Was macht ihr mit den Enttäuschungen/Verletzungen in der Partnerschaft bzw Narben alter Beziehungen

1)Zuerst mal erkennen dass die Verletzung eine mentale geschichte ist
2) falls schmerzen wo im Körper (gefühle) sind, sie fühlen damit der schmerz gehen kann wenn er will
3)im klaren sein dass ich nix davon hab eine erfahrung zu hassen, weil dadurch der schmerz nur mitgeschleppt wird
4)mir ersparen mich an meinen schmerzen weiter zu reiben
pantha reih
 
In irgendeinem anderen Fred meinte jemand, weil wer sehr darunter litt das die Beziehung beendet wurde, wie denn das geht in dem Alter... man lerne doch mit der Zeit damit umzugehen....

Auch ansonsten scheint sich meine Wahrnehmung gerade dahin zu verlagern, das mir auffällt wie jemand in seinen Mustern agiert, Muster, die vielleicht schon durch Kindheitserfahrungen geprägt wurden.

Und weil ich mich in meinem Umgang mit Verletzungen gerade auch verändere interessiert es mich auch von anderen....

Wie geht ihr denn damit um, wenn euch was zu Herzen geht, ihr euch tief verletzt fühlt, ganz besonders natürlich gerade im Kontext von Beziehungen?

Werdet ihr immer abgehärteter und cooler - also kälter? Schaut ihr weg, lenkt euch ab? Aktionismus? Oder sind dann "alle Männer/Frauen" so?


:schulterzuck: Abhaken und weitermachen, notfalls woanders, welche Beziehung hält heutzutage noch ewig?
 
1)Zuerst mal erkennen dass die Verletzung eine mentale geschichte ist
2) falls schmerzen wo im Körper (gefühle) sind, sie fühlen damit der schmerz gehen kann wenn er will
3)im klaren sein dass ich nix davon hab eine erfahrung zu hassen, weil dadurch der schmerz nur mitgeschleppt wird
4)mir ersparen mich an meinen schmerzen weiter zu reiben
pantha reih

das scheint auch wirklich ein sehr vernünftiges Konzept zu sein , alle Achtung !

dieses tiefe Verletztsein , das das Gefühl erzeugt , als ob man eben wirklich zerbricht, kann glaube ich nur voll und ganz durchlebt werden, also mitten durch den schmerz hindurch, und dann kann dieser von mir erst losgelassen werden in Frieden.

und dieses Mittenhindurchgehen kann durchaus sehr sehr heftig sein, wie wenn man durchs Feuer geht, das dann alles , was nicht mehr lebendig und kraftgebend ist , verbrennt, und man dann erst die Fähigkeit hat , es loszulassen, und das was gut war , zu bewahren .

ich kann nicht wirklich verdrängen , wie so oft auch beschrieben wurde , oder schubladisieren .
Es würde zwar die Heftigkeit dieses Schmerzes momentan reduzieren , aber immer noch unterschwellig nachköcheln lassen---- und das würde mich mehr lähmen, als diesen Vernichtungsschmerz zuzulassen, in dem Wissen , dass ich trotzdem darin nicht untergehe, sondern nur " nachgereift " werde ;)
 
In irgendeinem anderen Fred meinte jemand, weil wer sehr darunter litt das die Beziehung beendet wurde, wie denn das geht in dem Alter... man lerne doch mit der Zeit damit umzugehen....

Auch ansonsten scheint sich meine Wahrnehmung gerade dahin zu verlagern, das mir auffällt wie jemand in seinen Mustern agiert, Muster, die vielleicht schon durch Kindheitserfahrungen geprägt wurden.

Und weil ich mich in meinem Umgang mit Verletzungen gerade auch verändere interessiert es mich auch von anderen....

Wie geht ihr denn damit um, wenn euch was zu Herzen geht, ihr euch tief verletzt fühlt, ganz besonders natürlich gerade im Kontext von Beziehungen?

