Mit unerfüllten (sexuellen) Sehnsüchten leben (lernen) ... möglich?

Ich finde Deine Frage ja sehr provokativ gestellt :-(

Soll nicht so verstanden werden. War nur neugierig. Sagt er "ja", is eh alles gut. Sagt er "nein, aber er sei sich sicher in der Beziehung wäre er es nie mehr geworden, jetzt besteht aber wieder die Chance dazu", auch gut, wär halt nur ein anderer Aspekt.
Ich gehe nicht davon aus, dass er den Entscheid bereut. So habe ich sein Post jedenfalls auch nicht verstanden.
Hierzu gab es in diesem Thread bereits ein super Video!
Welches meinst jetzt?
 
Meinen Plan ... bzw. die Vorstellung, wie ich das Dilemma für mich gelöst bekomme ... hast Du mit diesem Thread praktisch vor Augen.
Dacht ich mir schon ein bisschen 🙂 Also mal darüber reden.

Wobei hier wird ja vor allem über andere Lösungswege diskutiert. Viele brauchbare Antworten wie man denn so eine Situation wirklich im ganzen akzeptieren könnte, las ich jedenfalls noch nicht.

Ich würde wohl anfangen im grösseren Umfang zu Meditieren oder mich auf die vielen schönen Dinge (nicht nur in der Beziehung selbst aber da auch) zu konzentrieren versuchen. Ablenken, auch eine gute Sache oder Alternativen suchen. Das Ausleben der Fantasien im Kopf weiter leben lassen, wobei hier die Gefahr besteht, sein Verlangen danach wieder zu stärken...

Ich überlege mir grad, wie ich mein Verlangen nach Zigaretten versuchen würde zu überwinden, wenn ich mich jetzt entschieden würde mit dem Rauchen aufzuhören. Habe ich sogar mal zwei Jahre geschafft. Am Anfang kreisen die Gedanken stark darum, so dass die Versuchung gross ist. In dieser Zeit habe ich substituiert... sprich ich hab jedesmal wenn ich ein Verlangen gespürt habe, ein Kaffe getrunken. Das gab viele Kaffes am Tag 😆 mit der Zeit wurde das Verlangen weniger und auch die Kaffes. Irgendwann wars ganz weg. Tja, und dann denkt man, man hätte es endlich überwunden und wird genau deshalb leichtsinnig und fängt wieder schleichend an... 🙄 naja, vielleicht ist dein Verlangen und dein Bedürfnis nicht gleich mit einer Sucht zu vergleichen, aber Parallelen sehe ich zumindest im Versuch der Überwindung.

Eine neuprogrammierung im Kopf braucht halt seine echten Veränderungen im Aussen. Dafür muss man was tun.
 
Tolle Diskussion. :up:

Ich habe früher unglaublich viel Energie sinnlos verloren - in einem ewigen Kampf gegen Dinge, die sich nicht ändern ließen. Und wollte dabei nicht erkennen, dass nicht alles in unseren Einflussbereich fällt. Das Einzige, was sich immer ändern/modifizieren lässt, ist die eigene Einstellung.

Heute kämpfe ich nur noch, wenn mir oder jemandem von meinen Liebsten großes Unrecht widerfährt und versuche mehr, das Leben fließen zu lassen. Das alles mit einer positive(re)n Grundhaltung, Neugierde und mehr Leichtigkeit - ohne Krampf und Zwang. Das Aufgeben meines inneren Widerstandes war der Schlüssel zu begreifen, was Dankbarkeit bedeutet - muss dabei aber auch sagen, dass ich diese Erkenntnisse nach einer allgemeinen Lebenskrise gewann und nicht in einem partnerschaftlichen Kontext.

Für mich bleiben folgende 2 Grundsätze bis zum Tod bestehen:

1. Solange ich meine Füße auf diese Welt setze, wird es Probleme geben, die nicht gelöst werden (können) - und die Erde dreht sich trotzdem weiter.

