Wie kann ich Eifersucht ablegen

Wenn ich mir denke, mein Mann schaut eine jüngere, feschere Frau an, dann bekomme ich Magenmurmeln. :)

Dann liegt es nicht an ihm, sondern an dir, weil du denkst, du wärst nicht fesch genug für ihn. Deine Unsicherheit! Und alt werden die jungen Frauen auch, nur keine Sorge.

Wut ist ein gutes Beispiel, denn du beschreibst exakt die gleichen Bewältigungsstrategien, die auch (gesunde) Eifersucht in einem Menschen auslöst. Sie kann als Motivation und Selbstreflexion dienen, egal ob es um berufliche, platonische oder romantische Beziehungen geht.

Wenn sich - lt. deiner Definition - Eifersucht langsam aufbaut, wann begreift man dann selbst, dass es nicht mehr gesund ist? Wenn ich im Handy meines Partner rumstöbere oder ihm ne Szene mach, wenn er mal einer anderen Frau nachschaut oder gar mit der Kellnerin nett plaudert? Oder im Selbstmitleid versinke, wenn mein Partner sich mit seiner besten Freundin auf einen Kaffee trifft? Oder sinds die kleinen Sticheleien, wo man anfangs noch lacht.

Ja, Wut ist impulsiv und vergeht aber auch im selben Moment wieder (zumindest bei mir).
 
Jeder Mensch ist ein freies Individuum und kann tun und lassen, was er will und wann er will. Wenn mich ein Partner betrügen möchte, wird er das tun, egal, ob ich mir im Vorfeld schon ein schlechtes Gefühl einrede darüber, was alles sein könnte, oder eben nicht. Ich möchte einen nahestehenden Menschen nicht verletzen und gehe davon aus, dass das auf Gegenseitigkeit beruht - "Was du nicht willst, das man dir tu usw.". Dazu gehört auch, Grenzen abzustecken und um die Grenzen des anderen zu wissen. Wenn ich immer ein bissl eifersüchtig wäre, würde mich das auf Dauer bestimmt irre machen. Weil: was wäre, wenn...? Und selbst wenn: Würde ich es wissen/bemerken/gesagt bekommen?

Also für mich ein völlig überflüssiges Gedankenkarussell. Solange, bis eben ein Vertrauensbruch stattfindet. Da ist es für Eifersucht mE aber eh schon zu spät.
 
1. Sie kommt aus mangelnden Vertrauen zum/r Partner/in.
2. Sie kommt, weil der/die Partner/in eigentlich jeden Grund zur Eifersucht hätte und es einfach nicht checkt. Somit aus dem eigenen Verhalten, dass man dem/der Partnerin durchaus auch zutrauen würde.
Mir fehlt bei deiner Aufzählung die Unsicherheit bzw. der Mangel an Selbstvertrauen. Könnte auch der Grund für Eifersucht sein.
Das befremdliche (& utopische) Bedürfnis einiger menschlicher Individuen Eigentum an einen Menschen anmelden zu wollen lasse ich mal außen vor.
 
Wenn sich - lt. deiner Definition - Eifersucht langsam aufbaut, wann begreift man dann selbst, dass es nicht mehr gesund ist?
Es ist der gleiche Prozess wie bei anderen Emotionen. Wann hast du begriffen, dass deine Wut nicht mehr gesund bzw. übertrieben war?
Erstmal sollte eine Bereitschaft und Fähigkeit vorhanden sein, sich mit den Gefühlen auseinanderzusetzen. Man könnte sich auch folgende Fragen stellen: Wie reagieren die betroffenen Personen auf den Gefühlsausbruch? Habe ich negative Folgen zu erwarten, weil ich dieses bestimmte Gefühl in diesem Ausmaß habe? Hält mich diese Emotion in meinem Alltag zurück? Wie oft und wie lange beschäftigt es mich? Usw.

