Könnt ihr auch alleine glücklich sein oder braucht ihr die Zweisamkeit?

@Mitglied #511885: Ich bin mir sicher, dass sich einiges in meinem Leben ändert und auch viele meiner derzeit so festgefahrenen Einstellungen/Meinungen - wenn ich eine Frau kennenlerne, für die ich ggf. meine Prinzipien über den Haufen werfe...

aber solange der Zeitpunkt "X" - noch nicht eingetroffen ist... bin ich mit meinem festgefahrenen Standpunkt (alleine - manchmal einsam) durchaus zufrieden :D
 
Schau mal unsere Gesellschaft an, wo uns dieses glücklich sein müssen, bis zum umfallen, bringt. Unsere Gesellschaft ist glücksüchtig. Gewonnen hat der, der besonders glücklich ist. Überall wird das scheinbare Glück zelebriert. Nach aussen hin alle bemüht, glücklich zu wirken. Unglück, Trauer ect wird nicht gerne gesehen. Ein gesunder Umgang mit diesen normalen Gefühlen des Menschens, ist kaum mehr möglich.

Einen weiteren Schritt gehen dann noch diese ganzen Esotechniken und Ratgeber zum Thema Glück. (Der Scheiss geht weg wie warme Semmeln. Ist ein Milliarden Geschäft)...
Dabei wird man nicht nur zu seines Glückes eigener Schmied (dafür müsste man ja noch was tun), nein, man kann in jeder noch so verschissenen Situation glücklich sein. Man muss sich die Situation nur zurecht denken/fühlen/durch die astrale Nase ziehen.

Bullshit! Von äusseren Umständen und deren Beeinflussung können wir uns nicht gänzlich befreien. Wer das meint zu können, unterdrückt in Wahrheit nur eine ganze menge und wehe dieses Unterdrücke kommt dann mal im Gesamtpaket raus... Dann hast die Scheisse.

Ich strebe darum nicht Glück in meinem Leben an, sondern eine gewisse Stabilität als Mensch der unweigerlich durch die Wellen des Lebens schwimmen muss.

Du kannst doch jemanden, der seit Jahrzehnten Single und damit auch nicht gänzlich zufrieden ist, um die Ohren hauen wollen, dass er sich sein Singleleben nur schön denken muss. Zum einen wird sich dieser Mensch mal nicht sonderlich ernst genommen fühlen, zum anderen sich selber noch Vorwürfe und Druck machen und sich fragen warum er es nicht schafft auch als Single glücklich sein zu können und genau dieser letzte Punkt ist in diesem ganzen Positivdenken Hype so gefährlich und macht am ende des Tages mehr Menschen unglücklich als wirklich glücklich...

Ich weiß nicht,... hat jemand gesagt, dass man sich permanent einreden muss, dass man glücklich ist? Nur weil jemand sagt "glücklich sein" wählt man, muss es doch nicht heißen, dass man permanent mit einem Dauergrinser durchs leben rennen muss. Natürlich gibt es Schicksalsschläge, traurige Erlebnisse und Situationen. Jeder durchlebt soetwas.

Der Satz: "Glücklichsein ist eine Wahl" zielt zumindest meiner Auffassung nach eher darauf ab, dass man - wenn man alles hat was man zum Leben braucht - sagen kann... ok, ich hab einen Job, ich hab eine Wohnung, ein Dach über dem Kopf, ein Auto, etwas zu essen und im Grunde kann ich machen was ich will. Hier kannst du jetzt wählen -> Bist du glücklich und gibst dich damit zufrieden, oder siehst du es andersrum. Nämlich aus der Perspektive was du alles NICHT hast: Ich hab keine Freundin, ich hab keinen Ferrari, ich würde gerne viel mehr verdienen, denn dann könnte ich mir viel mehr leisten (was man meist eh ned braucht...) usw.

Genau hier wählt man es, glücklich zu sein.

Dass man in absoluten Ausnahmesituationen nicht einfach sagen kann, ja ok ... ich wähle jetzt halt für mich dass ich glücklich bin, obwohl meine Katze zusammengeführt wurde, meine Freundin mich beschissen hat, ich gestern etwas Verdorbenens gegessen habe und ich permanent über dem Klo hänge.... das sollte wohl klar sein!