2. Alles optimieren zu wollen ist ein Ding der Unmöglichkeit und am Ende gar nicht erstrebenswert, es wird der Vielfalt an menschlichen Erfahrungen nicht gerecht. Das Buch "Magie des Konflikts" hat mir geholfen, auch unangenehmen Begebenheiten Wertschätzung entgegen zu bringen.
 
Dacht ich mir schon ein bisschen 🙂 Also mal darüber reden.
...

... ich bin mir gerade nicht so ganz sicher, ob das hier - zwischen all meinen Zeilen - so durchschimmert:
aber das, was hier gerade passiert, geht weit (!) über das "nur" darüber reden hinaus!
Es gab hier in diesem Thread einige wirklich sehr (!) gute (!) Anregungen, die exakt in die Richtung gehen, die ich in meinem Eröffnungsbeitrag abgefragt habe.
Zugegeben: man muss sich in die Antworten teils ein wenig rein finden und sich mit dortigen Gedanken auseinander setzen.
Daher: wenn ich diesen Thread wieder verlasse, dann gehe ich keineswegs mit leeren Händen!

Ich nehme all die Impulse für mich mit, um daraus meine eigenen Antworten zu finden bzw. zu formen.
Außerdem muss ich diesen Prozess ja auch nicht unbedingt alleine bewältigen.
Dieses Forum hier wäre sicherlich der falsche Platz, um an den Antworten zu arbeiten ... und so habe ich schon auch für mich überlegt, mal (für mich (!) alleine) einen Paartherapeuten ins Vertrauen zu ziehen, um all das, was ich hier aus diesem Thread mitnehmen darf, vernünftig zu sortieren.

Ich möchte auch nichts von meiner Partnerin einfordern, was sie nicht mag / machen möchte.
Es ist damit in erster Linie erstmal mein Thema, wenn meine Wünsche/Bedürfnisse/Sehnsüchte keine Erwiderung finden.

Dafür muss man was tun.

Das ist mir absolut bewusst.
 
Meist haben "unerfüllte sexuelle Sehnsüchte" schlichtweg ihre Ursächlichkeit im älter werden ( so ab 50 ) . Es ist nicht die Angst, im Leben etwas verpasst zu haben, was es nun nachzuholen gilt, sondern die sich nun langsam aber sicher einschleichende Angst vor Alter und Tod. Und das betrifft nicht nur das Sexuelle, sondern alle Lebensbereiche.
 
... ich bin mir gerade nicht so ganz sicher, ob das hier - zwischen all meinen Zeilen - so durchschimmert:
aber das, was hier gerade passiert, geht weit (!) über das "nur" darüber reden hinaus!
Es gab hier in diesem Thread einige wirklich sehr (!) gute (!) Anregungen, die exakt in die Richtung gehen, die ich in meinem Eröffnungsbeitrag abgefragt habe.
Zugegeben: man muss sich in die Antworten teils ein wenig rein finden und sich mit dortigen Gedanken auseinander setzen.
Daher: wenn ich diesen Thread wieder verlasse, dann gehe ich keineswegs mit leeren Händen!

Von nur habe ich auch nicht gesprochen. Ich weiss selbst wie gut so ein Thread tun kann, um das ein oder anderen im Ausstausch mit den anderen hier im Kopf besser ordnen zu können. 🙂

... und so habe ich schon auch für mich überlegt, mal (für mich (!) alleine) einen Paartherapeuten ins Vertrauen zu ziehen, um all das, was ich hier aus diesem Thread mitnehmen darf, vernünftig zu sortieren.

Ich möchte auch nichts von meiner Partnerin einfordern, was sie nicht mag / machen möchte.
Es ist damit in erster Linie erstmal mein Thema, wenn meine Wünsche/Bedürfnisse/Sehnsüchte keine Erwiderung finden.
Hmm, ja das ist mir schon aufgefallen... du siehst es als dein alleiniges Problem an. Du wirst hier im Forum auch nicht konkreter, was deine Frau betrifft. Ihr z.B mit dem Thema umgeht. Wie ihr darüber redet oder wie sie konkret darauf reagiert. Du scheinst die Konfrontation sehr zu scheuen. Sie scheint dir Angst zu machen. Du bist ein vorsichtiger Mann. Eine Trennung oder ein auswörtiges Vergnügen kommt gar nicht in Frage. Auch davor hast du Angst, natürlich auch verständlich, wenn du sonst ja an der Beziehung sehr hängst und sie mal abgesehen vom Sex auch für dich passt. Darum wäre es dir am liebsten, wenn du das einfach mit dir alleine ausmachen könntest. Also die pure Akzeptanz. Aber so recht ist dir dieser Weg dann doch auch nicht. Zu gross das Verlangen...