Wenn ich im Handy meines Partner rumstöbere oder ihm ne Szene mach, wenn er mal einer anderen Frau nachschaut oder gar mit der Kellnerin nett plaudert? Oder im Selbstmitleid versinke, wenn mein Partner sich mit seiner besten Freundin auf einen Kaffee trifft? Oder sinds die kleinen Sticheleien, wo man anfangs noch lacht.
Am ehesten passt das Beispiel, wenn sich der Partner mit seiner besten Freundin trifft. Aber dann eben nicht im "Selbstmitleid versinken", denn das ist eindeutig schon eine übertriebene Reaktion. Eher, wenn man ein Sticheln, ein Gefühl der Traurigkeit/des Unwohlseins verspürt, weil der Partner eine Gemeinsamkeit mit dieser Person hat, die du gerne hättest.

Die Art der Eifersucht, die ich mit noch gesundem Ausmaß meine, bleibt meistens inaktiv. Das heißt, man zeigt sie nicht und sie bleibt ein innerer Konflikt von dem der Partner oft gar nichts bemerkt.

Ja, Wut ist impulsiv und vergeht aber auch im selben Moment wieder (zumindest bei mir).
Eifersucht kann als eine "passive Emotion" beschrieben werden, wenn sie gesteigert wird und an ihre Grenzen stößt wird sie aktiv ausgelebt und zwar in Form von Wut/Wutausbruch. Erst dann machst du deinem Partner eine Szene wie du das oben beschrieben hast.
 
Mit Wut kenn ich mich aus, glaub mir und ist mit Eifersucht in keinster Weise zu vergleichen. Wäre ich kein wütendes Kind oder Jugendlicher gewesen, wäre ich jetzt nicht dort, wo ich bin. Ohne Wut hätte ich aufgegeben und mich meiner Situation schlichtweg ergeben. Ich war niemals wütend auf andere, sondern auf mich selbst und die scheinbar aussichtslose Situation, in der ich mich befand. Bei mir hat Wut die Flucht nach vorne ausgelöst und Energien freigesetzt, von denen ich nicht glaubte, sie zu besitzen.

Für mich gibt es keine gesunde Eifersucht, so wie es auch keine gesunde Wut gibt. Aber Eifersucht ist eine Emotion, für die ich mich entscheide, weil ich mir meiner selbst nicht bewusst bin oder weil ich nicht mit gleichem Maß messe. Wut ist Macht, die schöpferisch, aber auch zerstörerisch sein kann. Wut hatte für mich immer etwas mit Ungerechtigkeit zu tun. Eifersucht hat was mit dem nicht teilen (egal ob es sich um andere Menschen, Momente oder Emotionen geht) zu tun.

Eifersucht hat oft die Worte: Du ... nicht - im Satz. Du liebst mich nicht, Du gibst mir nicht genug Aufmerksamkeit ... etc.

Finde deine Worte dazu sehr treffend.
Wenn mein Partner mit anderen Menschen die ihm wichtig sind Freizeit teilt und es ihm dabei gut tut, dann freue ich mich doch eher für ihn anstatt nachzugrübeln was da wohl alles sein kann.
Ein getrennter Freundeskreis der früher existierte und auf den ich vielleicht in Zukunft verzichten soll, das hat für mich nichts mit Vertrauen zu tun. Ein Handy dass von meinem liebsten
auf verdächtigen Inhalt hin untersucht wird kann ich nicht nachvollziehen. Für mich hat Eifersucht etwas mit vergeudeter Energie zu tun, die immens viel Kraft kosten kann.
 
Schliesst denn Liebe automatisch Besitzdenken mit ein?


Ganz sicher nicht.

Andererseits halte ich aber das Deklarieren einer Emotion als krankhaft schon für grundverkehrt. Eifersucht ist verbreitet, ist natürlich, kann man als „Information“ der Psyche über den eigenen momentanen Stand gegenüber den Liebsten verstehen.

Erst wenn Eifersucht destruktiv ausgelebt wird, läuft man Gefahr, sich in eine krankhafte Richtung zu bewegen.

Immer wieder erstaunt mich, wie oft versucht wird, „negative“ Emotionen zu pathologisieren statt sie als Teil einer riesigen Bandbreite zu akzeptieren.
 
