In irgendeinem anderen Fred meinte jemand, weil wer sehr darunter litt das die Beziehung beendet wurde, wie denn das geht in dem Alter... man lerne doch mit der Zeit damit umzugehen....
Auch ansonsten scheint sich meine Wahrnehmung gerade dahin zu verlagern, das mir auffällt wie jemand in seinen Mustern agiert, Muster, die vielleicht schon durch Kindheitserfahrungen geprägt wurden.
Und weil ich mich in meinem Umgang mit Verletzungen gerade auch verändere interessiert es mich auch von anderen....
Wie geht ihr denn damit um, wenn euch was zu Herzen geht, ihr euch tief verletzt fühlt, ganz besonders natürlich gerade im Kontext von Beziehungen?
Werdet ihr immer abgehärteter und cooler - also kälter? Schaut ihr weg, lenkt euch ab? Aktionismus? Oder sind dann "alle Männer/Frauen" so?
Viele unserer Verhaltensmuster werden in der Kindheit geprägt, und sind dann so tief, dass wir einfach "automatisch" reagieren und uns gar nicht vorstellen können, dass es anders auch ginge. Aber natürlich ist Veränderung möglich, wenn wir uns diese Muster anschauen und uns den Ängsten, die dahinter stehen, stellen. Natürlich ist das ein längerer und oftmals auch schmerzhafter Prozess, aber er kann zur Heilung führen und dann verändert man sich.
Meine letzte beziehungsmäßige Verletzung habe ich jetzt ein Jahr lang mit mir herumgeschleppt, ich bin immer wieder auf die gleichen Trigger angesprungen, meine Freundin hats gemerkt und sich auch nicht getraut, es anzusprechen, erst am letzten Wochenende konnte ich die Kraft aufbringen, das Thema aufs Tapet zu bringen. Und auch nur, weil ich vor einigen Monaten das richtige Werkzeug dafür in die Hand bekommen habe (Imago-Dialog). Es stand an, es kam die Gelegenheit, und jetzt ists besser, weil wir darüber sprechen konnten. Es war mühsam, aber es hat sich gelohnt.
Nein, abgehärterter und kälter sicher nicht, denn ich will mein Herz nicht verschließen und mich in Zynismus flüchten. Vielleicht, weil man das Wissen hat, dass nichts ewig dauert, auch das schönste Glück nicht, denn wo viel Licht ist, ist auch Schatten. Der kommt unweigerlich irgendwann, dem kann man nicht entrinnen. (Und wer will schon ewig nur in der Sonne sitzen? Wo die Schattenseiten doch auch so ihre dunklen Reize haben
![Zwinker ;) ;)](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
). Ich glaube, dieses Wissen darum, diese Erfahrung lässt einen mit den Jahren ruhiger werden und führt dazu, dass man mit Verletzungen besser um zu gehen lernt. Auch weil man die Gewissheit hat, dass nach den Wolken wieder die Sonne kommt, und nach den Tränen das Lachen.