Werdet ihr immer abgehärteter und cooler - also kälter? Schaut ihr weg, lenkt euch ab? Aktionismus? Oder sind dann "alle Männer/Frauen" so?
Viele unserer Verhaltensmuster werden in der Kindheit geprägt, und sind dann so tief, dass wir einfach "automatisch" reagieren und uns gar nicht vorstellen können, dass es anders auch ginge. Aber natürlich ist Veränderung möglich, wenn wir uns diese Muster anschauen und uns den Ängsten, die dahinter stehen, stellen. Natürlich ist das ein längerer und oftmals auch schmerzhafter Prozess, aber er kann zur Heilung führen und dann verändert man sich.

Meine letzte beziehungsmäßige Verletzung habe ich jetzt ein Jahr lang mit mir herumgeschleppt, ich bin immer wieder auf die gleichen Trigger angesprungen, meine Freundin hats gemerkt und sich auch nicht getraut, es anzusprechen, erst am letzten Wochenende konnte ich die Kraft aufbringen, das Thema aufs Tapet zu bringen. Und auch nur, weil ich vor einigen Monaten das richtige Werkzeug dafür in die Hand bekommen habe (Imago-Dialog). Es stand an, es kam die Gelegenheit, und jetzt ists besser, weil wir darüber sprechen konnten. Es war mühsam, aber es hat sich gelohnt.

Nein, abgehärterter und kälter sicher nicht, denn ich will mein Herz nicht verschließen und mich in Zynismus flüchten. Vielleicht, weil man das Wissen hat, dass nichts ewig dauert, auch das schönste Glück nicht, denn wo viel Licht ist, ist auch Schatten. Der kommt unweigerlich irgendwann, dem kann man nicht entrinnen. (Und wer will schon ewig nur in der Sonne sitzen? Wo die Schattenseiten doch auch so ihre dunklen Reize haben ;) ). Ich glaube, dieses Wissen darum, diese Erfahrung lässt einen mit den Jahren ruhiger werden und führt dazu, dass man mit Verletzungen besser um zu gehen lernt. Auch weil man die Gewissheit hat, dass nach den Wolken wieder die Sonne kommt, und nach den Tränen das Lachen.
 
Viele unserer Verhaltensmuster werden in der Kindheit geprägt, und sind dann so tief, dass wir einfach "automatisch" reagieren und uns gar nicht vorstellen können, dass es anders auch ginge. .
Nicht viele - alle!
Das Ich wächst am Du - und deren Umwelt. Darum können wir auch alles reflektieren und "reprogrammieren".
Niemand von uns ist den "alten Wunden und Kränkungen" ausgeliefert. Außer - wir suchen sie bei den anderen und nicht dort wo sie tatsächlich sind: in uns.
 
Wie geht ihr denn damit um, wenn euch was zu Herzen geht, ihr euch tief verletzt fühlt, ganz besonders natürlich gerade im Kontext von Beziehungen?

Werdet ihr immer abgehärteter und cooler - also kälter? Schaut ihr weg, lenkt euch ab? Aktionismus? Oder sind dann "alle Männer/Frauen" so?

da hat wohl jede(r) ihre/seine eigenen mechanismen. daher kann ich - wie immer - nur für mich selber sprechen:

klar tut am anfang die enttäuschung weh, grübelt man den gründen für das scheitern nach, pendelt zwischen einzel- und pauschal-schuldzuweisung an andere wie ebenso der selbstzerfleischung samt gehörigem minderwertsgefühl. und wohl ist es typus-bedingt, wie da die mischung ausschaut und ob man in dieser hängenbleibt bzw. wie man sich daraus weiterentwickelt.

bei mir war es zuerst bitterkeit und traurigkeit weil ich mich unter dem wert geschlagen und ungerecht behandelt gefühlt habe - vor allem auch weil ich meinerseits keine schmutzwäsche waschen wollte. hätte nur porzellan zerschlagen - mir aber damals emotional durch dampf ablassen können geholfen. aus heutiger sicht betrachtet war es gut so wie es war, wenn auch weit schwieriger.