Wenn ich mir denke, mein Mann schaut eine jüngere, feschere Frau an, dann bekomme ich Magenmurmeln. :)

Wenn du dabei bist oder ohne dich?

Ich bin mal mit einem Mann im Cafe gesessen, der ständig, auch während des Gesprächs, sehr auffällig anderen Frauen hinterhergeschaut hat. Ich empfinde das als extrem unhöflich, egal, ob es mein Partner ist oder sonstwer.
Aber ich weiß auch, dass man im Alltag immer auf Menschen trifft, die besser ausschauen wie der Partner, jünger/älter/reicher/erfolgreicher/besserinirgendwas sind. Darüber sollte man sich keine Gedanken machen, finde ich.
 
Wieso hat ein Mensch einen Wert, aber ein Gefühl nicht? Und noch wichtiger, wie misst du den Wert eines Menschen? ;)
Du hast nämlich behauptet, ein Mensch hätte einen Wert.

Nein das habe ich nicht.
Das "soll" war nur die These zur Begründung warum Eifersucht "sinnvoll" ist...weil es einen "Wert" unterstreicht (das war nicht meine Meinung, sondern die Erklärung einer Eifersuchts-These, warum sie sinnvoll sein soll).
Ich habe das aus dem Blickwinkel der Eifersucht-Verfechter geschrieben.

Ich halte es für groben Unfug und sehr verletzend, einem Menschen Wert durch dieses Eifersuchts-Theater "beizumessen", was de facto passiert, sonst würde man ja nicht so kindergärteln, und ständig "Beweise für die Qualität der Liebe" einfordern. Wenn ich mich geliebt fühle, und mir da 100% sicher bin, entfällt das "brauchen", nicht der Umstand, dass man sich das trotzdem sagt und zeigt. Das verstehen glaub ich nicht alle, was da gemeint war. Es war kein Aufruf, seine Handlungen einzustellen, nur die Motive zu ergründen (wer halt mag), ohne das zu werten, warum er das tut was er tut.

Jeder Mensch hat den "gleichen Wert", egal wodurch er sich unterscheidet. Und er erhält ihn dadurch indem er "ist, wie er ist" und wenn er zulässt, dass er sich verdreht, oder erniedrigt (um zB um Liebe zu buhlen/betteln etc.) "sinkt" sein eigener gefühlter Wert und er wird angreifbar für alle, die auf Selbstwert-Spiele stehen (Du musst so sein, damit Du geliebt wirst... sei so, denn sonst bist Du nicht liebenswert...was muss ich tun, damit ich geliebt werde...dass Du bei mir bleibst... damit ich auch sehe dass die Liebe noch intakt ist... usw).

Gefühle haben keinen Wert, wir sprechen hier von Qualität. Aber nicht so in dem Sinne, wie man das Wort normal benutzt. Liebe ohne Zweck ist bedingungslos, Liebe mit "Absicht" unterlegt hat andere Qualitäten, auch barmherzige Liebe ist eine andere als selbstlose, oder bedingungslose. Sich "erbarmen" ist nicht negatives, wenn "erbärmliches Buhlen um was auch immer" mit Barmherzigkeit durchgeliebt wird... ist es auch Liebe, aber nicht die bedingungslose, worum es mir gegangen ist. Im Zen hast Du dutzende Qualitäten der Liebe zu "lernen", zu erkennen, und eine Vielzahl von Gefühlen und Quaitäten. Einen "Wert" besitzen sie alle nicht.

Ich messe den Wert von Menschen nicht, ich lasse sie wie sie sind, tausche mich aus, und versuche jedem zu sagen, er darf in seine Stärke gehen und "so sein wie er wahrhaft ist". Dann ist der "gemessene Wert" auch der richtige. Zuwenig ist Erniedrigung, Zuviel = Hochmut. Wir begegnen uns IMMER auf einer Augenhöhe, wenn wir sind wie wir sind.

Im übrigen kann ich leider nicht auf alles eingehen, weil wir uns einfach im Kreis drehen um viele Dinge, die man voraussetzen müßte, um da zu einem Punkt zu kommen.
Nicht ists so weil ich es so sehe oder spüre.
Oder "nur Romantik".

