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Gast
(Gelöschter Account)
Schuld dran sind die sozialen Medien!Kann es sein, dass die Individualität und eigene Empfindlichkeiten vor sich her zu trage, was ja sehr lange als unschicklich galt, heute von jedem zelebriert werden muss.
Eigenen Befindlichkeiten, die ansich niemanden etwas angehen, öffentlich gemacht werden, der Hobbypsychologie, die ja ziemlich nah an der Psychologie tümpelt preis gegeben wird. Oft doktert man im Tratsch respektlos über andere in fremden Seelen beurteilend und ungeniert herum. Es ist salonfähig geworden.
Sich selbst finden und erfinden wird eher zum Volkswandertag knietief durch endlose Tümpel waten, wo der Psychodreck aller Selbstfindungsbücher zwischen den Zehen quatscht, Youtube-Schlaubären mantramäßig vorbeten wie gut und schön jeder ist.
Eigenschaften wie Disziplin oder Freude am Arbeiten und Schaffen, dem Genießen, in sich Gehen, nach eigenen Empfindlichkeiten suchen Platz machen müssen?
Die Tugend der Geduld, des Zuwarten, des Beobachtens weichen muss, dem Schuld Suchen, Meinungen zu nicht aktuellen Themen rasch unausgegoren rausschießen müssen, auf gar keinen Fall zu Fehlentscheidungen stehen, sondern sie fast zwanghaft Wegargumentieren (bis hin zum zu heiß gegessenen Kinderbrei im Säuglingsalter)
Menschen, die sich zurücknehmen können um gemeinsam ein Ziel zu erreichen werden seltener.
Es ist eine gewisse fast kindliche Wehleidigkeit, die immer mehr Raum in Erwachsenengesprächen einnimmt.
Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein.
