Erfahrungen mit Eheverträgen

Interessant, ich dachte bei einem ehevertrag kann man schreiben was man will.
Das Eherecht unterliegt diversen Rechtsnormen die in Bundesgesetzen verankert sind. Diese stellen somit die Mindestanforderungen dar. Individuelle Verträge dürfen die Parteien nicht schlechter stellen, als es in den Bundesgesetzen verankert ist.
Kannst du in etwa mit dem Arbeitsrecht vergleichen. Da sind individuelle Schlechterstellungen die vom Gesetz abweichen - auch bei Zustimmung beider Parteien - rechtswidrig.
 
Alle Verträge die einen Ehepartner schlechter stellen als im Familienrecht vorgesehen gelten in Österreich als sittenwidrig und würden im Streitfall nicht halten. Kannst Dir das Geld und Deine Überlegungen ersparen:lehrer:

Interessant, ich dachte bei einem ehevertrag kann man schreiben was man will.

Ja, aber das ist doch kein Argument gegen Eheverträge. Es gibt trotzdem Angelegenheiten, die sich im Rahmen eines Ehevertrages vernünftig lösen lassen. Vor allem hinsichtlich der Ehewohnung.
 
Ein gedankliches Experiment hierzu:
Die kleine bereits fertig abbezahlte Eigentumswohnung wird wegen des Platzbedarfes vermietet und das frisch gebackene Paar zieht in ein Haus. Geheiratet wird erst nach Abschluss des Mietvertrages. Wie sind die Einnahmen geregelt, bzw. wie ließe es sich regeln?
 
Alles was in die Ehe mitgebracht ,dies braucht man nicht regeln.Auf diesen Dingen hat der andere Ehepartner keinen Anspruch.Es geht um Dinge welche man gemeinsam schafft ;)

Doch es geht auch (und manchmal ganz besonders) um die Dinge die man/frau mitbringt.
Alleine durch meinen Ehevertrag habe ich mir viel Streit und Ärger bei der Scheidung erspart.
Und sittenwidrige Klauseln sind eher bei Unterhalts- bzw. Betreuungspflichten ein Problem. Ich erlebe derzeit gerade wieder eine Scheidung im Freundeskreis, wo ein Ehevertrag vieles erspart hätte. Für beide Seiten. Letztendlich profitieren davon dann die Scheidungsanwälte.
Also lieber unsexy.
 
Da halte ich es wie @Mitglied #472851 - sollte ich jemals heiraten, dann werde ich das definitiv unsexy mit Ehevertrag tun. :)

Die Erfahrung, dass ein Ehevertrag viel Streit (und Geld) gespart hätte, mache ich immer wieder in meinem Freundeskreis...
 
Das einzige was es wohl wert ist festzuhalten ist was jeder in die Ehe eingebracht hat. Was während dessen erwirtschaftet wird muss eh 50:50 geteilt werden...
 
Wenn Menschen schon eine berechnende Rationalität wichtiger ist als bedingungslose Liebe in einer Beziehung , warum heiraten sie dann überhaupt? Und was macht das mit den Gefühlen, per Vertrag die Scheidung wie ein Damokles- Schwert über sich zu wissen?

Da gleicht die Eheschließung eher einem Kaufvertrag mit dem Partner als Kaufgegenstand, der problemlos irgendwann wieder abgestoßen werden kann, wobei nicht schwer zu erraten ist, wer Käufer und wer Kaufgegenstand ist. ( "Sklavinnen-Markt" lässt grüßen. :D )
 
Wenn Menschen schon eine berechnende Rationalität wichtiger ist als bedingungslose Liebe in einer Beziehung , warum heiraten sie dann überhaupt?

denke mal weil gebranntes kind zwar nicht das feuer scheut, aber zumindest die zu erwartenden brandblasen reduzieren möchte! die jungen erstmalig vermählten, rennen ja eh blindlings in ihr künftiges ungück rein und freuen sich dabei noch ... :D
 
der Ehevertrag muss in Notariatsaktform abgeschlossen werden, also liest der Notar Wort für Wort vor und ist auch für den Inhalt mitverantwortlich, also würde ich mal davon ausgehen, dass er nichts errichten wird, was nach dem Ehegesetz oder sonstiger Rechtsnorm zwingend nichtig ist.
Falsch, der Notar bestätigt nur die Echtheit der Unterschriften, der Rest ist ihm Wurscht!
 
Naja, so ist es auch wieder nicht. Wenn man einen guten hat, wird der definitiv auf solche Probleme hinweisen. Auch kann der Vertrag direkt vom Notar gemacht werden.
Das kann er nicht, da er nicht die Interessen beider Parteien vertreten kann/darf!!!!
Auch wenn man einen Kaufvertrag notariell beglaubigt unterschreibt liest er ihn nicht einmal durch!
 
Meinen Ehevertrag hat der Notar aufgesetzt.
Viele Vorschläge kamen von ihm, so weit ich mich erinnern kann, hatte er für einiges bereits Vorlagen bzw. Vorformulierungen.
Mein Ex-Mann ist Jurist, er hätte sicher den Vertrag angefochten, wenn er Chancen gesehen hätte.
 
Also, ohne da spezielle erfahrung zu haben ... unser Notar hat den Übergabevertrag fürs Haus gemacht, ein anderer den gesellschaftsvertrag für die Firma ... warum sollte ein Notar keinen (einfachen) ehevertrag aufsetzen können?
 
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