Du hast Deine Sichtweise, deine "Logik", und Deine Wort-Bedeutungen und Begründungen und das respektiere ich.

Bedingungslose Liebe ist ein sehr reines Gefühl im Zen, und man kann diese Liebe nicht erkennen, wenn man sie von äußeren Umständen abhängig macht. Es ist die maximale Öffnung deines Herzens ohne jede Abhängigkeit ins Außen, ohne Anspruch, reines Vertrauen zu sich, zum Leben... was ja das selbe ist.

Ich habe auch nie Begriffe wie "falsch" verwendet, weil jeder das wahrnimmt, was entweder da ist, oder was er sich einredet, oder was er verdrängt und verzerrt wahrnimmt.

Es gibt keine allgemein gültige Wahrheit, meine nicht, deine nicht, und was für Dich gesund ist, ist für andere der Weg ins Unheil.
Und alles was da von Selbsterhaltung usw. steht IST begründet in Existenzangst, Unsicherheit und Abhängigkeit, nicht nur in krausen Zen-Theorien, sondern auch in der klassischen Psychologie.

Aber wie gesagt: ZU unterschiedlich, als das man die Sichtweisen "vereinen" könnte, aber auch DAS ist ein gutes Ende: man respektiert das, und läßt jeden seinen Blickwinkel.

Es ist wie ich immer sage: jeder lebt das, was er sieht, will und wahrnimmt.
Und wenn Du etwas in Dir "als falsch" wahrnimmst, gut so!

Ich habe soviele "falsch" in meinem Leben revidiert, dass ich für mich nicht auf meinem Blickwinkel verharre... aber wenn es extrem weit abweicht, oder Wege sind, die ich längst gegangen bin, macht es für mich keinen Sinn, dorthin zurückzukehren.

Kannst es dann nicht den anderen Menschen genauso überlassen, wenn für sie das Fehlen von jeglicher Eifersucht ein Zeichen der Gleichgültigkeit ist?

Warum sollte ich das nicht tun?
Ich habe nur denen, die darunter leiden gesagt, dass das NICHT die einzige Möglichkeit ist.
Sondern dass man auch an dem eigenen Selbstwert arbeiten kann und dadurch aus dem Drama-Modus aussteigen kann.
Ich bin für Vielfalt im Denken.
Viele Sichtweisen für unterschiedliche Menschen.

Gleichgültigkeit heißt ja nur ... einer fühlt sich erniedrigt/vernachlässigt, der andere wird "erhöht"/"wichtig(er)" wahrgenommen (ohne dass er selbst das beabsichtigt haben muss), und man buhlt um "Gleichstellung des Werts". Die kann man sich aber auch selbst geben, man muss nicht Dramen leben mit Eifersucht und Manipulation. Oder sich sagen: mein Wert ist unantastbar, unabhängig von Dir.

Warum sollte ich jemanden durch eine weitere Sichtweise etwas wegnehmen?
Warum diese Verteidungshaltung, wo doch kein Angriff?
Selbstwert? Unsicherheit? Ist doch alles gut, wie wir sind... jeder hat diesen Wert: "jeder ist gut wie er ist"

Und nicht mal das wurde verstanden... wobei ich das stets als Grundlage ALLER "Theorien" voraussetze, dass man sich nur angegriffen fühlen kann, wenn man in sich unsicher ist und seine Verdrängungsmuster oder sonstiges "geliebte, aber durchs Gesagte verletzte" verteidigen "muss". Auch DAS ist 1x1 jeder Diskussion., sowie die Unterscheidung von "Meinung" und "These" oder "Persönlichkeit desjenigen, der über etwas referiert". Letzteres vermisse ich, wenn das nicht auseinander gehalten wird, dass das worüber man spricht keinen Rückschluss darauf erlaubt, "wie man ist".

Und wo Emotionen sind, dort = Potential zum eigenen Wachstum, erschwert aber die Unterscheidung, was Meinung ist, was These, oder Sichtweise. Eigentlich sollte nichts davon eine emotionale Reaktion hervorrufen.