Es geht hier (meiner Meinung nach!) darum, dass man nicht permanent nach "noch mehr" streben muss! Schon garnicht, wenn es um die Definition einer Partnerschaft geht, die dann auf Sätze wie "du vervollständigst mich......" hinauslaufen.

Wir alle sind vollständig, mit oder ohne Partner. Einer kann ohne, der andere nicht..........

Vor allem wenn man allein ist, tendiert man sowieso dazu Partnerschaften zu glorifizieren, dass es ärger nicht mehr geht. Ist doch alles Humbug.

Wenn man nicht wirklich einen Glücksgriff tätigt, läuft es immer wieder aufs Selbe raus, gegenseiteiges biegen und durchsetzen der eigenen Befindlichkeiten, (fast) ohne Rücksicht auf Verluste! Der oder diejenige die dann im Endeffekt stärker ist, gewinnt. Der Passive in dieser Spielerei erträgt es halt dann, oder geht... je nachdem wie leidensfähig er / sie ist.
 
@Mitglied #511885: Ich bin mir sicher, dass sich einiges in meinem Leben ändert und auch viele meiner derzeit so festgefahrenen Einstellungen/Meinungen - wenn ich eine Frau kennenlerne, für die ich ggf. meine Prinzipien über den Haufen werfe...

aber solange der Zeitpunkt "X" - noch nicht eingetroffen ist... bin ich mit meinem festgefahrenen Standpunkt (alleine - manchmal einsam) durchaus zufrieden :D

Lustig ist auch die Perspektive, wenn Du dann mal 30 Jahre zurückblickst auf Deinen Standpunkt zum Zeitpunkt X ;) Die Zukunft vorhersehen ist leider nicht so einfach. Ein Mysterium, die Zeit! :)
 
Ich weiß nicht,... hat jemand gesagt, dass man sich permanent einreden muss, dass man glücklich ist? Nur weil jemand sagt "glücklich sein" wählt man, muss es doch nicht heißen, dass man permanent mit einem Dauergrinser durchs leben rennen muss. Natürlich gibt es Schicksalsschläge, traurige Erlebnisse und Situationen. Jeder durchlebt soetwas.

Die Satz: "Glücklichsein ist eine Wahl" zielt zumindest meiner Auffassung nach eher darauf ab, dass man - wenn man alles hat was man zum Leben braucht - sagen kann... ok, ich hab einen Job, ich hab eine Wohnung, ein Dach über dem Kopf, ein Auto, etwas zu essen und im Grunde kann ich machen was ich will. Hier kannst du jetzt wählen -> Bist du glücklich und gibst dich damit zufrieden, oder siehst du es andersrum. Nämlich aus der Perspektive was du alles NICHT hast: Ich hab keine Freundin, ich hab keinen Ferrari, ich würde gerne viel mehr verdienen, denn dann könnte ich mir viel mehr leisten (was man meist eh ned braucht...) usw.

Zudem hat ja Glück nun wirklich nichts mit den Inszenierungen auf Instagram und Co zu tun.
Es ist meistens unaufgeregt, still und selbstgenügsam, wer permanent die Bestätigung im Außen durch andere benötigt, ist es garantiert nicht.

Wie auch immer, Glück als Dauerzustand ist ohnehin nicht möglich, es wäre auch nicht mehr als Glück erfahrbar, da zum Einheitsbrei ohne Höhen und Tiefen geworden. Man kann sein Glück ganz unaufgeregt leben und das ohne Dauerpurzelbäume zu schlagen. :)

Und natürlich gibt es Ereignisse, die wahrscheinlich jeden Menschen aus der Bahn werfen können. Plötzlicher und zu früher Verlust einer geliebten Person, Vergewaltigung, ein Unfall mit schweren gesundheitlichen Folgen bis zum Lebensende, aber es gibt ja viele Menschen, wo all das nicht passiert ist und die trotzdem jeden Tag unzufrieden sind und nicht wertschätzen können was sie haben -> das ist dann meines Erachtens das größte Unglück, weil man sein Glück vor der Nase hat und nicht erkennt und auf diese Weise fahrlässig versäumt.
 
Abgesehen davon vermute ich, dass wenn man alleine unglücklich ist, und einen Partner sucht, um das aufzuheben, es nur ins Auge gehen kann. Der Partner ist doch nicht für mein Glück verantwortlich.

