Ein äußerst interessantes Thema wo ich auch mal versuchen werde, mich hoffentlich angemessen einbringen zu können und meine Sichtweise zu schildern.
Ist das noch Liebe? ... Eine sehr gute als auch berechtigte Frage die in ihrer Vielschichtigkeit wohl mit keiner universellen Antwort beantwortet werden kann. Jeder Mensch hat hier seine eigene Einstellung, verfolgt eigene Ideale und oftmals ist man sich auch selbst irgendwie im Weg oder sich selbst im Konflikt. Ich würde sogar soweit gehen, die Welt hier gar nicht in nur zwei Hälften zu teilen, sondern vielmehr eine gewisse Individualität in den Raum zu stellen, welche von 2 sich unterscheidenden Hälften abweicht.
Ich erinnere mich da immer ganz gerne an Zeiten wo sich die Gesellschaft immer wieder die Frage stellte, ob Liebe und Sex zusammengehören, oder beides voneinander getrennt überhaupt möglich ist. Auch für diese Frage gab und gibt es keine "die ultimative Antwort" und unterschied man früher zwischen Liebe und Sex, so bin ich mittlerweile anhand Erfahrungen im Umfeld, dem Forum aber auch eigener Erkenntnisse durchaus soweit, diese von damals immer wieder gestellte Unterscheidung der Gesellschaft weiter auszubauen.
Vielleicht ist meine Anschauung eine Art es sich leicht zu machen oder vielleicht liege ich auch nicht ganz daneben?
Die Antwort darauf kenne auch ich nicht und ist es rein meine Sichtweise, wenn ich mir bekannte Verhältnisse direkter oder indirekter Art, oder auch eigene Aspekte einbringe. Deshalb habe ich schon lange für mich erkannt, dass in unserer Gesellschaft sich alles weiter entwickelt, so auch wie wir Liebe und Sex wahrnehmen oder leben und so unterscheide ich nicht nur zwischen Liebe und Sex, sondern gehe auch soweit, dass ich beides sogar noch unterteilen würde.
Und zwar in Liebe, die Liebe, Sex, der Sex ... mag vielleicht verwirrend klingen, oder dass man sich einfach alle Optionen irgendwie in eine Kategorie stecken mag, aber im Wesentlichen sehe ich im Alltag, dass es nicht mehr nur möglich ist, Menschen in eine der beiden Hauptgruppen einzuordnen, sondern ist es die Vielfältigkeit und Individualidät der Menschen ist, welche alle 4 vorhin erwähnten Gruppen berechtigt.
Liebe, welcher man auch immer wieder begegnet, wo das sexuelle von Anfang an nie eine Rolle spielte oder nur eine Nebenrolle, vielleicht noch mehr an Bedeutung um Kinder zu zeugen, gibt es, wenn auch eher nicht in Massen. Ich konnte das in meinem Leben oftmals speziell im Bereich sehr religiöser Paare beobachten, wo Sex nur den von der Natur aus bestimmten Zweck erfüllt, jedoch kein körperliches Begehren stillen soll und auch wenig das Verlangen danach gegeben ist. Für diese Menschen eine der wohl höchsten Form von Liebe, die für sehr viele andere kaum vorstellbar und nachvollziehbar ist. Aber man muss auch neidlos anerkennen, dass diese Paare dann auch mit dieser Einstellung bestens leben und diese oftmals auch ihre Gemeinschaft bis ans Lebensende gemeinsam auf Händen tragen. Hier steht einfach alles was Liebe betrifft im Vordergrund und Sex kommt wenn nur zweckdienlich vor.
Die Liebe im Gegensatz ist ein Tsunami an Gefühlen, Eindrücken, Impressionen und noch vieles mehr.....
Man erfreut sich des Kribbelns im Bauch wenn man seinen Partner nur sieht, man fühlt sich geborgen, sicher und geliebt, teilt sein Leben gemeinsam mit diesem Partner, geht durch gute aber auch schlechte Zeiten und fühlt sich körperlich zu diesem hingezogen und erfreut sich jeglicher Gelegenheit sexueller Aktivitäten.