Ich bin hier raus ;)

Wünsche allen alles Gute... aber man kann jeden missverstehen, wenn man will.
Und ja, es ist "alles gut", nur ist es mir zu mühsam im Moment.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nein das habe ich nicht.
Das "soll" war nur die These zur Begründung warum Eifersucht "sinnvoll" ist...weil es einen "Wert" unterstreicht (das war nicht meine Meinung, sondern die Erklärung einer Eifersuchts-These, warum sie sinnvoll sein soll).
Ich habe das aus dem Blickwinkel der Eifersucht-Verfechter geschrieben.
Das war nicht gemeint, sondern deine Aussage am Anfang deines Beitrages. Da meintest du, "wenn ich weiß was ich Wert bin" und den Selbstwert hast du auch öfters erwähnt. Nun, Selbstwert kann nicht ohne den Fremdwert existieren, beide funktionieren nach dem gleichen Prinzip. Du wehrst dich aber diesem Fremdwert die gleiche Bedeutung beizumessen wie dem Selbstwert.

Gefühle haben keinen Wert, wir sprechen hier von Qualität. Aber nicht so in dem Sinne, wie man das Wort normal benutzt. Liebe ohne Zweck ist bedingungslos, Liebe mit "Absicht" unterlegt hat andere Qualitäten, auch barmherzige Liebe ist eine andere als selbstlose, oder bedingungslose.
Liebe ohne Zweck bedeutet nicht, dass sie bedingungslos ist. Bedingungslose Liebe stellt keine Bedingungen, nicht mehr und nicht weniger. Ob die Bedingungen negativer oder positiver Motivation entspringen ist unwichtig.

Du hast Deine Sichtweise, deine "Logik", und Deine Wort-Bedeutungen und Begründungen und das respektiere ich.
Eben nicht. Es handelt sich hier nicht um meine Sichtweise oder meine "Logik". Es geht hier um die wissenschaftliche Bedeutung einer Emotion, die in den Menschen verankert ist.

Gleichgültigkeit heißt ja nur ... einer fühlt sich erniedrigt/vernachlässigt, der andere wird "erhöht"/"wichtig(er)" wahrgenommen (ohne dass er selbst das beabsichtigt haben muss), und man buhlt um "Gleichstellung des Werts".
Nur? Gleichgültigkeit heißt auch: du bist mir egal, das was du tust ist mir egal, das was dich beschäftigt ist mir egal. Eben das Desinteresse am Partner.

Warum sollte ich jemanden durch eine weitere Sichtweise etwas wegnehmen?
Warum diese Verteidungshaltung, wo doch kein Angriff?
Selbstwert? Unsicherheit? Ist doch alles gut, wie wir sind... jeder hat diesen Wert: "jeder ist gut wie er ist"

Und nicht mal das wurde verstanden... wobei ich das stets als Grundlage ALLER "Theorien" voraussetze, dass man sich nur angegriffen fühlen kann, wenn man in sich unsicher ist und seine Verdrängungsmuster oder sonstiges "geliebte, aber durchs Gesagte verletzte" verteidigen "muss".
Du behauptest, dass Liebe NUR dann da ist, wenn es keine Eifersucht gibt. Alles andere ist Unfug, Unsinn und Abhängigkeit. Wenn andere Menschen diese Aussage in Frage stellen, dann sagst du zwar, dass du niemandem etwas absprechen willst/kannst - im gleichen Atemzug stellst du aber klar, dass ihre Liebe ihre Wahrnehmung und ihre Wahrheit ist - ergo: nicht die Wahrheit sein kann, sondern nur ihre Wahrheit.
Ich habe nichts anderes mit deiner Wahrnehmung und deiner Wahrheit gemacht, du fühlst dich dann missverstanden - die anderen fühlen sich aber angegriffen? ;)

Hättest du sowas gesagt: Ok, das ist mir neu, dass es auch eine gesunde Portion Eifersucht geben kann. In meinem Leben aber existiert gar keine Eifersucht, ich liebe eifersuchtsfrei und bedingungslos.
Ich glaube dir nicht, dass du den Unterschied nicht erkennen kannst und dich stattdessen nur missverstanden fühlst.

