DAS waren aber auch nicht die toxischen Beziehungen, die mir Narben zugefügt haben.
Bei mir waren die schlimmsten immer familiäre Bindungen.
 
An dieses Wechselbad der Gefühle denke ich nicht so gerne zurück, voll neben ie Spur geraten. :rolleyes:
Das tut mir leid!
Und wie lange braucht es wieder offen und fröhlich zu sein ?
Ich hab' gelernt wann ich getriggert bin und erkenne meine reaktiven Muster..
Das hilft beim wieder-offen-sein..

Unbefriedigenderweise wird dir keiner eine zeitliche Einschätzung geben können... Das is sehr individuell...
Aber wenns soweit is merkt man's ❤️
 
Sich von einer Person zu trennen ist das eine, sie aus dem Kopf zu bekommen das andere und weit schwierigere, oft unmögliche, sodass man mit solch einer Belastung zu leben lernen muss. Insbesondere weil es in einer Beziehung keine "Schuld" gibt, die den "Unschuldigen" seelisch entlasten könne.
 
Sich von einer Person zu trennen ist das eine, sie aus dem Kopf zu bekommen das andere und weit schwierigere, oft unmögliche, sodass man mit solch einer Belastung zu leben lernen muss. Insbesondere weil es in einer Beziehung keine "Schuld" gibt, die den "Unschuldigen" seelisch entlasten könne.
Logisch, man muß es ja irgendwie annehmen.
Im unmittelbaren Verlust und dem Erkennen das alles woran man geglaubt hat nicht mehr existiert, da gehts eh rund in der Birne, ich weiß noch, es war alles dabei, auch zeitweise Selbstmitleid, unbegründete Eifersucht, Selbstzweifel, aber das Leben geht eben weiter, wo ist das Vertrauen hin was doch so wichtig ist in einer Beziehung ? Ist es wieder da, oder lebt man in ewiger Unsicherheit und Ängsten ?
Sind die armen Würstchen von Incel`ern nicht auch oft ein Produkt davon ? :unsure:
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie geht ihr mit sochen Erfahrungen um ?
Klarer Cut, in allen Gefühlen suhlen und baden die hochkommen (das klingt vielleicht komisch, aber ich hab mir in der Vergangenheit Zeiten zum Heulen, Ausrasten und Leiden ausgemacht - das ganze braucht nämlich ein klares Ende, sonst versinkt man) und dann die Steine aufklauben, auf die man immer wieder steigt und sich aktiv entscheiden was man damit macht. Sich für die Steine, Steinchen und Sandkörner Hilfe zu holen bringt Ordentlichkeit in die Sache und man kann die Dinge wirklich abhaken.

Und: vom hohen, empörten Ross steigen, Selbstachtung und Demut (sich selbst gegenüber) praktizieren und üben.
war nicht einfach, Vergebung zu lernen
Ich hab gelernt: ich muss nicht vergeben. Ich kann einen Menschen für mein Leben lang abgrundtief scheisse, verwerflich und entbehrlich finden. Das bringt manchmal schnelleren Frieden, als heraufbeschwörte Vergebung zu üben die nicht aus dem inneren kommt.
Und wie lange braucht es wieder offen und fröhlich zu sein ?
Wie @Mitglied #252098 schon sagte, da gibt es keine allgemeingültige Formel.

Ich würde hinzufügen: So lange du dir dafür Zeit nimmst. Und so lange du dir nicht erlaubst und aktiv entscheidest, wieder offen und fröhlich zu sein.
 
Klarer Cut, in allen Gefühlen suhlen und baden die hochkommen (das klingt vielleicht komisch, aber ich hab mir in der Vergangenheit Zeiten zum Heulen, Ausrasten und Leiden ausgemacht - das ganze braucht nämlich ein klares Ende, sonst versinkt man) und dann die Steine aufklauben, auf die man immer wieder steigt und sich aktiv entscheiden was man damit macht. Sich für die Steine, Steinchen und Sandkörner
Steinig ist der Weg.
Hilfe zu holen bringt Ordentlichkeit in die Sache und man kann die Dinge wirklich abhaken.
Gut wenn man das zulassen kann.
Und: vom hohen, empörten Ross steigen, Selbstachtung und Demut (sich selbst gegenüber) praktizieren und üben.
Ganz wichtiger Punkt.
Ich hab gelernt: ich muss nicht vergeben. Ich kann einen Menschen für mein Leben lang abgrundtief scheisse, verwerflich und entbehrlich finden. Das bringt manchmal schnelleren Frieden, als heraufbeschwörte Vergebung zu üben die nicht aus dem inneren kommt.
Man muß ja nicht, mir hat es geholfen die Festplatte neu zu formatieren.
Der Groll war damit weg, das dieser Mensch bei mir verschissen hat bis in die Steinzeit, das ist eh klar.
Wie @Mitglied #252098 schon sagte, da gibt es keine allgemeingültige Formel.

