Was bedeutet Ehe für Euch, warum heiratet ihr?

kommt aus der offenheit gut rüber. :up:

ja, es gibt solche fast nicht mit worten erklärbaren konstellationen - und sie sind obwohl fatal kaum so richtig abzuwenden. sie tragen ein gewisses maß an tragödie schon in sich. vielleicht machen sie es gerade deswegen andererseits auch so anziehend.
 
Liebe @Mitglied #232244 du hast mir unbewusst einen nachdenklichen Abend beschert.
Ich wollte dir gestern nicht gleich antworten,da ich frei Schnauze nicht mal annähernd eine vernünftige oder gar verständliche Antwort zustande gebracht hätte.Außerdem hab ich mich mit der Geschichte nochmal aus heutiger Sicht befasst,dafür ein Danke schön.
;) Wirklich unbewußt, dafür aber nicht weniger gern, solange es dich nicht belastet hat....das wäre in keinster Weise beabsichtigt oder gar bewusst passiert.

First einige Fakten,wir waren damals 22,sie ein verwöhntes Einzelkind aus guter Familie,die aus Langeweile jobbte,ich aus einfachen Verhältnissen der in seinem Beruf nach "oben"wollte.
Meine Kinderehe war in der Endphase,also quasi nicht mehr existent und so kam eines zum anderen,da ein Drink,hier ein Gespräch usw.
Sie war bildhübsch(mein Synonym dafür kennst du ja),gesellschaftlich nicht auf Augenhöhe(ja,das gabs damals noch),eine Verbindung nicht denkbar bzw.hat sich auch nie die Frage gestellt.
So wurden einfach Begegnungen daraus,manchmal Stunden,manchmal Tage über den Zeitraum von 9 Jahren bis zu ihrem Suizid.
Am besten beschreibt es vielleicht das Bild von 2 straßen die einander in unregelmässigen Abständen immer wieder kreuzen,ohne das unser "normales"Leben davon in irgendeiner Weise berührt wurde
Es gab ja noch keine Handy,s,kein Internet,man konnte einfach verschwinden und wieder auftauchen.
Wir standen sprichwörtlich des öfteren in der "Tür"des anderen.
Stunden,Tage über Entfernungen hinweg,z.B.Wien-Klosters,Wien-Tunis für einen Nachmittag.
Du hast mich gefragt ob es Liebe war,ich kann es nicht beantworten,wir hatten so eine Art Paralleluniversum,ohne Einfluss oder Verletzungen anderer.
Heirat war nie ein Thema,nicht mal ein gemeinsames Leben.
Aus heutiger Sicht haben sich 2 Menschen getroffen die unterschiedlicher nicht sein konnten.
Ein Satz von ihr hat sich in mein Gedächnis gebrannt,vor allem deswegen,da er sich in Hinsicht auf mein Leben wohl bewahrheitet hat,du bist brandgefährlich,eine Aussage die sich nicht auf Gewalt oder ähnliches sondern auf meine Seele bezog.
Dazu vielleicht ein Buch (Erdbeermund)das eine ähnliche,unruhige Seele beschreibt.
War es der Sex,ich denke eher nicht,er war nicht besser oder schlechter als andere Erlebnisse aber es lag immer so eine Art Unheilsstimmung in der Luft,die sich Gsd nie entlud.
Es fällt mir schwer die richtigen Worte zu finden,denn,dazu müsste ich viel mehr aus meinem Leben preis geben und dazu reichen für mich Worte nicht,dazu brauche ich Gesten,Mimik und vor allem meine Stimme und Präsenz um zu unterstreichen was ich meine.
So ich lass das jetzt mal so stehen und bin gespannt ob ich dich erreicht habe und bin gerne bereit weiter zu antworten.
Ich lass diese bewegte und bewegende Geschichte aus deinem Leben jetzt einmal sacken.
Ob ich mir herausnehmen sollte, dir diesbezüglich auch noch Fragen zu stellen... Ich weiß es nicht.... :unsicher:
Persönliche Grenzen nicht überschreiten zu wollen und sich dennoch in dem Graubereich zwischen ehrlichem Interesse und Aufdringlichkeit richtig zu orientieren ist eine Gratwanderung ....
Vielleicht wäre es besser, wie du schon sagtest, dieses Gespräch einmal auf persönlicher Ebene zu führen, denn ohne die Möglichkeit der persönlichen Interaktion wird dieses Thema erheblich komplizierter zu besprechen sein.
Ich danke dir auf jeden Fall für deine Offenheit.:)
 