Aber gut, ich wollte nicht so viel schreiben. Du wolltest auch keine weitere Diskussion.
Trotzdem - hier ein Auszug über die "gesunde Eifersucht", vielleicht interessiert es jemanden.
Warum Eifersucht viel besser als ihr Ruf ist

Eifersucht ist Gift und wird oft als Zeichen von Schwäche ausgelegt. Doch stimmt das immer? Nein, sagen Psychologen: Eifersucht liegt in unseren Genen und hat wichtige Funktionen in der Beziehung.

„Eifersucht gilt als unreifes Gefühl. Vermeintlich leidet nur jemand, der unsicher ist, unter Eifersucht“, sagt Psychologin und Buchautorin Felicitas Heyne. Besitzansprüche, so ist es die Norm, gehören nicht in eine Beziehung. Und wer seinem Partner vertraut, der empfindet keine Eifersucht.

Experten halten das für Blödsinn. „Eifersucht ist uns in die Gene geschrieben“, erläutert Heyne. Evolutionär betrachtet hatte sie eine wichtige Funktion für beide Geschlechter.

Und noch mehr Absolution kommt von Wolfgang Krüger, Psychotherapeut und Buchautor in Berlin. „Das Lebenskonzept ist doch, dass man selbst der oder die Einzige für den Partner ist. Sobald dies in irgendeiner Form verletzt wird, keimt die Eifersucht auf.“ Der Kern der Eifersucht ist die Angst, dass die Beziehung bedroht ist.

Eifersucht ist also nichts, was man leugnen oder verdrängen muss – im Gegenteil. Für Krüger ist eine leichte Eifersucht sogar eine Liebeserklärung und zeigt, dass der andere einem wichtig ist. „Er erlebt möglicherweise, dass der Partner für andere attraktiv ist und schätzt ihn wieder mehr“, meint auch Psychotherapeut und Buchautor Rolf Merkle aus Mannheim. „Der Partner wird wieder interessant.“

Die Betonung bei diesen Szenarien liegt auf „leichter Eifersucht“. Sie tritt laut Krüger nur gelegentlich auf. Dann gibt es noch eine mittelstark ausgeprägte Eifersucht, bei der der Partner sehr schnell beunruhigt ist. Zugrunde liegen hier eine massive Unsicherheit und zu starke Abhängigkeit vom Partner.

Noch mehr trifft das auf die massive Eifersucht zu, bei der der Partner kontrolliert wird und auch ohne Anlass getobt wird. „Der Kern dieser Eifersucht liegt immer in dem Erlebnis in der Kindheit, dass Bindungen sehr unzuverlässig sind“, sagt Krüger. Hier hilft nur das Aufarbeiten dieser Erlebnisse.

Quelle
 
Sei Dir bewusst, dass Du einen Menschen niemals besitzen kannst und keinen Alleinanspruch auf seine Zuwendung hast. Eifersucht tötet die Liebe.
Eine sehr gute Antwort, wobei ich noch dazu sagen würde, dass jede Emotion Liebe töten kann, sogar Liebe selbst. Niemand fühlt sich gerne bedrängt.
 
Der Kern der Eifersucht ist die Angst, dass die Beziehung bedroht ist.

... leichte Eifersucht sogar eine Liebeserklärung und zeigt, dass der andere einem wichtig ist. ... „Der Partner wird wieder interessant.“

Mittlere Eifersucht: Zugrunde liegen hier eine massive Unsicherheit und zu starke Abhängigkeit vom Partner.

Der Kern dieser Eifersucht liegt immer in dem Erlebnis in der Kindheit, dass Bindungen sehr unzuverlässig sind.

Ich war mal so frei, diese Sätze zu zitieren. Eine leichte Eifersucht tritt gelegentlich auf, mittlere bis massive dann wohl häufiger!

Wenn man denkt, die Beziehung sei bedroht, dann sollten beide Parteien rausfinden (Idealvorstellung), wie diese Bedrohung konkret aussieht. Kommt sie von außen (Partner wird angeflirtet, angebaggert) und diese/r reagiert entsprechend. Oder sie kommt von Innen über die eigene Unsicherheit oder mangelndes Vertrauen in die Beziehung bzw. in den/die Partnerin.

