Was macht ihr mit den Enttäuschungen/Verletzungen in der Partnerschaft bzw Narben alter Beziehungen

Ich lese in deinem posting Verantwortungsbewusstsein, Korrektheit und Ergebnisorientiertheit. Okay. Das kann aber auch Ergebnis strenger, emotionsarmer Kinderstube sein.....

... und das könnte sich in den Enttäuschungen auf deinen Beziehungsebenen wiederfinden.

Ich war über 30 Jahre in einer Führungsfunktion einer Einsatzorganisation. Was ich rasch gelernt habe, war Führen durch Vorbildwirkung. Damit habe ich die beste Erfahrung gemacht, aber auch die persönliche Latte natürlich sehr hoch gelegt. Es ging deshalb auch nicht die Führungsphilosophie vieler Kollegen, den anderen Wasser predigen und selbst Wein trinken.

Wirkliche Enttäuschungen im Beziehungsbereich waren und sind Gott sein Dank selten. Es waren Lügen, die gar nicht notwendig waren, was ja das eigentlich ärgerliche ist. Es hat mich jeweils einige Zeit zwar intensiv beschäftigt und belastet, aber nach einiger Zeit ging es wieder in geordnete Bahnen weiter. Lebe mit meiner Frau seit fast 40 Jahren zusammen.
Die wenigen Problemchen die wir zu meistern hatte, reichten nie zu einer ernsthaften Trennung.
Was mit der Kinderstube zu tun hat, ist der Spruch, den mir meine Mutter ins Leben mitgegeben hat: Was du nicht willst, das man dir tut, das tu auch keinem anderen.
Mir einer unbequemen Wahrheit kann ich persönlich weit besser umgehen - Motto: Probleme sind da um bewältigt zu werden - als wenn sich irgendwann herausstellt, dass ich fürchterlich belogen oder betrogen wurde.
 
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Hmm, wo ist das Problem, zum Partner einfach lieb zu sein und ihn oder sie nicht zu quälen? :hmm:
Das frage ich mich auch :D
Nee, war eher darauf bezogen, wenn etwas in der Beziehung schlecht läuft. Klar gibt es immer (mindestens) zwei Parteien, die betroffen sind - aber nur weil man z.B. betrogen wird, bedeutet das nicht, dass der Betrogen einen erwähnenswerten Teil der Schuld bei sich trägt. Und mit solchen Aussagen "es gehören schon zwei dazu, dass es schlecht läuft" impliziert eben das. Und das ist mir schon zu verallgemeinernd.
 
Das frage ich mich auch :D
Nee, war eher darauf bezogen, wenn etwas in der Beziehung schlecht läuft. Klar gibt es immer (mindestens) zwei Parteien, die betroffen sind - aber nur weil man z.B. betrogen wird, bedeutet das nicht, dass der Betrogen einen erwähnenswerten Teil der Schuld bei sich trägt. Und mit solchen Aussagen "es gehören schon zwei dazu, dass es schlecht läuft" impliziert eben das. Und das ist mir schon zu verallgemeinernd.
meine Wortwahl war nicht ganz treffend
 
... Und mit solchen Aussagen "es gehören schon zwei dazu, dass es schlecht läuft" impliziert eben das. Und das ist mir schon zu verallgemeinernd.
;) naja, es gehören rein sachlich mindestens zwei dazu... ;)
Die Frage richtet sich dann eher nach den Auslösern und der Dynamik, warum es schlecht läuft. Oft genug mit angesehen und auch selbst erlebt - da meinen es beide gut und wollen... und trotzdem kracht es (immer wieder).

Passt zum topic - da können schon "Erinnerungen" aus früheren Beziehungen Auslöser sein.

Ein Bild - es heißt ja zB, man heiratet nicht nur, sondern eine Familie mit dazu...
 
Ich möchte noch kurz ein paar Zeilen zu den "alten" Wunden schreiben und dazu, ob es besser ist diese hinter einer Mauer zu vergraben, oder sich damit auseinanderzusetzen. MMn ist der Weg zuerst einmal die "Schmerzen" zu "verdrängen" gar keine so schlechte Idee, weil vielleicht schafft man den ganzen Schmerz auf einmal einfach nicht. Daher macht eine Dosierung des Zulassens durchaus Sinn. Weniger geeignet finde ich das totale Verdrängen (ich weiß es gibt Traumatas usw... wo das halt nicht anders möglich ist, aber da wäre sowieso professionelle Hilfe wünschenswert) des Schmerzes, ein so tun, als ob die Beziehung erledigt ist und zur Tagesordnung übergeht. Ja sich vielleicht gleich in die nächste Beziehung stürzt um sich abzulenken. Auf Dauer kann und wird das nicht gutgehen, weil die neue Partnerin wird bewußt oder unbewusst diese Wunden früher oder später treffen, so gut kannst sie gar nicht verstecken. Dann nimmt das "Drama" seinen Lauf, weil man ja eben sich selbst nicht bewusst ist, dass es ja nur "seine eigenen Wunden" sind, die nicht anerkannt werden, geschweige denn irgendeine Möglichkeit hatten in Heilung zu gehen. Und dann passieren so Klassiker, wie bei einer guten Freundin von mir, die sich immer nur A.... als Männer aussucht und hinterher die große Ernüchterung eintritt, wie konnte ich nur usw... Dass sie da ein Muster bzw. ungelöste Themen hat, weiß sie zwar, aber es ist halt schwierig diese aktiv bzw. auf die richtige Art und Weise für sich selbst anzugehen.

Somit hat jeder Mensch sein Pinkale zu tragen, manche sind größer, manche sind kleiner, wichtig finde ich, dass man sich halt den eigenen bewusst ist und auch dementsprechend "entspannter" reagiert, wenn mal irgendwo so ein Pinkale angestupft wird.
 
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