aber der spannende und gleichzeitig schockierende moment weit später war, dass ich mich mit meiner neuen liebe auf genau dasselbe gleis begebe, wie in der vorigen beziehung. siehe die von der TE zitierten muster - weit zurückreichenden. jupp, die gibt es und haben enorme beharrungskräfte. dann aber hab ich eingesehen, dass ja der partner dafür ein anderer ist. was bei der einen frau falsch gewesen war, war hier richtig - weil zueinander passend. glück gehabt!

dazwischen? wegschauen geht nicht. du lebst in deiner gegenwart - und solange da unbewältigte dinge herumhängen gibt es die eben. abgehärtet, kälter? nicht die spur. seine grundlegenden wesenszüge kann man nicht so abstreifen wie einen handschuh. was das glück in so einer phase ist, dass sich kaum vieles mit wirklichem tiefgang gleichzeitig ergibt (was man mit aktionismus umschreiben könnte, obwohl es keiner war). und als das auf einmal doch thema war - mit mehreren frauen gleichzeitig, da hat es mir auch ganz schön zu schaffen gemacht. ich hasse es, jemandem weh zu tun.

als ich zwischenzeitlich an ein paar female-machas geraten bin, da war ich schon eine zeitlang frustig. aber witzigerweise hat mir dann genau das daraus abgeleitete verhalten weitergeholfen. eben in die wieder anders schwierige phase danach. und zu meiner heutigen beziehung.
 
btw.: wenn wir nicht auch das leid, die verletzung und die traurigkeit hätten, würden wir das glück gar nimmer richtig spüren und als das schätzen, was es ist.
 
In irgendeinem anderen Fred meinte jemand, weil wer sehr darunter litt das die Beziehung beendet wurde, wie denn das geht in dem Alter... man lerne doch mit der Zeit damit umzugehen....

Auch ansonsten scheint sich meine Wahrnehmung gerade dahin zu verlagern, das mir auffällt wie jemand in seinen Mustern agiert, Muster, die vielleicht schon durch Kindheitserfahrungen geprägt wurden.

Und weil ich mich in meinem Umgang mit Verletzungen gerade auch verändere interessiert es mich auch von anderen....

Wie geht ihr denn damit um, wenn euch was zu Herzen geht, ihr euch tief verletzt fühlt, ganz besonders natürlich gerade im Kontext von Beziehungen?

Werdet ihr immer abgehärteter und cooler - also kälter? Schaut ihr weg, lenkt euch ab? Aktionismus? Oder sind dann "alle Männer/Frauen" so?
Ich habs immer einfach gehalten. 2 bis 3 Tage Einzelhaft in einem Dunklen Raum mit Vollgas Metall und einer Spielekonsole. Danach 1x Vollgas schwemmen und geputzt is da Fisch :D
 
Ich verarbeite Traumata (egal ob oberflächlich oder tiefsitzend) vor allem durch Selbstreflexion. „Kiefeln“ wird wohl jeder irgendwo, doch die Kunst dabei ist es nicht ins Destruktive abzugleiten: es gibt mMn nichts schlimmeres als Selbstzerfleischung (sprich: negative Gedanken in der Endlosschleife kreisen zu lassen)… Mittlerweile weiß ich, dass gut Ding Weile braucht und muss mir deshalb gerade nach Beziehungen nicht vormachen, dass die nächsten Wochen (und Monate) mental das große Zuckerschlecken werden… Ob die Zeit alle Wunden heilt? Ich hoffe doch ;)
 
Ich finde es ist wichtig, sich selber mit diesem Thema zu beschäftigen. Vor allem sollte man in so einer Situation lernen und auch damit umgehen können, sich selbst auch mal von einer kritischen Seite zu betrachten.
Das klingt jetzt vielleicht im ersten Moment etwas eigenartig, ab es hilft auf lange Sicht betrachtet, sich selbst noch besser kennen zu lernen. Was ich im wesentlichen damit meine ist folgendes:
Wenn eine Beziehung in die Brüche geht, versucht man ja im wesentlichen sich selbst in eine Art Schutzhaltung zu bringen und projiziert nur die negativen Eigenschaften seines Gegenübers...dabei übersieht man aber auch oft selbst, dass es für eine Trennung meist zwei Leute dazu braucht.

