Ist Liebe zwischen zwei ungleich vermögenden Menschen denkbar?

Interessant wäre, wie viele Personen hier (oder deren Umkreis) über soziale Schichten sich hinwegsetzend längerfristige Beziehungen haben. Das sind sicher nicht besonders viele und dann relativiert sich "Geld spielt keine Rolle" auch wieder.
 
Das Problem besteht doch dann darin, dass sich jemand unnötigerweise als der Schwächere empfindet. Das kann dann aber auch andere Gründe haben als nur finanzielle. Man könnte sich dann auch als weniger klug oder weniger schön empfinden und hätte das selbe Problem. Wenn mich meine Freundin fragt, warum ich mit ihr zusammen bin, dann sage ich ihr den einzigen Grund den es gibt, weil ich sie halt einfach liebe und gerne mit ihr zusammen bin. :schulterzuck:
Warum empfindet man sich dann unnötigerweise als Schwächer? Man ist ja de facto schwächer in einer Welt, die Geld als zentralen Dreh- und Angelpunkt aufweist. Es geht ja auch weniger darum, ob man jetzt ein paar Euro mehr oder weniger verdient. Nehmen wir einmal an, ein Mann und eine Frau beschließen ganz altmodisch Kinder zu bekommen. Da es keine umfangreiche staatliche Betreuung gibt, werden die meisten Frauen dann in der Beziehung den Beruf erstmal an den Nagel hängen (Gründe? Niedrigere Löhne, Erwartungshaltung etc.), um sich um das oder die Kinder kümmern zu können. Da entsteht dann automatisch eine Assymetrie, Haushalt vs. Arbeitsplatz , Reproduktion vs. Produktion usw. Schönheit und Intelligenz sind auch "ungerecht", aber lassen sich nicht so vergleichen wie finanzielle Mittel. Schöne Antwort, die du deiner Freundin gibst. :)
 
… sich um das oder die Kinder kümmern…Da entsteht dann automatisch eine Assymetrie, Haushalt vs. Arbeitsplatz , Reproduktion vs. Produktion usw. Schönheit und Intelligenz sind auch "ungerecht", aber lassen sich nicht so vergleichen wie finanzielle Mittel.
Das sollte aber in einer Familie keine Assymetrie darstellen - wenn beide ihre Aufgaben mit vergleichbarer Ernsthaftigkeit und Einsatz erfüllen.
 
Der Titel sagt eigentlich schon alles. Vor ein paar Wochen las ich eine Rezension zu einem Buch mit dem Titel "Warum Frauen im Sozialismus besseren Sex haben". Die Grundthese ist eigentlich relativ schnell auf den Punkt gebracht: Je größer die wirtschaftliche Gleichheit zwischen zwei Menschen, desto besser funktionieren Liebesbeziehungen, vor allem von einer weiblichen Perspektive aus.

Was ist Eure Ansicht dazu? Ist es möglich, jemanden zu lieben, von dem man wirtschaftlich abhängig ist?
Prinzipiell würde ich sagen definitiv auch wenn ich niemals wieder von einem Mann abhängig sein möchte.
 
Ohja, ich bin sicher das "die Cathy" täglich total befriedigt von Ritchie gestiegen ist 😁💪.

Zu meiner/unserer Situation kann ich nur sagen - wir sind finanziell voneinander unabhängig. Nur allein könnte sich keiner den Standart leisten, den wir uns gemeinsam geschaffen haben.
 
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da kennst meine frau nicht, die verdient weniger, ist in einem sozialberuf, in einen kindergarten und empfindet sich nicht als schwaecher sondern es nur als frechheit und systemfehler wieviel ich zuhause als programmierer verdiene waehrend sie sich tagtaeglich mit eltern, kindern und vorgaben herumschlaegt.
Du hast natürlich Recht, ich kenne deine Frau vermutlich wirklich nicht, zumindest nicht bewusst. :mrgreen: Aber ich denke, du hast mich missverstanden, ich sagte ja, Probleme können entstehen, wenn sich jemand "unnötigerweise" als schwächer empfindet und in meinen Augen ist das IMMER unnötig. 👍
 
Interessant wäre, wie viele Personen hier (oder deren Umkreis) über soziale Schichten sich hinwegsetzend längerfristige Beziehungen haben. Das sind sicher nicht besonders viele und dann relativiert sich "Geld spielt keine Rolle" auch wieder.
Wer definiert denn diese "sozialen Schichten" wenn nicht man selber ? Wenn ich jemand kennenlerne, dann katalogisiere ich doch weder mich noch sie in irgendwelche sozialen Schichten ein, also muß ich mich doch auch über nichts hinwegsetzen. 🤔
 
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Im Begriff "Liebe" steckt eben auch von Natur aus eine gewisse Portion Fürsorglichkeit, wobei Männer überwiegend wegen ihrer Stärke geliebt werden wollen und werden. Frauen hingegen verstehen es blendend, das für sich auszunutzen. Mit überlegenen Frauen können die meisten Männer nichts anfangen, umgekehrt Frauen mit ihnen unterlegenen Männern nichts.
 