kommt aus der offenheit gut rüber. :up:

ja, es gibt solche fast nicht mit worten erklärbaren konstellationen - und sie sind obwohl fatal kaum so richtig abzuwenden. sie tragen ein gewisses maß an tragödie schon in sich. vielleicht machen sie es gerade deswegen andererseits auch so anziehend.
Ist wohl so,allerdings glaube ich,dass manche Menschen irgend etwas in sich tragen,was dazu beiträgt.
In meinem Fall war es ja nicht die einzige Kollision mit Damen die,na ja,etwas anders war.
Liegt vielleicht daran,dass ich nie auf Frauen traf,die Familie und alles was dazu gehört,gewollt hätten und das hab wohl auch ich ausgestrahlt.
Es waren immer Frauen die irgendwie "besonders"waren,nicht das das nicht jede Frau wäre,aber in meinem Fall war immer,Macht,Geld,Gesellschaft und ja auch das Aussehen im Spiel,immer grenzwertig,immer atemlos,immer am Rande und immer jede Minute wert.
Das hat mein Leben geprägt und heute habe ich alles auf das Wesentliche reduziert,quasi einen Rückschritt gemacht.
Heute verzichte ich oft auf etwas,nur um Beteiligte zu schützen,erst in letzter Zeit passiert.
Darauf bin ich stolz,auch wenn meine Lebenssituation bedeutet auf Sex zu verzichten.
Nicht das es nicht Gelegenheiten gäbe,aber es weckt ganz selten eine Frau mein Interesse und dann passiert das ich mich zurück nehme um die,in dem Fall eine junge Dame,zu schützen.
 
Vielleicht hat es etwas mit Glück zu tun
dass alles, was wir haben wollen
wir entweder nicht bekommen
oder es uns genommen wird


(Margot Bickel - eine meiner Lieblings-Schriftstellerinnen)
 
;) Wirklich unbewußt, dafür aber nicht weniger gern, solange es dich nicht belastet hat....das wäre in keinster Weise beabsichtigt oder gar bewusst passiert.


Ich lass diese bewegte und bewegende Geschichte aus deinem Leben jetzt einmal sacken.
Ob ich mir herausnehmen sollte, dir diesbezüglich auch noch Fragen zu stellen... Ich weiß es nicht.... :unsicher:
Persönliche Grenzen nicht überschreiten zu wollen und sich dennoch in dem Graubereich zwischen ehrlichem Interesse und Aufdringlichkeit richtig zu orientieren ist eine Gratwanderung ....
Vielleicht wäre es besser, wie du schon sagtest, dieses Gespräch einmal auf persönlicher Ebene zu führen, denn ohne die Möglichkeit der persönlichen Interaktion wird dieses Thema erheblich komplizierter zu besprechen sein.
Ich danke dir auf jeden Fall für deine Offenheit.:)
Es hat mich nicht belastet,eher,wie soll ich sagen,aus der Distanz bewegt.
Du überschreitest keine Grenzen.
Persönlich gerne,da ich sehe,das du verstanden hast.
Soll uns aber nicht am weiter diskutieren hindern.
Das große Ganze geht sowieso nicht.
 
ist ein sehr interessantes thema mit dem ich immer wieder konfrontiert werde, da ich auch nicht verheiratet bin aber sehrwohl seit 24 jahren in einer beziehung mit einer frau lebe.
ich wurde schon oft, vorallem von verheiraten paaren, gefragt warum ich nicht geheiratet habe. auf meine gegenfrage warum man heiratet habe ich vorallem von verheirateten paaren keine klare antwort bekommen. ich denke das vielen der zweck der ehe nicht klar ist.

die antworten die ich bekommen habe, liebe, gemeinsame kindererziehung, treue (emotional), gemeinsame ziele etc. sind keine zwingenden gründe um zu heiraten.

