Wenn du das schreibst war mein Post nicht verständlich. Also, nein ich habe nicht behauptet, dass sich in 100.000 Jahren evolutionär was getan hat. Was ich behaupte, ist, dass nicht die Größe etwas biologisch automatisch Positiv behaftetes ist. Biologisch ist nur vorgegeben der Drang gutes Erbmaterial zu erhalten zur Sicherung des Überlebens der Nachkommen. Also eine abstrakte Regel. Welche Eigenschaften konkret "positiv" sind, hängt von den jeweiligen Umständen,und Gegebenheiten und Zeiten ab. Wenn Größe wirklich DER Faktor wäre, wären wir in 100.000 Jahren sehr viel schneller größer geworden
und diese Regel lässt sich auch heute anwenden, manche Frauen sehen in der Größe vll etwas positives, aber schlussendlich gibt es 100te weitere Eigenschaften die ebenfalls das Rennen machen und nicht die Optik betreffen.
Partnerbörsen sind halt absolut ungeeignet dein Phänomen nachzuweisen. Das ist halt wie ein Spiel bei dem gilt "wünsch dir Mal was" und im Zweifel schreibt man Mal eine größere Größe hin als Kriterium. Aber nicht weil es faktisch so bedeutend wäre sondern eher weil es eher ein try or Error ist. Deshalb reißt man sich auf Homepartys leichter Mädels auf
In 100.000 Jahren hat sich schon ein wenig getan. Allerdings nicht viel während der Fortdauer der Zivilisation, so etwa 6-7 tausend Jahre.
Ich verstehe schon was du meinst aber es nicht richtig. Tut mir leid dass ich das so sagen muss aber da fehlt dir ein wenig Hintergrundwissen über Evolution. Obwohl du anscheind durchaus mehr weißt und näher an korrektem Verständnis dran bist als der Durchschnitt.
Was natürliche Selektion angeht kommt es darauf an gutes Erbmaterial zu erhalten ja. Ich wiederhole nochmal das die Zeit der Zivilisation zu kurz war um etwas an den Eigenschaften zu ändern die sich positiv auswirken. Größe war meist positiv, außer beispielsweise in Zeiten von längerer Nahrungsknappheit.
Aber das ist nicht worauf ich hinaus will. Neben der natürlich Selektion gibt es die sexuelle Selektion. Hier werden Eigenschaften selektiert die NICHT zwangsweise positiv für die Überlebenschancen der Individuen sind. Das kannst du ja mal googeln oder auf wikipedia nachlesen wenn es dich interessiert.
Ich fasse es mal kurz anhand einen gängigen Paradebeispiels zusammen, dem Pfau.
Der männliche Pfau hat ein prächtiges farbenfrohes Schwanzgefieder. Dieses Gefieder bringt ihm keinen Überlebensvorteil. Ganz im Gegenteil, es macht ihn leichter sichbare für Fressfeinde, weniger agil, verschlingt Resourcen (Nahrungszufuhr) um die Federn wachsen zu lassen, er verbringt Zeit mit der Federpflege die er mit Nahrungssucher verbringen könnte (opportunity cost) usw. Warum hat der Pfau dieses Gefieder dass ihm so viele Nachteile bringt?
Weil der weibliche Pfau anhand des Gefieders auswählt mit welchem Männchen sie sich paart ! Nur die Männchen mit prächtigem Gefieder haben Paarungschancen.
Es gibt eine unerhörte Vielzahl von Tierarten die dieses Phänomen aufweisen. Beispielsweise viele Vogelarten mit farbenprächtigem Gefieder bei Männchen während die Weibchen sehr schlichtes z.B. einfärbig braunes Gefieder haben. Die Weibchen selektieren.
Andere Vögel praktizieren sogenanntes Lekking. Sie sammeln sich beim Lek und stolzieren auf und ab und präsentieren ihre Federkleid oder sonstige Eigenschaften. Kann man sich in etwa wie eine Modenschau vorstellen. Die Weibchen betrachten das Schauspiel und wählen die schönsten Exemplare aus und paaren sich mit ihnen.
Ich weiß ich hab jetzt nur Vögel aufgezählt aber sexuelle Selektion ist in kleinerem oder größerem Ausmaß weitreichend im Tierreich verbreitet.
Dein Argument dass Menschen sehr viel schneller größer geworden wären wenn die Größe selektiert wird stimmt so nicht. Die Entwicklung zu mehr Größe ist durch die Kosten die die Größe verursacht limitiert bzw. gebremst. Ein größere Körper erfordert mehr Nahrungsaufnahme. Größere Fötus birgt höhere Wahrscheinlichkeit Komplikationen bei der Geburt zu verursachen. Gerade beim Menschen relevant weil die Geburt ohnehin sehr schwierig ist. Ab einer gewissen Größe werden Gelenksprobleme wahrscheinlicher. Und so weiter und so fort.
Anderes kleines Beispiel aus dem Tierreich. Ein Gazelle mit längeren Beinen ist schneller als einen mit kürzeren Beinen. Sie hat bessere Chancen ihren Fressfeinden, Löwen etwa, zu entkommen und Nachkommen zu zeugen. Längere Beine sind ein Vorteil für die Gazelle. Die Beine der Spezies Gazelle entwickeln sich in die Richtung dass sie länger werden. Bis zu einem Limit! Ab einer Gewissen Länge verursachen die Beine mehr Kosten als sie Vorteile einbringen. Längere brechen leichter. Kosten mehr Nahrung usw. Die Länge pendelt sich in einem Bereich um ein Optimum ein.
Wenn man etwas mehr über diese und viele andere Themen der Evolution erfahren möchte würde ich z.B. die Bücher von Dr. Richard Dawkins wärmstens empfehlen.
Partnerbörsen sind absolut geeignet. Menschen legen dort praktisch exat genau das selbe Selektionsverhalten an den Tag wie im herkömmlichen Leben. Gewisse Effekte mögen ein wenig verstärkt sein weil aus einer größeren Masse von Menschen gewählt werden kann als das vor Zeite des Internet der Fall war.