Ja, das seh ich ebenso. Man kann nicht vom anderen erwarten, dass er/sie einen glücklich macht. Gibt aber wohl viele Beziehungen da draussen, die genau so laufen. Ich selbst, hab vor einiger Zeit auch sowas durchlebt. (ich hätte a.) der Kompensator sein sollen und habe b.) für die "Vergehen" des Vorpartners gebüßt.)
 
Der mensch ist ein soziales wesen. Egal ob parnterschaft oder freundschaft, es ist wichtig dass wir dieses soziale netz um uns haben.
 
Auf den ersten seiten in diesem thread wird immer wieder erwähnt, dass man das zusammen picken in der beziehung nicht aushalten könne und man ja soooo viel freiraum bräuchte in einer beziehung.

Gehen die alle nicht arbeiten und sitzen nur daheim rum oder wie kann man die wenigen stunden die man seinen partner sieht schon als zu viel sehen?

Kann ich wirklich nicht verstehen.
Ich freu mich jeden einzelnen tag auf ihn (naja sagen wir in 99% der tage) :D

Wir verbringen die meiste freizeit zusammen. Wenn wir freunde treffen meistens zusammen. Eher weniger, dass wir alleingänge haben aber auch die sind vollkommen ok.

Auch bro oder girly weekends gibts ca. 1x im jahr.
 
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Auf den ersten seiten in diesem thread wird immer wieder erwähnt, dass man das zusammen picken in der beziehung nicht aushalten könne und man ja soooo viel freiraum bräuchte in einer beziehung.

Gehen die alle nicht arbeiten und sitzen nur daheim rum oder wie kann man die wenigen stunden die man seinen partner sieht schon als zu viel sehen?

Kann ich wirklich nicht verstehen.
Ich freu mich jeden einzelnen tag auf ihn (naja sagen wir in 99% der tage)

Wir verbringen die meiste freizeit zusammen. Wenn wir freunde treffen meistens zusammen. Eher weniger, dass wir alleingänge haben aber auch die sind vollkommen ok.

Auch bro oder girly weekends gibts ca. 1x im jahr.

Dann freu ich mich für dich / euch. Ich kenn das andes. Ich glaub einfach, dass -wenn es wirklich ganz gut passt- es auch gut läuft und auch das Zusammenkleben Spaß macht. Die Spannungen gibts wohl meist dann, wenn es nicht so recht passt / stimmig ist.

Soetwas zu haben, was ihr offenbar habt, ist viel wert.
 
Dann freu ich mich für dich / euch. Ich kenn das andes. Ich glaub einfach, dass -wenn es wirklich ganz gut passt- es auch gut läuft und auch das Zusammenkleben Spaß macht. Die Spannungen gibts wohl meist dann, wenn es nicht so recht passt / stimmig ist.

Soetwas zu haben, was ihr offenbar habt, ist viel wert.

Aber wir kleben doch überhaupt nicht zusammen :rofl: das wort passt garnicht zu leuten die vollzeit arbeiten.
 
Aber wir kleben doch überhaupt nicht zusammen :rofl: das wort passt garnicht zu leuten die vollzeit arbeiten.

ich beziehe das nur auf die Zeit in der man eben nicht in der Arbeit ist. Wenn mir da so gar keine Luft mehr gelassen wird, um mal 1h für mich zu haben, mag ich das nicht. Kommt aber auch wieder auf die Beziehung / Frau an!
 
ich beziehe das nur auf die Zeit in der man eben nicht in der Arbeit ist. Wenn mir da so gar keine Luft mehr gelassen wird, um mal 1h für mich zu haben, mag ich das nicht. Kommt aber auch wieder auf die Beziehung / Frau an!
Ja das kenn ich halt nicht. :shy:

Keine ahnung wieso ich abstand bräuchte.
 
Ja das kenn ich halt nicht. :shy:

Keine ahnung wieso ich abstand bräuchte.

vielleicht weils gut läuft und ihr zu einem sehr hohen Prozentsatz zusammenpasst, wirklich Liebe im Spiel ist, gegenseitiges Einfühlungsvermögen, Verständnis für den Partner etc.? Wie lange seid ihr schon zusammen?

PS: Außerdem seid ihr aus der Schweiz, da funktioniert ALLES perfekt! ;-)
 
vielleicht weils gut läuft und ihr zu einem sehr hohen Prozentsatz zusammenpasst, wirklich Liebe im Spiel ist, gegenseitiges Einfühlungsvermögen, Verständnis für den Partner etc.? Wie lange seid ihr schon zusammen?