Hier ist das eine ohne das andere nur schwer möglich und würde der Punkt erreicht werden, wo man sich sexuell immer mehr von einander distanziert, Interesse daran verliert oder einfach man den anderen nicht mehr reizvoll findet, genau das die Liebe stark bis sehr stark schädigen würde. Egal wie man diese Sexualität auslebt oder aufrecht hält, wird man in einer solchen Partnerschaft immer wieder mal Phasen vorfinden, wo das Verlangen aufeinander weniger ist, es kehrt auch viel Routine ein, aber wenn diese Phasen nur temporär sind, kann das Feuer immer wieder von neuem entfachen und die Liebe auf´s Neue bestätigen.
Gefährlich würde es hier einfach werden, wenn man es irgendwann nicht mehr schafft, dieses Feuer immer wieder entfachen zu lassen und würden solche Paare vielleicht sicher auch auf lange Zeit weiter zusammenbleiben, aber im Wesentlichen sich auch in der Liebe immer mehr distanzieren, genau bis zu dem Punkt wo man quasi nicht mehr miteinander, sondern einfach nebeneinander ein Leben lebt. Oftmals fühlt sich dann irgrendjemand der beiden einfach in einem Glashaus und hat früher oder später den Drang auszubrechen.
Was Asexualität anbelangt so fehlen mir dazu ehrlich gesagt jegliche Vergleichs- und Erfahrungswerte, ich könnte mich nur auf Meinung anderer beziehen und da ich dazu keine eigene Meinung hätte, lasse ich es auch bleiben hier eine Meinung dazu abzugeben.
FAZIT:
Liebe ohne Sex ist möglich, wenn auch selten und nicht jede/r dafür geeignet ist, sondern diese Einstellung man meist schon von Anbeginn an in sich tragen muss. Für diese Personen ist es aber das größte Geschenk und stehen hier alle mit Liebe in Verbindung stehenden Werte im Vordergrund und bilden die Basis, hingegen Sex nur als zweckdienlich angesehen wird und keine weitere Bedeutung hat.
Die Liebe, die wohl die meisten von uns irgendwann einmal oder mehrmals zuteil geworden ist, beruht auf stärkster Zuneigung und Wertschätzung sowie inniger und tiefer Verbundenheit zueinander, aber auch auf körperliche Anziehungskraft sowie sexuelles Begehren gegenüber dem anderen. Diese Form der Liebe ist ebenfalls das größte Geschenk für die jeweiligen Personen und will man seinem Partner auf jeder Ebene nahe sein. Ob mit Gefühlen oder sexuellem Verlangen. Man hat einfach nicht nur das Bedürfnis Zuneigung und Wertschätzung sowie ein Leben miteinander zu teilen, sondern möchte auch einfach Berührungen, Küsse und Intimitäten miteinander genießen. Ob man diese nun zu zweit auslebt, oder offener damit umgeht sei jetzt irrelevant. Aber würde hier der sexuelle Reiz immer mehr verloren gehen, es für die sexuelle Befriedigung nicht mehr von Bedeutung sein ob der Partner inbegriffen ist oder nicht, man plump ausgedrückt jede Chance nutzen um sich in Abwesenheit des Partners selbst zu befriedigen, dann würde auch die Liebe auf lange Sicht hin sehr stark Schaden davon tragen, weil es eine Entwicklung wäre, die zu Beginn an nicht vorhanden oder zu erwarten war, gleichzeitig beide sich auf die Liebe so eingelassen haben, wie sie diese für sich entdeckt haben, mit allen Gefühlen aber auch sexuellen Reizen.
Das Thema ist aber so interessant, dass man sich in seinen Ausführungen noch viel mehr vertiefen könnte, aber ich will den Rahmen natürlich nicht sprengen.
Liebe Grüße in die Runde