am ehesten erschließt sich der zweck der ehe bei der scheidung, da erfahren die meisten, dass die ehe ein rechtskonstrukt mit gegenseiten rechten und pflichten ist.
gütergemeinschaft, geschlechtergemeinschaft (recht auf gemeinsame sexualität und fortpflanzung), gemeinsamer lebenspunkt, gemeinsame obsorge für kinder etc. so das rechtskonstrukt.
religiös, viele heiraten ja auch kirchlich nach dem standesamt, auch da konnte ich aus gesprächen nicht immer klarheit gewinnen warum es gemacht wird. für gläubige menschen hat es sicher einen wert, das skarament der ehe gespendet zu bekommen, es soll ja auch zum gelingen der ehe beitragen und ist ja aus dieser sicht auch unauflöslich (ausnahmen bestehen :)).
viele konnten mir nur die antwort geben, weil es dazugehört.

aus meiner sicht ist die liebe der ausschlagebende faktor um ein paar zu sein. Sie ist der größte ausdruck freiwilliger verpflichtung (selbstbestimmung). durch die liebe wird abstand von der durchsetzung eigener interessen (wie bei der scheidung, hier werden oft paritkular interssen durchgesetzt) zu gunsten des gemeinsamen gemacht, weil die gegenseitige liebe und zweisamkeit als wertvoller betrachtet wird.
die freiwilligkeit dieser verpflichtung ist ausdruck dieser liebe zueinander, und wird durch eheschließung (vertrag) ad absurdum geführt :)
 
Die Ehe wird immer wieder mit christlicher Religion in Verbindung gebracht und von vielen Menschen fast schon reflexartig als Protest abgelehnt. Die Kirche hat sehr viele Fehler gemacht, auf die ich nicht eingehen möchte, weil es zu weit führen würde, aber ich habe Verständnis, wenn Menschen eben diese Fehler und den Umgang damit und somit die Kirche voll ablehnen.
Aber ist die Ehe nicht schon im Altertum als partnerschaftliche Lebensform ausreichend belegt, nicht nur durch das AT der Bibel? M E ist die Ehe eine jahrtausendealte, bewährte Form des partnerschaftlichen Zusammenlebens und die schönste, wenn am schönsten, wenn sie freiwillig und aus tiefer Liebe erfolgt. Genauso wie die Ehe als Lebensform belegt ist, sind auch die auftretenden Schwierigkeiten belegt.


Gedanklich teilweise bei dir ABER, man muss ja nicht kirchlich heiraten.

Es gibt die Möglichkeit der standesamtlichen Trauung....einer freie Zeremonie um den ganzen etwas mehr an Gefühl...familiärer Wertigkeit und Romantik zu geben.
Es muss ja nicht darum gehen die Liebe vor Gott zu bezeugen, sondern Mmn aus dem ICH & DU ein WIR zu machen....
sich zum Anderen zu bekennen mit allen was dazu gehört....auch mit einem äußeren Zeichen sei dies ein Ring....ein Armreif was auch immer und den gemeinsamen Nachnamen zu tragen.

Schwierigkeiten und Alltag treten mit oder ohne dem Trauschein auf, wenn man zu Beginn des Kennen lernens nicht gelernt hat wirklich offen über alles zu reden, trotz rosa Brille.
Ständig im Gespräch zu bleiben weil man sich ja verändert so wie der Partner auch und gemeinsam einen Weg finden MÖCHTE, damit das Projekt Liebe funktionieren kann.
 
die freiwilligkeit dieser verpflichtung ist ausdruck dieser liebe zueinander, und wird durch eheschließung (vertrag) ad absurdum geführt

Eine "Vernunftehe", die eine gegenseitige Absicherung in materiellen Dingen zum Zweck hat, kann ich ja noch nachvollziehen, aber eine "Liebesheirat", die quasi den Zweck hat, die zuvor freiwillige Liebe per Vertrag zu garantieren, ist ein absurder Trugschluss, den viele bereits kurz nach der Hochzeit erkennen, weil sich das Verhalten der Partner mit der Heirat auf Grund der vermeintlichen Sicherheit geändert hat.
 