Ich würde hinzufügen: So lange du dir dafür Zeit nimmst. Und so lange du dir nicht erlaubst und aktiv entscheidest, wieder offen und fröhlich zu sein.
Ja, aber bei manchen scheint das nie wieder zu funktionieren.
Das muss ein trauriges Leben sein.
:(
 
das dieser Mensch bei mir verschissen hat bis in die Steinzeit
Musik in meinen Ohren.
Ja, aber bei manchen scheint das nie wieder zu funktionieren.
Das muss ein trauriges Leben sein.
:(
Nun.. man darf anderen Menschen aber auch ihre Handlungsfähigkeit nicht absprechen - auf dessen Unfähigkeit man sich dieser Tage so gerne ausruht. Die sind (davon geh ich jetzt mal aus) erwachsen und für sich selbst verantwortlich.
 
Ich bin diesbezüglich recht fatalistisch….hätte ich diese Verwundungen nicht, wäre ich nicht der Mensch, der ich heute bin…und auf diesen Menschen bin ich ziemlich stolz.
So gesehen - try me, bitches 😅😂
 
Mal eine was andere Frage, nicht weil es mich wirklich etwas beschäftigt, zum einen aus eigener Perspektive zum anderen als Zaungast.
Unschöne Geschichten und Streiterei haben wir ja hier schon oft erlebt. stehen aber hier nicht zur Diskussion.
Aber wie schafft man das, wenn man merkt man wurde so richtig benutzt, verarscht, zutiefst verletzt.
Natürlich ist das Vertrauen weg, findet man es je wieder.
Also meine persönlichen Geschichtln sind da zum Teil schon lange weg, die Narben sind natürlich geblieben und "eigentlich" tun sie mir auch nicht mehr weh.
Aber ich stelle fest, so als Zaungast, da brodelt immer noch etwas, es erklärt mir vieles, ich fühlte mich teilweise tatsächlich zurück versetzt.
Heilt die Zeit wirklich alle Wunden ?
Was mir geholfen hat, ein klarer cut, war nicht einfach, Vergebung zu lernen, ( noch schwieriger und da gab es manch wackelige Eselsbrücke ) und jetzt, seit ein paar Wochen nach vorne schauen, vielleicht die letzten Sperren abbauen. Ob es gelingt ?
Wie geht ihr mit sochen Erfahrungen um ?
Wisch-und weg ?
Hass auf die Welt ?
Selbstzweifel ?
Eifersucht ?
Rachegedanken ?

Und wie lange braucht es wieder offen und fröhlich zu sein ?
Ich hab's schon so oft geschrieben, auch bei diesem Thema darf ich feststellen, dass das Leben meistens sehr gut zu mir war. Die Kränkungen der Mutter meiner Kinder sitzen natürlich mit Abstand am tiefsten, aber ich hatte niemals Rachegedanken oder ein Gefühl damit abschließen zu müssen. Es ist schlicht und einfach nichts an mir haften geblieben. Die Kränkungen sind passiert und haben niemals wirklich weh getan, vielmehr war mit jeder einzelnen die dazukam der Weg nur noch klarer vorhersehbar und die Emotion der nahenden Trennung gegenüber wurde mit jedem Mal positiver.

Als ich dann ging, war das Thema Beziehung mit ihr unwiederbringlich abgeschlossen, da gab es keine Sekunde des Zweifels.
In einigen Jahren sind all unsere gemeinsamen Kinder aus dem Haus und wir werden uns nicht mehr oft hören oder sehen, ich denke wir freuen uns beide darauf.
 
