Da muss ich Dir widersprechen. Babylonier, Kelten, Etrusker, Griechen, Römer kannten und lebten zu einem großen Teil die Polygamie ( bzw. Polyandrie ).
... Die Gesellschafts-/Sozialstrukturen der Ptolemäer / Macedonier, Karthager, die Römer übrigens auch (nur sie haben eine Zeit lange halt sehr oft Kriege gewonnen, von daher wurden diverse 'Orgien' überliefert), Babylonier (da gab's übrigens bereits eine rechtlich festgelegte Scheidung - siehe Kodex Hammurapi), Hethiter, Ägypter uvm waren alle insgesamt monogam ausgelegt.
Daß eine relativ kurze Zeitspanne in einem kleinen Teil Griechenlands (und nicht in dem Land, wie wir es heute in geographisch-politischer Struktur kennen) Homosexualität salonfähig war, ist sicher nicht zu leugnen, aber es war auch eine hochelitäre Angelegenheit, die auch sicher sehr selten konsensuell war. (es gab ja viele Sklaven!
![Daumen :daumen: :daumen:](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
)
Ganz prinzipiell denke ich, daß dieses Instinkt-Argument auch schon deswegen längst nicht mehr greifen kann, weil 'Männchen' ja auch nicht mehr riecht, wenn 'Weibchen' einen Eisprung hat, weil nur dann wäre die Paarung ja sinnvoll. 'Weibchen' wiederum hat auch das Bestreben verloren, andauernd tatsächlich geschwängert rumzulaufen und Zeit ihres (fruchtbaren) Lebens Kinder auf die Welt zu bringen. Auch Frauen gehen heutzutage fremd - und wie erklärt man das dann vom Instinkt her??? Und sind sie früher fremdgegangen, dann wohl, weil sie einen 'besseren' Vater für das nächste Kind im Visier hatten. Und heute wären viele dann plötzlich monogam? So wider die Natur und dem angeblich ursprünglichen Instinkt?? Wie man's auch dreht und wendet: Ausreden sind immer schnell gefunden.
Vielleicht gehe ich wirklich gänzlich irr, aber ich denke, daß Treue etwas mit Fix-/Bezugspunkt zu tun hat, zu dem man immer wieder zurückkehren kann/darf. Hat schon etwas mit Geborgenheit und sich darauf Verlassen können zu tun. - Das muß nicht notgedrungen sexuell sein, ist es aber meistens. Auch der sexuell volatilst lebende Mensch sehnt sich an einem inhaltlich treuen Counterpart. Meist gehen inhaltliche/zwischenmenschliche wie sexuelle Treue miteinander einher, aber eben nicht immer. Für manche ist die inhaltlich/zwischenmenschliche Illoyalität bereits niederschmetternd (für mich z.b.), für manche wohl erst die sexuelle.
Cheers,
Frizzante