Mir hat es sehr geholfen, mir auch bewusst zu werden, welche Fehler ich in einer gescheiterten Beziehung gemacht habe. Glaubt mir, wenn man bereit ist, Fehler ein zu gestehen und zu zulassen, lern man mehr über sich selbst kennen, als man denkt.
 
Werdet ihr immer abgehärteter und cooler - also kälter? Schaut ihr weg, lenkt euch ab? Aktionismus? Oder sind dann "alle Männer/Frauen" so?
Ich kann schon sagen, dass ich einige Mal durch die Hölle ging, verlassen wurde, selbst verlassen habe, Liebeskummer ohne (glaubhaftes) Ende. Jedes Überstehen macht einem reifer, erwachsener, aber ich kann nicht sagen, dass man dadurch kälter wird. Ich denke, nur der Umgang damit, wird ein anderer. Man reagiert auf Dinge/Geschehnisse gelassener, die man früher todernst genommen hat und als unverzeihlich ansah.
Aber Ablenkung ist in so einem Fall immer eine gute Idee.
 
Hallo Venus1, nichts ist einfach, auch wenn es manchmal so anfühlt! Wenn Du den Blick gerade aus nach Vorne richtest, nicht zurück, ist die Motivation schneller wieder verinnerlicht auf einen Neuen Anfang!
Das stimmt schon, da gebe ich dir recht, nur im Augenblick des Schmerzes kann ich mir nicht vorstellen, dass die betroffene Person so realistisch denken kann.
Ich denke, so ein Schmerz braucht seine Zeit der Trauer, nur dann kann man auch "abhaken".
 
Das stimmt schon, da gebe ich dir recht, nur im Augenblick des Schmerzes kann ich mir nicht vorstellen, dass die betroffene Person so realistisch denken kann.
Ich denke, so ein Schmerz braucht seine Zeit der Trauer, nur dann kann man auch "abhaken".

Jeder Mensch hat ein eigenes Muster mitbekommen, wie die Enttäuschung zu bewältigen ist!
 
Jeder Mensch hat ein eigenes Muster mitbekommen, wie die Enttäuschung zu bewältigen ist!
Natürlich hat ein jeder Mensch seine Muster mitbekommen, was aber nicht heißt, dass man diese nicht auch durchbrechen kann.
Ein Beispiel: Ich hatte keine wirklich liebevolle Kindheit, meine Mutter viel am Arbeiten, mein Vater irgendwie unter ihrer Fuchtel. Niemals ein Wort des Lobes oder gar eine Umarmung von meiner Mutter. Ich habe es geschafft, ganz anders meine eigene Tochter großzuziehen, mit ganz viel Liebe, Umarmungen ....
 
Hallo Venus1, nichts ist einfach, auch wenn es manchmal so anfühlt! Wenn Du den Blick gerade aus nach Vorne richtest, nicht zurück, ist die Motivation schneller wieder verinnerlicht auf einen Neuen Anfang!
Ich neige dazu bei negativen Emotionen auf die rationale Ebene zu switchen.

Aber unausgelebte Gefühle "rächen" sich irgendwann. . ..
 
Ich neige dazu bei negativen Emotionen auf die rationale Ebene zu switchen.

Aber unausgelebte Gefühle "rächen" sich irgendwann. . ..

Guten Abend Le_Chat_Noir,

es gibt kein Hausrezept für unausgelebte Gefühle, ich kann Dir nur von mir sagen, dass ich meistens diese mit ausreichender sportlicher Betätigung kompensiere!
 
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