Eine "Vernunftehe", die eine gegenseitige Absicherung in materiellen Dingen zum Zweck hat, kann ich ja noch nachvollziehen, aber eine "Liebesheirat", die quasi den Zweck hat, die zuvor freiwillige Liebe per Vertrag zu garantieren, ist ein absurder Trugschluss, den viele bereits kurz nach der Hochzeit erkennen, weil sich das Verhalten der Partner mit der Heirat auf Grund der vermeintlichen Sicherheit geändert hat.
ist wohl schwer veraltet,diese Definition.....
 
Wie ist das bei Euch so, bzw. warum seid/wart ihr (und ich werte da nicht, jeder wie er gerne möchte) mehrmals verheiratet?

Zwar hab ich nur 1x geheiratet, ich antworte aber trotzdem :D

Jetzt interessiert mich tatsächlich welche Bedeutung Ehe, bzw. eben Heirat für Euch hat?
Also könnte ich sie heiraten, so wie ich das Wort Heirat verstehe.
Wie ist das bei Euch so, bzw. warum seid/wart ihr (und ich werte da nicht, jeder wie er gerne möchte) mehrmals verheiratet?
Es interessiert mich tatsächlich sehr ehrlich was ihr darüber denkt:)!

Liebe, engere Verbindung untereinander, rechtliche Klarstellung auch ohne zusätzlich auszufüllendes Zeugs. Alle haben den selben Familiennamen (=sichtbare Abgrenzung nach außen).
 
Ich glaube, wenn dieses "Liebe per Vertrag" bei uns eine Rolle gespielt hätte, hätte ich nicht geheiratet, ich glaube aber schon, daß viele dieser trügerischen Sicherheit auf den Leim gehen. Mein persönliches"Ja" war eher so eine Art "Kehle zeigen", ein eigentlich irrationaler Akt in Anbetracht dessen, daß ich mir bewußt war und bin, daß Ehen auflösbar sind. So gesehen ist mein Vertrauensbeweis natürlich kein wirklich "risikobehafteter" im objektiven Sinn gewesen.

Vor dem Hintergrund aber, daß ich bereits sehr früh mit angesehen hatte, wie mein Vater meine Mutter zu einer blutigen Masse geprügelt hatte, das Gezerre um mich während der Scheidung noch vor dem 5. Lebensjahr, schließlich den Tod der Mutter und damit auch Verlust des angeblich sicheren Familienortes mit allen Konsequenzen hat mir einen ziemlichen Horror vor Ehe und Versprechen gemacht, ich habe das immer für ein verlogenes Konstrukt gehalten. Mein Ja ist deshalb eben auch Ausdruck größtmöglichen Vertrauens gegenüber diesem Mann und in gewisser Weise auch ein Loslassen meiner früheren Erfahrungen. Ziemlich holprig zeitweise, aber fühlt sich immer noch saugut an.
 
Eine "Vernunftehe", die eine gegenseitige Absicherung in materiellen Dingen zum Zweck hat, kann ich ja noch nachvollziehen, aber eine "Liebesheirat", die quasi den Zweck hat, die zuvor freiwillige Liebe per Vertrag zu garantieren, ist ein absurder Trugschluss, den viele bereits kurz nach der Hochzeit erkennen, weil sich das Verhalten der Partner mit der Heirat auf Grund der vermeintlichen Sicherheit geändert hat.

aus dem blickwinkel der unwissenden gesprochen. weil dieses "ich steh zu dir, ganz offen: wir sind eins" je nach situation der betreffenden sehr wohl einiges bedeuten kann. nicht "vor gott", vor einem richter oder sonstwo, auch nicht einmal so sehr vor anderen (familie, freunden, gesellschaftlich), sondern voreinander. für meine frau und mich war das damals aus der konkreten situation heraus sehr wesentlich. weil die situation extrem schwierig war. und das daher ein zeichen - vor UNS selber: WIR gehen das gemeinsam.
 
Warum muß eigentlich eine andere Sichtweise runtergemacht werden? Wird die eigene Meinung weniger gültig, wenn andere Meinungen geäußert werden?
 
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