Ich bin diesbezüglich recht fatalistisch….hätte ich diese Verwundungen nicht, wäre ich nicht der Mensch, der ich heute bin…und auf diesen Menschen bin ich ziemlich stolz.
So gesehen - try me, bitches 😅😂
Das ist prima.
Wir können ja immer dazu lernen.
Das erste Mal hat es mich fast umgebracht, beim zweiten Mal war Recht schnell das "fuck you Baby" erreicht.
 
Ich hab's schon so oft geschrieben, auch bei diesem Thema darf ich feststellen, dass das Leben meistens sehr gut zu mir war. Die Kränkungen der Mutter meiner Kinder sitzen natürlich mit Abstand am tiefsten, aber ich hatte niemals Rachegedanken oder ein Gefühl damit abschließen zu müssen. Es ist schlicht und einfach nichts an mir haften geblieben. Die Kränkungen sind passiert und haben niemals wirklich weh getan, vielmehr war mit jeder einzelnen die dazukam der Weg nur noch klarer vorhersehbar und die Emotion der nahenden Trennung gegenüber wurde mit jedem Mal positiver.

Als ich dann ging, war das Thema Beziehung mit ihr unwiederbringlich abgeschlossen, da gab es keine Sekunde des Zweifels.
In einigen Jahren sind all unsere gemeinsamen Kinder aus dem Haus und wir werden uns nicht mehr oft hören oder sehen, ich denke wir freuen uns beide darauf.
Okay, aber schleichende Prozesse sind natürlich immer noch etwas anderes.
 
Ich hab gelernt: ich muss nicht vergeben. Ich kann einen Menschen für mein Leben lang abgrundtief scheisse, verwerflich und entbehrlich finden. Das bringt manchmal schnelleren Frieden, als heraufbeschwörte Vergebung zu üben die nicht aus dem inneren kommt.
.
Perfekt.
Hab nie Leute verstanden, die eine Woche auf Mord und Brand streiten und nächste wieder beinand hockn.

Wenns reicht, kann der/ die für alle Zeitn scheissn gehn.
 
Mal eine was andere Frage, nicht weil es mich wirklich etwas beschäftigt, zum einen aus eigener Perspektive zum anderen als Zaungast.
Unschöne Geschichten und Streiterei haben wir ja hier schon oft erlebt. stehen aber hier nicht zur Diskussion.
Aber wie schafft man das, wenn man merkt man wurde so richtig benutzt, verarscht, zutiefst verletzt.
Natürlich ist das Vertrauen weg, findet man es je wieder.
Also meine persönlichen Geschichtln sind da zum Teil schon lange weg, die Narben sind natürlich geblieben und "eigentlich" tun sie mir auch nicht mehr weh.
Aber ich stelle fest, so als Zaungast, da brodelt immer noch etwas, es erklärt mir vieles, ich fühlte mich teilweise tatsächlich zurück versetzt.
Heilt die Zeit wirklich alle Wunden ?
Was mir geholfen hat, ein klarer cut, war nicht einfach, Vergebung zu lernen, ( noch schwieriger und da gab es manch wackelige Eselsbrücke ) und jetzt, seit ein paar Wochen nach vorne schauen, vielleicht die letzten Sperren abbauen. Ob es gelingt ?
Wie geht ihr mit sochen Erfahrungen um ?
Wisch-und weg ?
Hass auf die Welt ?
Selbstzweifel ?
Eifersucht ?
Rachegedanken ?

Und wie lange braucht es wieder offen und fröhlich zu sein ?
Eine Bewältigungsstrategie kann sein, das Leben mit vielen neuen Ereignissen, Erlebnissen und Eindrücken zu füllen, die die Vergangenheit sukzessive verblassen lassen, da man sich mit Neuem auseinandersetzt ...
"Wisch und Weg" gibt es nicht ... Alles Hinterlässt Spuren ...

Man kann versuchen aus der Vergangenheit zu Lernen und "Muster" zu identifizieren, nach denen man selbst "Funktioniert" und versuchen, diese zu durchbrechen ...

Sich Zurückzuziehen und negative Ereignisse laufend im Geiste zirkulieren und sich dadurch von diesen Vereinnahmen zu lassen, hat negative, destruktive Konsequenzen ...

LG Bär
 
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