Ich komme zum Anfangspunkt zurück. Deine Partnerin und dein angeblich alleiniges Problem. Es ist sehr einseitig gesehen, wenn du glaubst, dass ist nur dein Problem. Du wirst deiner Partnerin damit nicht gerecht, du tust ihr damit sogar unrecht. Ihr lebt seit 30 Jahren zusammen, ihr seit auf Augenhöhe zusammen, oder? Es ist also auch ihr Problem.

Als ehemalige verweigender Part weiss ich selbst, dass ist auch für die "Lustlose" ein Problem. Seit 10 Jahren läuft das, sie weiss, wenn sie nicht völlig debil ist, dass es ein Problem ist. Nur scheut vielleicht auch sie die Konfrontation mit dem Thema und weil auch du recht vorsichtig damit umgehst, denkt sie vielleicht, man könnte es aussitzen.

Wenn deine Partnerin ein ähnlich reflektierender Charakter wie du es bis ist, kann reden und eine gemeinsame Therapie wirklich helfen. Einen alleingang nützt nichts, ausser du willst dich wirklich in Akzeptanz üben.
 
Von nur habe ich auch nicht gesprochen. Ich weiss selbst wie gut so ein Thread tun kann, um das ein oder anderen im Ausstausch mit den anderen hier im Kopf besser ordnen zu können. 🙂

Entschuldige bitte, wenn ich Dir hier etwas in den Mund gelegt habe, was Du nicht gesagt hast.
Durch Deinen Smiley kam das bei mir etwas zweideutig rüber ... und da lag diese Vermutung einfach nahe.

Hmm, ja das ist mir schon aufgefallen... du siehst es als dein alleiniges Problem an. Du wirst hier im Forum auch nicht konkreter, was deine Frau betrifft. Ihr z.B mit dem Thema umgeht. Wie ihr darüber redet oder wie sie konkret darauf reagiert. Du scheinst die Konfrontation sehr zu scheuen. Sie scheint dir Angst zu machen. Du bist ein vorsichtiger Mann. Eine Trennung oder ein auswörtiges Vergnügen kommt gar nicht in Frage. Auch davor hast du Angst, natürlich auch verständlich, wenn du sonst ja an der Beziehung sehr hängst und sie mal abgesehen vom Sex auch für dich passt. Darum wäre es dir am liebsten, wenn du das einfach mit dir alleine ausmachen könntest. Also die pure Akzeptanz. Aber so recht ist dir dieser Weg dann doch auch nicht. Zu gross das Verlangen...

Ich komme zum Anfangspunkt zurück. Deine Partnerin und dein angeblich alleiniges Problem. Es ist sehr einseitig gesehen, wenn du glaubst, dass ist nur dein Problem. Du wirst deiner Partnerin damit nicht gerecht, du tust ihr damit sogar unrecht. Ihr lebt seit 30 Jahren zusammen, ihr seit auf Augenhöhe zusammen, oder? Es ist also auch ihr Problem.

Als ehemalige verweigender Part weiss ich selbst, dass ist auch für die "Lustlose" ein Problem. Seit 10 Jahren läuft das, sie weiss, wenn sie nicht völlig debil ist, dass es ein Problem ist. Nur scheut vielleicht auch sie die Konfrontation mit dem Thema und weil auch du recht vorsichtig damit umgehst, denkt sie vielleicht, man könnte es aussitzen.

Wenn deine Partnerin ein ähnlich reflektierender Charakter wie du es bis ist, kann reden und eine gemeinsame Therapie wirklich helfen. Einen alleingang nützt nichts, ausser du willst dich wirklich in Akzeptanz üben.

