Natürlich ist das eine sehr eigenwillige Interpretation von einer "offenen Beziehung", aber diese Betrachtungsweise amüsiert mich mehr, als dass ich mich darüber ärgern würde.
Schau, wir haben doch alle einen verstellten Blick auf die eigene Realität, weil wir das, was ist, nur durch unseren Egofilter sehen können und deshalb für wahr und richtig befinden. Aus diesem Grund kann ich auch nur Mutmaßungen anstellen.
Ich glaube tatsächlich, dass das sein Ansinnen war.
Auch das halte ich für möglich. Es gibt so viele verschiedene Lebensentwürfe und Beziehungsmodelle, die für andere gut lebbar sind und auch zu funktionieren scheinen. Ob sie für MICH vorstellbar und akzeptabel sind, hat keinerlei Bedeutung.
Um dies beurteilen zu können, müssten wir alle Beteiligten befragen.
Ich kenne z.B. einige Frauen, die froh darüber sind, nicht mehr "zur Verfügung stehen zu müssen", wie sie es ausdrücken, und die vom schlechten Gewissen ihrer notorisch fremdgehenden Ehemänner profitieren.
Dein Sinn für Gerechtigkeit und deine Wahrheitsliebe in Ehren, aber ich denke, gerade in diesem speziellen Fall sollten wir uns nicht anmaßen, jemanden zu verurteilen, der vielleicht unter Abwägung aller möglichen Konsequenzen versucht hat, eine Scheidung zu verhindern.