Es gibt natürlich Feinheiten, Nuancen, Ausnahmen und so weiter. Es läuft aber im Endeffekt auf die genannten Verhältnisse hinaus. Ich behaupte auch nicht dass unmöglich ist sexuelle
Kontakte oder gar eine Partnerin zu finden wenn man nicht zum Spitzenfeld gehört, es ist einfach um Magnitüden schwerer und unwahrscheinlicher.
Bis zu diesem Beitrag bin ich bis jetzt gekommen (und verfluche meine Gewissenhaftigkeit, dieser Thread ist beschissen lang
). Zum zitierten Teilausschnitt: was heißt Magnitüden?
Folgendes, weil ich im Überfliegen schon gemerkt habe, daß sich hier "statistische Wahrscheinlichkeiten" und subjektive Erfahrungen sehr gegenüberstehen. Es ist wahr: kleinere Männer haben weniger Chancen bei Frauen als große. Ein wichtiges Kriterium und als kleine Schwester zweier Brüder, die beide 2 m bzw. fast 2 m groß sind: ja, dieses Kriterium 'wiegt' mehr als viele andere Parameter, nach denen Mann von Frau ausgewählt wird.
So, damit wäre der Teil schon mal abgehandelt, jetzt kommt meine subjektive Erfahrung dazu. Als versierter Komplexhaufen und alles andere als attraktive Frau hatte ich natürlich Gelegenheit, mein Schicksal zu beklagen, eine große Klappe zu entwickeln und mich halt so durchzuwurschteln, ich glaube nicht, daß mir irgendwer überhaupt viel vormachen kann, wenn es um faule Ausreden, tatsächliche Benachteiligung und Diskriminierungen geht und auch nicht darin, daß man TROTZ der schlechteren Karten beim anderen (und eigenen
) Geschlecht durchaus Erfolge haben kann.
Grund: man kann sich an den "objektiven Rahmenbedingungen" aufhalten und hat dann halt Pech. Sie ändern sich nicht, egal ob ich jammere oder nicht. Oder: ich kann mir sagen, daß ich zwar ziemlich beschissene Karten in der Hand habe, aber aus denen das Bestmögliche rausholen werde. Sprich: was sich ändern muß sind nicht die Rahmenbedingungen, sondern die eigene Einstellung.
So hab ich's gemacht. Und es ist nun so, daß ich über die Jahre zwar lange Phasen hatte, in denen gar nichts ging, andere, wo ich recht erfolgreich und fröhlich durch die Weltgeschichte gevögelt habe. Ich bin in der Zeit nicht schöner geworden, aber ich habe meine Qualitäten kennengelernt, ich weiß, wo meine Stärken liegen und kann mir meine Schwächen leisten.
Falls das banal und zu allgemein klingt: ist es im Grunde genommen auch. Es geht um eines, und das wurde hier im Thread schon mehrfach angesprochen: es gibt kaum etwas attraktiveres als Menschen, die irgendwas richtig gut können UND die das auch wissen. Jemand, der um seine Fähigkeiten weiß, strahlt das auch aus.
Um die Messlatte nicht zu hoch zu hängen und zur Veranschaulichung: ich ziemlich kleine, dicke, bebrillte Madam war selten umworben. Als ich anfing, in Frauenkneipe hinter'm Tresen Bier zu zapfen und damit zum "Inner Circle" der Lesbenszene zu gehören schien, bekam ich plötzlich Avancen, Zettelchen mit Telefonnummern und spendierte Drinks zuhauf von Frauen, die mich davor mit dem Arsch nicht angeschaut hätten. Warum? Ganz sicher nicht, weil ich über Nacht plötzlich schön geworden bin, aber "attraktiv", das schon.
Attraktiv heißt: Anziehungskraft. Die bemißt sich nicht nur am Aussehen, sondern auch an der Stellung (selbst wenn's nur eine vermeintliche ist) und am Bewußtsein derselben. Heißt genau: das Wissen, für andere attraktiv zu sein, beinhaltet auch, nicht beliebig "verfügbar" zu sein, wählerisch sein zu können.
Muß man so nicht machen, entspricht aber sicher nicht nur meiner Erfahrung: wer selbstbewußt ist,
kann wählen. Vielleicht nicht aus der großen Masse, aber die ist ohnehin nicht so reizvoll. Und Selbstbewußtsein resultiert daraus, daß man seine eigenen Fähigkeiten kennt (im Bierzapfen war ich übrigens ziemlich schlecht, nicht daß jetzt jemand auf blöde Karriereideen kommt).