Du hast das ziemlich gut analysiert :up:
Mit einer Einschränkung vielleicht. Ich sehe das wirklich nicht als mein alleiniges Problem an - sondern mir ist die Tragweite unserer Situation und meines Handelns absolut bewusst.
Aber ich kann halt auch nicht - sinnbildlich betrachtet - von einem überzeugten Vegetarier verlangen, mir zuliebe ab und zu Fleisch zu essen.
Sie ist mit unserer Situation ja offensichtlich zufrieden. Unsere Beziehung läuft jedenfalls recht entspannt.
Bei den sexuellen Themen, da gibt es halt leider diese - gefühlt gewaltige - Diskrepanz.
Und aus dieser Perspektive heraus betrachtet mache ich das Thema in erster Linie zu meinem Thema.
Wie weit ich damit komme, das muss ich selbst erstmal schauen.

Ebenfalls richtig erkannt: ich habe da eine echte Scheißangst davor, was ich da für ein Fass aufmache, wenn ich da ungefiltert meinen Gefühlen freien Lauf lasse und mir meinen Frust von der Seele rede. Wenn ich im Alleingang die von mir gewünschte Akzeptanz hinbekomme, dann wäre mir das jedenfalls tausendmal lieber, als wenn ich in einen gemeinsamen Prozess einsteige, der dann leider auch gegenseitige Gefühlsverletzungen mit sich bringt (... provokativ formulierter 'Vorwurf': "Deine Berührungen erreichen mich nicht").

So.
Jetzt habe ich wirklich seeeeehr viel an Informationen hier in diesem Thread getragen.
Damit komme ich wieder auf meinen Eingangsbeitrag zurück.

Und hier nochmals die herzliche Bitte an alle geschätzten Forenuser:

Wenn ihr Euch mit Eurer eigenen Geschichte im Eröffnungsbeitrag wiederfindet, dann lasst bitte, bitte einmal Eure geschätzten Erfahrungen zum Thema da. Vielen Dank für Eure Zeit!
 
Jetzt zu meiner Frage: kann es denn gelingen, sich dessen bewusst zu werden und damit irgendwo leben zu lernen?
Sprich: irgendwie dem "inneren Druck / der inneren Sehnsucht" zu begegnen, wenn die Ersatzbefriedigung nicht unbedingt dessen entspricht, was man sich wünscht?
Gibt es hier User, die in ihrem Leben schonmal bewusst die Entscheidung getroffen haben, ihre sexuellen Bedürfnisse auf Grund ihrer Lebenssituation hinten anzustellen? Kann solch eine Entscheidung auf Dauer funktionieren / gut gehen, ohne, dass man in eine tiefe Verbitterung / Frustration abrutscht?
Sich bewusst zu werden, wie wichtig Sex in seinem Leben gerade ist ... und demgegenüber vielleicht besser sein sollte / angemessener wäre?
Meine erste und letzte Beziehung (3 Jahre) ist vor 10 Jahren in die Brüche gegangen. Wir hatten die letzten 2 Jahre davon keinen Sex mehr und uns schlussendlich getrennt. Ich sehnte mich nach etwas, das sie mir nicht geben konnte, wodurch wir beide nur noch frustriert waren.
Nach der Trennung erkannte ich wie wichtig Sex für mich ist und das ich meine Partnerin auch sexuell begehren möchte.
Da meine Sehnsüchte speziell sind und es mir aus verschiedenen Gründen schwer fällt wen kennen zu lernen, traf ich die Entscheidung mir Zeit zu lassen, um mich nach einer passenden Partnerin umzuschauen.

Da ich in diesen Jahren keine Frau kennen lernen konnte, wo dies passen würde, probierte ich es nochmal in zwei Kurzbeziehungen, die aber wieder platonisch endeten. Das Problem war das gleiche, ich liebte diese Frauen als Mensch aber sexuell begehrt hatte ich sie nicht. Diese Frauen hatten sich natürlich getrennt, als sie erkannten das ich kein sexuelles Interesse an ihnen hatte. Ich war aber erleichtert, als diese schwarze Wolke über mich, sich verflüchtigte.

