Mein Haus auf dem Land will ich keinesfalls aufgeben. Ich liebe es und in einem Wohnblock in der Stadt würde ich unmöglich Leben können. Ich brauch meinen Garten und die Bäume und die Kühe und Pferde auf der Weide nebenan. Stadt ist nichts für mich.
Du hast gerade etwas genannt, was dir gefällt und was du offenbar genießen kannst. Bist du dir dieser Punkte eigentlich bewusst, die dein Leben lebenswert machen? Wenn nicht, dann mach das mal. Meine Frau hatte mal so 'nen Depri-Durchhänger mit Ende 20, dass sie alles scheiße fand, aber nicht artikulieren konnte, was sie genau erwartet. Ich hab ihr damals den Rat gegeben, doch einfach mal alles aufzuschreiben, was sie an guten Dingen erlebt. Und habe sie auch immer daran erinnert, wenn es mal etwas Schönes gab. Schon nach einer Woche war sie überrascht, wie viele Dinge doch da sind, die gut für sie sind.
Das nur als Beispiel, auch wenn du natürlich psychisch in einer ganz anderen Liga spielst, um es mit so einer Phase zu vergleichen.
Ich hoffe nur der Kampfgeist der mich einfach nicht ruhig sein lässt erlischt irgendwann vollständig. Dann kann ich zumindest die letzten Jahre ausgeglichen verleben. Etwas auf das ich schon so lange hoffe.
Resignation ist doch erst die allerletzte Lösung. Warum versuchst du nicht, den Kampfgeist mal anders zu kanalisieren? Schaffst du es vielleicht, mal zu versuchen, deinen Lebenssinn nicht in einer festen Beziehung zu suchen (von der du selbst ausgehst, dass du sie nicht leben könntest), sondern in anderen Dingen? Es gibt eine Menge Menschen, die ohne Partner auskommen müssen, damit stehst du nicht alleine da. Du brauchst etwas, was du mehr unter eigener Kontrolle haben kannst. Such dir diese Dinge, und orientiere dich nicht nur danach, was andere glücklich zu machen scheint. Nicht alles, was gesellschaftlich weit verbreitet ist, ist für jedermann das erstrebenswerteste Ziel.
Comran