Und dann stell ich mal provokant die Theorie auf: Dass eifersüchtige Personen eher dazu neigen, ihre/n Partner/in zu betrügen, als nicht eifersüchtige Personen. Sie trauen sich selbst diese Beziehung und den Partner nicht zu, daher fühlen sie schneller durch äußere Einflüsse bedroht. Mangelnde Kommunikation sowie das festlegen persönlicher Grenzen tun dann ihr Übriges. Bzw. die Illusion einer perfekten Beziehung kann nicht erlebt und gelebt werden.

Kann man also sagen, dass die Grenzen von der gelegentlichen, leichter Eifersucht zur mittleren bis massiven Eifersucht schwimmend und nicht erkennbar für die betroffene Person ist? Massive Eifersucht führt nicht selten zu physischer und psychischer Gewalt. Die meisten Frauenmorde werden von eifersüchtigen (Ex)Partnern begangen und ja, das darf bitte nicht vergessen werden.

Für mich ist es zu einfach zu behaupten, Eifersucht wäre in unseren Genen verankert. Wir haben schon lange die Höhlen verlassen und den aufrechten Gang erlernt. Somit kann man auch Verhalten, die egal ob gering oder nicht, die klar eine Einschränkung der eigenen Persönlichkeitsentwicklung bedeutet, ablegen. Auch unsere Gene können sich diesbezüglich verändern, tun sie ja auch. Sonst würden wir noch immer auf allen Vieren die Welt bekrabbelnd und uns von Blättern und Wurzeln ernähren.
 
Wenn man denkt, die Beziehung sei bedroht, dann sollten beide Parteien rausfinden (Idealvorstellung), wie diese Bedrohung konkret aussieht. Kommt sie von außen (Partner wird angeflirtet, angebaggert) und diese/r reagiert entsprechend.

Ich möchte ergänzen um Partner, die gerne aktiv flirten. Auch das wird oft als Bedrohung für die Beziehung wahrgenommen.
 
Ich möchte ergänzen um Partner, die gerne aktiv flirten. Auch das wird oft als Bedrohung für die Beziehung wahrgenommen.
Natürlich ... aber Flirten sehe ich perse nicht als Bedrohung. Aber ja, für Viele stellt das schon ein ungutes Gefühl dar.

Ich will auch niemanden angreifen, sondern einfach verstehen und Fragen stellen.
 
Flirten sehe ich perse nicht als Bedrohung. Aber ja, für Viele stellt das schon ein ungutes Gefühl dar.


IKommt sie von außen (Partner wird angeflirtet, angebaggert) und diese/r reagiert entsprechend. [/QUOTE
Flirt bleibt Flirt, vor allem wenn der eigene Partner der aktive und oft flirtende Teil ist. Gerade ein harmloser Flirt ist doch oft Stein des Anstoßes, hab ich den Eindruck.
 
Flirt bleibt Flirt, vor allem wenn der eigene Partner der aktive und oft flirtende Teil ist. Gerade ein harmloser Flirt ist doch oft Stein des Anstoßes, hab ich den Eindruck.
Richtig. Warum flirtet sie/er nicht mehr so mit mir? Da beginnt die eigene Unsicherheit und wird auch noch durch den Alltag (Beziehung wird als selbstverständlich genommen) unterstützt.
 
Ich bin nicht sicher. Ich habe eher den Eindruck, dass der dritten, angeflirteten Person die "Schuld" zugewiesen wird, weil diese Attribute hat, die dem eifersüchtigen Partner vermeintlich fehlen.
Natürlich! Die anderen sind Schuld und stellt eine Bedrohung da. Möglicherweise hat das auch was mit Konkurrenzverhalten zu tun. Vergleiche: Sie ist hübscher, schlanker, schöner, erfolgreicher als ich - vermindertes Selbstbewusstsein. Ich denke, es hat auch was mit "Ich hab dich nicht verdient"-Denken zu tun.
 
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