Da Nähe, Liebe, Zweisamkeit und Sex wichtig für mich sind, ich es aber seit Jahren nicht ausleben konnte, wurde meine Stimmung über die letzten Jahre immer trister. Ich verlor mit der Zeit jede Freude am Leben und an meinen Hobbys, arbeitete permanent, ging schlussendlich jeglichem sozialem Leben aus dem Weg, denn es stimmte mich schon traurig andere Pärchen zu sehen. Bis es mich dann in Corona, in eine Depression gestürzt hat.

Ich hatte dann mit Psychotherapeuten und Psychologen versucht meine Sehnsüchte zuerst loszuwerden, was überhaupt nicht funktioniert hat.
Von den PT's wurde ich leider nicht verstanden oder wollte nicht verstanden werden. Es kamen nur Sätze wie "Andere Menschen haben auch keinen Partner und sind glücklich, leb einfach dein Leben und mache Sachen die du gern machen würdest" oder "Nicht jeder braucht sex in seinem Leben, du musst einfach erkennen das es nicht wichtig für dich ist". Nach 1nem Jahr Therapie gab ich es mit PT's auf, auch weil es Unmengen an Geld verschlungen hat. Schlussendlich verlor ich jegliche Freude am Leben, war permanent in schlechter Stimmung, gereizt, verbittert, hatte oft Suizidgedanken, was mir auch viele meiner Freunde kostete und so manche Businessconnection. Wäre nicht ein guter Freund wäre ich wahrscheinlich gar nicht mehr da...

Heute denke ich, besser keine Beziehung als eine mit einer Partnerin die nicht passt und besser SB als schlechter Sex.
Es nagt aber schon extrem an mir schon 11 Jahre keinen Sex gehabt zu haben und keine Partnerin gefunden zu haben. Wiederum lerne ich durch die Isolation, meiner Stimmung und Schüchternheit, keine neuen Menschen bzw. Frauen kennen. Wodurch ich mich in einem Teufelskreis befinde.
Damit leben zu lernen kann man, nur ob dieses Leben ein glückliches ist bezweifle ich.

Zu deiner Frage: Meine Geschichte ist anders, ich glaube aber nicht das es sich einfach wegstecken/ignorieren/akzeptieren lässt ohne das es in Frustration endet. Ich würde direkt, offen und ehrlich reden. Wenn für dich der sexuelle Part so sehr wichtiger ist als für sie, dann wirst du in dem Bereich mit ihr nicht mehr glücklich. Um das rauszufinden musst du mit ihr darüber sprechen, wenns so sein soll dann passt ihr vielleicht gar nicht mehr zusammen. Vielleicht ist sie ja kompromissbereit und Ihr könnt euch arrangieren... Es wird nichts bringen, den inneren Druck und seine Bedürfnisse zu besiegen.

Lg.
 
Hallo lieber Fred,
ich danke Dir herzlich für Deine eigene Geschichte.
Im Grunde geht es mir aktuell ganz genauso, wie Du es einst für Dich wahrgenommen hast.
Das Problem bei mir/uns ist halt "nur", dass unsere Bedürfnisse sich unterschiedlich entwickelt haben. Während sich für mich in den vergangenen Jahren eher der Wunsch nach mehr Sinnlichkeit eingestellt hat, reicht das, was wir haben, meiner Partnerin aus... mit Tendenz zu eher Weniger.

Kommunikation und Paartherapie sind da auch mit Deinem Beitrag schon als Tipps gekommen.
Und ich vermute, dass es da wohl definitiv keinen anderen Weg gibt, als den Gemeinsamen.
Ich sag's ganz offen ... und lacht mich jetzt bitte nicht aus ... aber ich habe da auch echt Schiss davor.
Nachher rückt da ganz real der aufmerksame Fokus bezogen auf meine sexuellen Bedürfnisse gänzlich auf mich ... und plötzlich habe ich "mehr mittelmäßigen Sex" (*Hände-vors-Gesicht-heb*).
Aber womöglich wäre ja das genau der Weg, den es eben braucht, um dann in der Lage zu sein, weitere (auch gemeinsame) Entscheidungen treffen zu können.