Interessant wäre, wie viele Personen hier (oder deren Umkreis) über soziale Schichten sich hinwegsetzend längerfristige Beziehungen haben. Das sind sicher nicht besonders viele und dann relativiert sich "Geld spielt keine Rolle" auch wieder.
Ich glaube das liegt grundsätzlich eher daran, dass diese Menschen sich niemals treffen, weil eben ihre Lebensrealität komplett verschieden ist.
Vielleicht sind beide bei den selben Konzerten, der eine hockt in der VIP-Lounge und der andere steht am Rasen.
Generell glaube ich schon das es möglich ist.
 
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Der Titel sagt eigentlich schon alles.

Den Threadtitel finde ich schrecklich bzw. unglücklich gewählt, da derartige Konstellationen in westlichen Ländern gang und gäbe sind.
Was wenn ein Partner plötzlich zu einer unverhofften Erbschaft kommt? Der Geschäftsführer sich in eine Mitarbeiterin
verguckt, der werte Hr. Primar eine Lehrerin heiratet? Da sind ungleiche Vermögenswerte vorprogrammiert und trotzdem
ist Liebe möglich.

Vor ein paar Wochen las ich eine Rezension zu einem Buch mit dem Titel "Warum Frauen im Sozialismus besseren Sex haben".

Wobei der ergänzende Satz "And Other Arguments for Economic Independence." in der deutschen Fassung leider keinen Platz fand
und somit den Grundtenor des Buches aus dem Kontext reißt.

Je größer die wirtschaftliche Gleichheit zwischen zwei Menschen, desto besser funktionieren Liebesbeziehungen, vor allem von einer weiblichen Perspektive aus.

Was ist Eure Ansicht dazu?

Das (finanziell) unabhängige Frauen ein "unbeschwerteres" Leben genießen dürfen, weil sie ihren Partner nach anderen Aspekten wählen dürfen?
Na no na ned... das dadurch der Sex besser wird - auch klar...

Ist es möglich, jemanden zu lieben, von dem man wirtschaftlich abhängig ist?

Wenn man sich auf eine wirtschaftliche Abhängigkeit bewusst einlässt - sicherlich.
 
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Meine Familie kommt aus dem "gehobenen Mittelstand", es gab eigentlich immer ein monetäres Gefälle zu meinen Freundinnen, aber nachdem ich nicht herumlaufe und sage "haha, ich hab mehr Geld als du, du kannst dir nicht mal einen Urlaub leisten", und es mir egal ist ob du 20 € oder 20.000.000€ am Konto hast, war das auch absolut nie ein Problem.

Also: Ja, es wird sicher Paare geben wo das ein Thema ist, aber es gibt ebenso Paare denen es völlig egal ist.
 
Der Titel sagt eigentlich schon alles. Vor ein paar Wochen las ich eine Rezension zu einem Buch mit dem Titel "Warum Frauen im Sozialismus besseren Sex haben". Die Grundthese ist eigentlich relativ schnell auf den Punkt gebracht: Je größer die wirtschaftliche Gleichheit zwischen zwei Menschen, desto besser funktionieren Liebesbeziehungen, vor allem von einer weiblichen Perspektive aus.

Was ist Eure Ansicht dazu? Ist es möglich, jemanden zu lieben, von dem man wirtschaftlich abhängig ist?
Ungleichheit ist nicht gleichbedeutend mit Abhängigkeit. Das muss man dementsprechend auch getrennt voneinander behandeln. Unterschiede können sehr belebend auf eine Beziehung wirken, sie können bewusstseinserweiternd erlebt werden und bindend. Müssen sie natürlich nicht.

Einer echten Abhängigkeit hingegen lässt sich nur wenig Positives abgewinnen. Ich würde mir keinen Mann aussuchen, der von mir abhängig ist, weder emotional, noch wirtschaftlich. Sollte hingegen während einer aufrechten Beziehung eine wirtschaftliche Abhängigkeit entstehen, dann wird das für eine gesunde Partnerschaft vermutlich auch kein Problem darstellen. Niemand ist davor gefeit, etwa durch eine Krankheit, vom anderen abhängig zu werden. Wie man damit umgeht, wird bestimmen, wie man wahrgenommen wird. Ein Mensch, der sich als fremdbestimmt erlebt und als Opfer, für den wird die Abhängigkeit zum Problem werden. Und auch für seinen Partner.

Unterschiede haben meinen Beziehungen nie geschadet. Ein wirtschaftliches Gefälle auch nicht - ganz gleich, wer der Mehrverdiener war. Dazu gehören einfach nur zwei, die damit umgehen können.
 
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