Ich muss gestehen, ein interessanter Thread, in dem ich mich in vielen Punkten wieder erkenne, der meine derzeitige Situation bzw. eher meine Gedanken wieder spiegelt (mit dem grossen Unterschied, dass ich Single bin, mir aber sehr wohl überlege, wie wird das in Zukunft aussehen, wenn ich wieder in einer Partnerschaft lebe...und das werde ich bestimmt wieder), allerdings auch grosse Unterschiede zwischen dem TE und mir durchblicken lässt.
Der erste Punkt, der mir sofort aufgefallen ist und auch einer Vorposterin von mir, wie kurz und prägnant du deine Beziehung bzw. deine Freundin beschreibst, und wie ausführlich, detailliert, romantisch, ja fast poetisch, ein Tänzchen mit einer Fremden in irgendeiner Hüttn.
Wäre bei mir vermutlich genau umgekehrt. Ich würde die Vorzüge meiner Partnerin detailliert aufzählen, damit prahlen, wie toll wir unsere Beziehung führen etc. um dann, eigentlich die "Abnormalität" (sehr überspitzt), nämlich trotz perfekter Beziehung (und "mehr oder wenigers" gibt's in jeder Beziehung, trotzdem kann sie perfekt sein), diese für einen Abend (oder einen Tanz) aufs Spiel zu setzen.
Nach Durchlesen aller Beiträge, vorallem die des TE, bin ich zu folgendem Schluss gekommen:
Du magst prinzipiell ein Mensch sein, der Zweisamkeit sucht. Der eine feste Beziehung einem Single-Leben vorzieht, der Zukunftspläne hat (Kinder, etc,).....so soll dein Leben ablaufen.
Andererseits, siehst du dich gerne als "Jäger". Und ich war ja beinahe geneigt, Mitleid zu empfinden, wie schwer sich der TE gegen die Gunst der Damenwelt wehren kann......bis ich mir den Wortlaut der Beiträge genau angesehen habe.......und wenn ich da "Erfolgsquote" lese, wenn ich da "Konkurrenz" lese, wenn ich lese, dass man darauf hinarbeitet, um bei der Damenwelt zu landen, dass man es gewohnt ist, alles zu bekommen (wie langweilig muss das sein?), öffnet sich so mancher Schleier für mich.
Du behauptest selbst von dir, nicht selbstverliebt zu sein, mag sein....vielleicht bist du, auf Grund deiner "verschwendeten Jugendzeit" (so lese ich es zumindest heraus...3Sat statt Disco...) auch doch nicht stolz genug, in dich verliebt sein zu können. Was für mich aber fest steht, dass du jemand bist, der die Bestätigung braucht. Steh ich eh noch im Kurs bei den Damen? Hab ichs noch drauf? Zahlt sich die "Arbeit" aus, die ich investiert habe, um bei den Damen zu punkten?
Warum ich Parallelen zu mir sehe? Ich würde nicht behaupten, ich bin selbstverliebt....ich bin viel zu selbstkritisch.....aber auch im positiven Sinn.....ich bin jemand, der es nur schwer schafft, 2 Dinge unter einen Hut zu bekommen. Nämlich das Streben, zu zweit durchs Leben zu gehen und das Streben, Zeit alleine zu geniessen. Ich brauch beides. Und das braucht einen sehr verständnisvollen Partner.
Grundsätzlich dominiert das Verlangen, in einer Beziehung zu leben, was ich, bis vor ein paar Monaten auch tat, allerdings besteht dann sehr schnell die Gefahr, eingeengt zu werden.
Was die Monogamie betrifft.....ich hatte bis jetzt noch keine Partnerin, bei der eine offene Beziehung möglich gewesen wäre, auch kein Dreier etc. Mag vielleicht auch daran liegen, dass die maximale Dauer meiner Beziehungen 6 Jahre nicht überschritten hat. Vielleicht wäre das mit der Zeit gekommen...ich glaub es aber eher nicht.
Ich bin grundsätzlich ein treuer Mensch und weiss sehr wohl die Vorzüge einer funktionierenden Beziehung zu schätzen, und würde diese nicht für 1 Nacht, für 1 heissen Fick oder ein Abenteuer riskieren. Ich flirte aber leidenschaftlich gerne und ja, ich geniesse es dann schon auch, eine gewisse Bestätigung zu bekommen, eine Art "Feedback"....nur mit 2 Unterschieden (zu dir, lieber TE): ich würde mein Ego als "gesund" bezeichnet, somit genügt oft nur ein kleines Zeichen als Bestätigung...das in irgendeiner Form vermutlich jeder Mensch geniesst......du scheinst ja direkt darin zu baden und süchtig nach dieser zu sein.
Zum Zweiten, kann ich sehr wohl eine Grenze ziehen und habe mich dann auch so weit unter Kontrolle, trotz Hormon- Alkohol - oder sonst-was-Einfluss, mich umzudrehen und zu gehen.
So nach dem Motto: "schauen/flirten ist in Ordnung - aber gegessen wird daheim"
Ich kann dir keinen Rat geben, weil ich selbst in einem ziemlichen Gefühlsdurcheinander bin. Hatte eine sehr harte Zeit hinter mir (in puncto Beziehung, Gesundheit...), mir ist bei der Trennung (die von mir ausging) eine grosse Last abgefallen, was mich sehr irritiert hat, und ich geniesse jetzt in vollen Zügen mein Singleleben. Auch, wenn ich genau weiss, ich bin ein Mensch, der gerne einen Partner an seiner Seite hat, mit dem er sein Leben verbringt und teilt. Aber ich denke schon jetzt darüber nach, was ich eigentlich wirklich will. Wie wichtig es ist, bei der "Jagd" Erfolg zu haben, eine einsame Tänzerin mit heim zu schleppen, die Bestätigung zu bekommen, dass man eh noch "am Markt" ist oder ist es doch der Blick auf die Seite, zu vielen Freunden und Bekannten, die lange Beziehungen führen, sich gemeinsam etwas aufbauen, die Hürden des Lebens gemeinsam meistern und die Höhepunkte gemeinsam geniessen? Kann mir das die (vermeintlich) schönste Frau im Lokal geben, nur weil ich bei ihr "punkten" kann?
.....für mich sind diese Fragen, trotz derzeitiger Gefühlsschwankungen, sehr einfach zu beantworten....vermutlich ein weiterer Unterschied zwischen dir, lieber TE und mir!
Viel Erfolg bei deiner "Suche"