Ich nehme den Gedanken für mich mit.
Danke Dir für Deinen Input!
Hi

Wenn du da nicht "Schiss" hat dann bist einer der vielen Angeber und dafür halte ich dich nicht ;)

- Fred -
 
Zu deiner Frage: Meine Geschichte ist anders, ich glaube aber nicht das es sich einfach wegstecken/ignorieren/akzeptieren lässt ohne das es in Frustration endet. Ich würde direkt, offen und ehrlich reden. Wenn für dich der sexuelle Part so sehr wichtiger ist als für sie, dann wirst du in dem Bereich mit ihr nicht mehr glücklich. Um das rauszufinden musst du mit ihr darüber sprechen, wenns so sein soll dann passt ihr vielleicht gar nicht mehr zusammen. Vielleicht ist sie ja kompromissbereit und Ihr könnt euch arrangieren... Es wird nichts bringen, den inneren Druck und seine Bedürfnisse zu besiegen.

Auch Dir ein herzliches Willkommen hier im Forum und herzlichen Dank für Deinen sehr offenen, sehr eindrücklichen und vor allen Dingen auch sehr ergreifenden Beitrag.
Ich selbst würde mich zwar als sehr lebensfrohen und lebensbejahenden Menschen bezeichnen -
hätte aber tatsächlich vor dieser Situation, wie Du sie oben für Dich erlebt und geschildert hast, die aller größte Angst & Sorge.
Da muss man wirklich gut auf sich selbst aufpassen.
Danke Dir für Deinen wertvollen Beitrag und auch Dir alles Gute für die Suche nach Deinem eigenen Weg.

LG
 
Hallo zusammen,

ich möchte mit diesem Thread gerne ein (seit geraumer Zeit für mich sehr wichtiges) Thema eröffnen, das leider nicht ganz so salopp / oberflächlich zu beantworten ist.
Bei meinen jüngsten Überlegungen, wie ich mit dieser Frage umgehen soll, denke ich, dass ich hier in diesem Erotikforum damit vielleicht am besten aufgehoben bin.
Denn ich denke mir, dass sich hier im Wesentlichen Menschen tummeln, für die gleichfalls das Thema Sexualität und sexuelle Bedürfnisse eine - mehr oder weniger - wichtige Rolle im Leben spielt.

Bevor ich in meine Frage einsteige, vielleicht kurz einige Hintergrundinformationen, weshalb ich mich damit auseinandersetze.

Ich selbst lebe mit knapp 50 seit 30 Jahren in einer Langzeitbeziehung. In diesen vielen Beziehungsjahren war das Thema Sex für mich bzw. für uns immer mal wieder von ganz unterschiedlich Bedeutung. Seit ca. 10 Jahren stellte sich hier eine zunehmende Diskrepanz ein zwischen dem, was ich mir auf Grund meiner eigenen Bedürfnisse wünsche - und dem, was ich an sexuellen Zuwendungen erhalte. Dabei genieße ich ein wirklich rundum perfektes Leben ... würde denn die Sache mit den eigenen sexuellen Bedürfnissen nicht so aus dem Ruder laufen.

Bevor jetzt hier im Thread aber Antworten aufschlagen, dass man versuchen könnte, seine sexuellen Bedürfnisse anderweitig zu befriedigen bzw. outzusourcen:
Das Thema habe ich für mich bereits geklärt und versuche auch, mit den Antworten (Selbstbefriedigung / ab und zu einen Seitensprung), die ich darauf gefunden habe, meinen inneren Frieden zu schließen. Ich denke, hier muss irgendwo jeder selbst seine individuellen Antworten finden.

Damit komme ich nun zur eigentlichen Fragestellung:

Für die Beantwortung meiner Frage (Threadtitel) spreche ich bewusst all die Menschen hier an, die auf ihre eigenen sexuellen Bedürfnisse keine befriedigenden Antworten finden können. Sprich: nicht nur Verpartnerte, sondern auch Singels, die sich vielleicht mehr Sexualität im Leben wünschen, aber nicht finden können.

