Also von Heilung würde ich ebenso wenig sprechen. Erkrankte können sicherlich lernen, mit den Symptomen auf der einen Ebene wie Depressionen, Panikattacken, Bulimie etc. besser umzugehen, auf der zwischenmenschlichen Seite jedoch steht die fehlgeleitete Entwicklung einer gesunden Persönlichkeit im Wege.
Die zum Teil verantwortlichen Personen müssten bis an ihr Lebensende bestraft werden, die aus dem jungen, unschuldigen Leben im Säuglings- und Kindesalter das machten, zu dem es wurde.
Relevante Stellen, welche exakt das widerspiegeln, was ich in verschiedenen Variationen, Intensitäten und Häufigkeiten erlebte, sind mit digitalem Leuchtstift in meiner nach vielen Monaten und abgrundtiefen Verzweiflungen entstandenen
Liste markiert. Ab einem gewissen Grad an Störung gibt es für den Angehörigen (und auch den Betroffenen) keine Lösung mehr. Hinnehmen, das Beste daraus machen, nach Möglichkeiten zur Linderung Ausschau halten. Über Jahre und Jahrzehnte.
Die Verhaltensweisen können (beim Hinzukommen von vertrauensvollen Emotionen) für Nichterkrankte derart paradox, unlogisch, unmenschlich und wie von einer anderen Welt sein, dass keine Worte, kein Buch, kein Arzt der Welt das richtige Gefühl dafür vermittelt.
Dennoch sollte auch das Positive erwähnt bleiben: Ich lernte einen grundsätzlich fröhlichen, hilfsbereiten, tierliebenden, gastfreundlichen, beschützenswerten Menschen kennen. Das einzig Stabile blieb jedoch die chronische Instabilität - liest man überall und war auch so. Aber: Alle sind mit Sicherheit nicht gleich gehandicapt.
Deshalb wünsche ich auch dem Threadersteller etwas mehr Stabilität, Kontinuität und trotz Beißen in den sauren Apfel Ausdauer, damit Therapien oder besser gesagt das darüber Reden zum besseren Miteinander zumindest ansatzweise und anhaltend Erfolg zeigen.