PS: Außerdem seid ihr aus der Schweiz, da funktioniert ALLES perfekt! ;-)
Hahaha wir sind wirtschaftsflüchtlinge aus tirol ;)

Dieses jahr werdens 10 jahre :)
 
Schau mal unsere Gesellschaft an, wo uns dieses glücklich sein müssen, bis zum umfallen, bringt. Unsere Gesellschaft ist glücksüchtig. Gewonnen hat der, der besonders glücklich ist. Überall wird das scheinbare Glück zelebriert. Nach aussen hin alle bemüht, glücklich zu wirken. Unglück, Trauer ect wird nicht gerne gesehen. Ein gesunder Umgang mit diesen normalen Gefühlen des Menschens, ist kaum mehr möglich.

Einen weiteren Schritt gehen dann noch diese ganzen Esotechniken und Ratgeber zum Thema Glück. (Der Scheiss geht weg wie warme Semmeln. Ist ein Milliarden Geschäft)...
Dabei wird man nicht nur zu seines Glückes eigener Schmied (dafür müsste man ja noch was tun).....
....
Du kannst doch jemanden, der seit Jahrzehnten Single und damit auch nicht gänzlich zufrieden ist, um die Ohren hauen wollen, dass er sich sein Singleleben nur schön denken muss. Zum einen wird sich dieser Mensch mal nicht sonderlich ernst genommen fühlen, zum anderen sich selber noch Vorwürfe und Druck machen und sich fragen warum er es nicht schafft auch als Single glücklich sein zu können und genau dieser letzte Punkt ist in diesem ganzen Positivdenken Hype so gefährlich und macht am ende des Tages mehr Menschen unglücklich als wirklich glücklich...
Schau ganz einfach, ich wähle so, du wählst anders. Da gibts kein gut oder schlecht.

Die Gesellschaft geht mir am Arsch vorbei, weil ich da nix verändern kann. Ich kann nur mich selbst verändern. Genauso geht es mir mit der Esoindustrie - mir ist das wurscht.

Und ich meine sicher auch nicht, dass Mensch sich realitätsfremd alles schönredet, runterschluckt, verdrängt und zudeckt. Dass dann irgendwann das gr. Drama eintritt, ist glasklar.

Zum letzten Absatz möchte ich noch sagen: Wenn jemand mit sich alleine nicht "klarkommt" spürt dieser einen Mangel. Dieser Mangel erzeugt eine Sehnsucht. Diese wird dann häufig mit einer PartnerIn kompensiert bzw. es wird von jemanden anderes abhängig gemacht, ob ich glücklich bin oder nicht. Und dann ist Mensch plötzlich in einer Dynamik drinnen, die sich schneller zu drehen beginnt, als muh sagen kannst. Dann nach Drama und kurzem Innehalten beginnt das Spiel von vorne. Deswegen halte ich es für essentiell auch gut alleine zurechtzukommen. Aber ich kenne auch Beziehungshopper, die zumindest solange es dauert, glücklich zu sein scheinen. Wirklich erfahren, tust es nur von guten Freunden.
Grundsätzlich ist das auch eine gute Art mit dem Leben umzugehen, die schlechten Erlebnisse zu verarbeiten, sich bewusst vor die Augen zu führen wie man sich aus einem Loch befreien kann, etc.
ABER was mir sofort ins Auge springt ist dieses "frei wählen" - das fühlt sie wie ein Totschlagargument an. Es hört sich so einfach an und bei denen, die es nicht schaffen danach zu leben, erzeugt es nur Frust. MMn die beste Methode einen Menschen noch mehr in die Verzweiflung zu treiben.
Ja stimmt es irritiert, es macht Angst, es bilden sich Widerstände...."nein für xy in meinem Leben bin ich nicht selbst verantwortlich".... Aber was ist mit dem anderen Blickwinkel? Wenn ich mir echt soviel Scheisse kreiert habe (und das habe ich persönlich zu genüge), und ich selbst dafür verantwortlich bin, dann kann ich auch das Gegenteil - sprich das was ich mir wünsche - kreieren. Und das ist dann Freiheit. Das mit dem Wählen ist lediglich ein Werkzeug für mich, das mir passt und funktioniert. Viele bzw. alle Wege führen nach Rom.
 
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