Jetzt ist das Bedürfnis nach Sexualität ja bei uns Menschen ganz unterschiedlich ausgeprägt.... und unterliegt (wenn ich da von mir auf andere schließe) schonmal starken Schwankungen. Viele Menschen kommen mit wenig(er) Sex persönlich gut klar ... für andere Menschen bedeutet dieser Mangel einen gewaltigen Verlust an Lebensfreude und Lebenslust.
Ich ordne mich hier einfach mal bei den Letzteren ein.

Jetzt zu meiner Frage: kann es denn gelingen, sich dessen bewusst zu werden und damit irgendwo leben zu lernen?
Sprich: irgendwie dem "inneren Druck / der inneren Sehnsucht" zu begegnen, wenn die Ersatzbefriedigung nicht unbedingt dessen entspricht, was man sich wünscht?
Gibt es hier User, die in ihrem Leben schonmal bewusst die Entscheidung getroffen haben, ihre sexuellen Bedürfnisse auf Grund ihrer Lebenssituation hinten anzustellen? Kann solch eine Entscheidung auf Dauer funktionieren / gut gehen, ohne, dass man in eine tiefe Verbitterung / Frustration abrutscht?
Sich bewusst zu werden, wie wichtig Sex in seinem Leben gerade ist ... und demgegenüber vielleicht besser sein sollte / angemessener wäre?


Ich weiß... ich weiß ... das ist eine ziemlich schwierige Fragestellung -
und die Antworten darauf sind allesamt höchst individuell / von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Da ich mich damit aber schon eine ganze Weile auseinander setze und mir das Thema letzte Woche auf Grund eines sehr sehr engen Urlaubes mal wieder ganz bewusst vor Augen geführt wurde, dachte ich mir, ich hole mir jetzt mal ein paar Impulse von Außen.

Das (mittlerweile geschlossene) Erotikforum, in dem ich sonst eifrig schreibe, ist leider für dieses große Thema für mein Empfinden zu klein.
Daher trage ich dieses Thema einfach mal - und damit auch als Einstand - hierher zu Euch und würde mich über inhaltlich aussagekräftige Beiträge freuen.

Vorab vielen lieben Dank für Eure Zeit und liebe Grüße,
Euer Stef73

Erinnert mich an meine Freundin. Die schafft es auch 30 Minuten über etwas zu reden was ich in einen Satz packen könnte. :D

Zum Thema selbst, es gibt natürliche sexuelle Grundbedürfnisse die man sich auch erfüllen sollte. Regelmäßiger Sex, Erotik im Alltag, Kunst und Kultur. Aber wir sind Menschen und keine Tiere die triebgesteuert sind. Daher kann man das ein oder andere auch dem höheren Zweck unterordnen.

Ein großes Problem der heutigen Zeit ist das sich Männer oft sexuell von der eigenen Frau entfremden indem sie sich mit Internetpornos geistig zerstören und Wünsche entwickeln die kaum eine Frau mitmacht. Zum anderen entwickeln sich aber auch viele Frauen zu Schnarchmaschinen die verfetten oder ihren Hormonhaushalt kaputt machen und dann frigide die Beziehung töten.

Dem kann man entgegen wirken indem man sich gemeinsam als Paar sexuell weiterentwickelt und sich fit, attraktiv und gesund hält.
Das man gegenseitige Grenzen akzeptiert ist wohl keine große Belastung wenn man sich liebt.
 
Meist haben "unerfüllte sexuelle Sehnsüchte" schlichtweg ihre Ursächlichkeit im älter werden ( so ab 50 ) . Es ist nicht die Angst, im Leben etwas verpasst zu haben, was es nun nachzuholen gilt, sondern die sich nun langsam aber sicher einschleichende Angst vor Alter und Tod. Und das betrifft nicht nur das Sexuelle, sondern alle Lebensbereiche.
Du machst mir so langsam Angst …
 
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