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Gast
(Gelöschter Account)
Hi,
ich glaube nicht, dass ich als Aussenstehender das erkenne.
Für mich sieht es so aus, als wäre bei den Paaren mit Trennung und denen die zusammenbleiben die selben Probleme vorhanden.
Vor allem, und das ist das, was ich nicht verstehe: wenn er/sie auf (guten) Sex verzichtet, ist es auf einmal eine tolle Beziehung?
Wenn ein Mann einen Unfall hat und nicht mehr vögeln kann, dann darf die Frau auf Sex verzichten und eine glückliche Ehe ohne Sex führen, wenn er nicht will, darf sie das nicht?
Die Standpunkte hier finde ich sehr inkonsistent.
Ich für meinen Teil kenne Frauen, die ohne Sex leben, und solche die ohne Sex gelebt haben und nun eine Affaire unterhalten - teilweise seit Jahren.
Und beide leben glückliche Ehen die mit Affaire ein wenig zufriedener.
LG Tom
Für mich liegt der Unterschied: Wird die gestörte Intimität durch äußere Umstände forciert oder ist es etwas innerhalb der Beziehung selbst?
Wenn ich meinen Partner nicht mehr sexuell attraktiv finde, mir aber Sex wichtig ist, und selbst alle Möglichkeiten (Paartherapie etc) ausgeschöpft habe, dann ist es klar, dass nicht nur die Intimität hinüber ist. Kommt noch hinzu, dass auch die Liebe weg ist bzw. man nur nebeneinander herlebt - dann ist das ein Zeichen, dass man schleunigst etwas ändern sollte - und das - wenn nötig - radikal. Denn eines ist klar, glücklich ist keiner von den Beiden.
Kann mein Partner mir aber aufgrund von Krankheit, Unfall etc. mir nicht mehr diese Intimität, Sexualität bieten, dann muss man sich überlegen, wie die Beziehung dennoch erfüllend sein kann. Liebe ich meinen Partner? Finde ich ihn noch sexuell anziehend? Ja? Gut, dann gibts sicher einige Möglichkeiten, den fehlenden Part der Beziehung auszugleichen. Und ja, es gibt Beziehungen, wo Sex keine Rolle spielt ... Wunderbar, einen Stressfaktor weniger!
Der wichtigste Faktor bei beiden Beispielen ist halt: Verbindet mich mit dem Menschen mehr als nur die reine physische Anziehung? Ja? Dann gibt es Lösungen! Ist das nicht mehr der Fall, dann ist eine Trennung (wenn auch nur auf Zeit) eine gute Variante um für sich selbst Klarheit zu schaffen. Das würde aber auch bedeuten, dass beide Altbekanntes verlassen müssen, denn beide Varianten verlangen geistige und emotionale Flexibilität - und das ist oft der Crux, denn Bequemlichkeit siegt in den meisten Fällen.