Was ist für dich Liebe?

Gleich vorweg ich bin nicht auf der Suche nach einer allgemein gueltigen Definition. Es geht auch nicht ums Recht haben....

Die meisten Menschen sind auf der Suche nach _ der Liebe_. Vielleicht sogar der grossen Liebe?

Die Frage stellte sich in einem Gespraech da ich mich gerade in Polyamorie versuche....und als Antwort bekam, dass er einer Partnerin von Herzen andere erotische Abenteuer goennen kann aber sich nicht vorstellen kann 2 oder mehr Menschen gleichzeitig zu lieben ( im Sinne der erotischen Liebe, Liebe zu Eltern, Kindern etc ist natuerlich gleichzeitig moeglich)

Mir ist schon klar das der Versuch polyamor zu leben nicht gerade haeufig anzutreffen ist, mir geht es in dem Thread auch nicht darum Monogamie vs Polyamorie zu diskutieren ( oder verurteilen) sondern explizit um den Versuch der Innenschau, was sind die eigenen, ganz persoenlichen Vorstellungen, Erwartungen, Konnotationen, Sichtweisen, Standpunkte, Introjekte zum Thema Liebe zwischen Mann und Frau ( bzw gleichgeschlechtlichen Partnern oder auch transgendern)
Ich glaube Lieben kann man sooft es das Herz und die Emotion einen ermöglicht...allerdings erst wenn man es geschafft hat Liebe und Emotion vom Besitzdenken zu trennen. Was ich liebe lass ich frei bewegen, alles andere gehört meiner Meinung nach zum Besitzanspruch. Bei mir persönlich ist es so dass ich zur Polyamorie nur
bedingt tauge... Bedingungslose Liebe gibt es nur für meine Frau... bei allen anderen liegt glaube ich bei mir nur ein polygames Begehren zu grunde....
 
Gleich vorweg ich bin nicht auf der Suche nach einer allgemein gueltigen Definition. Es geht auch nicht ums Recht haben....

Die meisten Menschen sind auf der Suche nach _ der Liebe_. Vielleicht sogar der grossen Liebe?

Die Frage stellte sich in einem Gespraech da ich mich gerade in Polyamorie versuche....und als Antwort bekam, dass er einer Partnerin von Herzen andere erotische Abenteuer goennen kann aber sich nicht vorstellen kann 2 oder mehr Menschen gleichzeitig zu lieben ( im Sinne der erotischen Liebe, Liebe zu Eltern, Kindern etc ist natuerlich gleichzeitig moeglich)

Mir ist schon klar das der Versuch polyamor zu leben nicht gerade haeufig anzutreffen ist, mir geht es in dem Thread auch nicht darum Monogamie vs Polyamorie zu diskutieren ( oder verurteilen) sondern explizit um den Versuch der Innenschau, was sind die eigenen, ganz persoenlichen Vorstellungen, Erwartungen, Konnotationen, Sichtweisen, Standpunkte, Introjekte zum Thema Liebe zwischen Mann und Frau ( bzw gleichgeschlechtlichen Partnern oder auch transgendern)
Zunächst danke fürs Eröffnen dieses Threads.

Sind die meisten Menschen tatsächlich auf der Suche nach Liebe? Ich möchte das verneinen. Meine Erfahrung ist, dass mir die Liebe begegnet, über den Weg läuft ... eigentlich in schöner Regelmäßigkeit :). Sie zu suchen halte ich daher für den völlig falschen Weg. Wer der Liebe nachläuft, wird sie nicht kriegen, sie ist sehr flüchtig. Aber sie kommt einem zuweilen entgegen, und dann kann man sie empfangen ... oder auch nicht. In der Liebe trifft der Zufall die besten Entscheidungen, so zumindest meine Erfahrung.

Mehrere Menschen gleichzeitig lieben zu können, das muss einem gegeben sein. Ich bewundere Menschen, die das können, aber meine Vorstellungskraft übersteigt es. Selbst wenn es mich einmal erwischen würde - was ich mir kaum vorstellen kann, weil mein Hirn das wohl nicht packen könnte - würde es Gewissensbisse bei mir erzeugen, dass ich die eine oder andere Partnerin vernachlässige.

Aber zurück zur Kernfrage. Kann ich in Worten beschreiben, was Liebe ist? Schwer, aber einen Versuch ist's Wert ;). Es ist ein ganz besonderes Gefühl, das das Denken überlagert. Ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Ein Gefühl des Gefallens, der Erotik, der Geilheit. Ein Gefühl des Vertrauens. Wenn Liebe kommt, spürt man sie. Auch Körperlich. Von den wackeligen Beinen über die Lenden und das Herz bis zum Hirn, und dort setzt sie sich dann fest. Wenn die Liebe bleibt, stabilisiert sich alles wieder ein bisschen, aber die Überlagerung des Denkens bleibt. Und das ist das Schöne an der Liebe. Man denkt gerne an die Geliebte, und man lächelt automatisch dabei.

Liebe ist für mich nicht Besitzdenken. Wer mich liebt, kommt mit Selbstverständlichkeit wieder. Wer eine Katze liebt, lässt sie streunen. Man weiß, sie wird wiederkommen. Wenn ihr nichts passiert. Liebe ist auch mit Sorge verbunden. So ist es auch mit Menschen.

Wo ich mir nicht sicher bin ist, ob Liebe auf die Dauer gleichberechtigt sein kann. Ich hoffe ja. Ich vermute nein. Irgendwann wird ein Partner dominant. Das Geheimnis langjähriger Partnerschaften ist wohl, dass die Rollen klar verteilt sind. Das muss nicht heißen, dass einer den anderen in jeder Hinsicht dominiert, nein - es ist wohl meist so, dass ein Partner in einem Bereich den Ton angibt, der andere in einem anderen Bereich. Wenn das gegenseitig akzeptiert wird, ergibt sich wohl eine Art Symbiose - ein Partner profitiert von den Stärken des anderen.
 
Hi!

Aber bedingungslos lieben mMn nur die Eltern ihre Kinder, und das auch bis einem bestimmten Alter.


Ich meinte damit soetwas in die Richtung, dass sich der Partner / die Partnerin eben nicht verbiegen muss um zu gefallen. Es eben dem Gegenüber nicht recht machen muss.

So sein zu können wie man ist und trotzdem bzw. gerade deswegen geliebt zu werden ...

...in diese Richtung

Sind die meisten Menschen tatsächlich auf der Suche nach Liebe?

Ich denke doch. Leider -so glaube ich- ist dies deshalb der Fall, weil sich die meisten Menschen unvollständig fühlen und hoffen, dass dies durch eine Partnerin/einen Partner kompensiert werden könnte.

Es gibt ja da den schönen Satz aus einem Film, wo er zur Frau sagt "Du vervollständigst mich". Klingt eigentlich superschön, oder?

Dies ist meines Erachtens der Grund, weshalb so viele Beziehungen nicht funktionieren. Die Suche nach der Vervollständigung durch die Freundin/den Freund.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Liebe ist für mich eine Lebenseinstellung, eine Lebenshaltung.
Denn ich denke dabei nicht nur an die Liebe in einer PArtnerschaft , sondern auch die Liebe zu meinen Kindern , die Liebe zu den Menschen, denen ich beruflich begegne, und letztlich auch die Liebe zu meinen Mitmenschen in meinem unmittelbaren Umfeld.

Liebe macht verletzlich und Liebe verletzt auch .
Liebe ist für mich nicht nur ein angenehmes Gefühl, sondern es ist auch Verantwortung und Verbindlichkeit für jemanden .

Das Geheimnis langjähriger Partnerschaften ist wohl, dass die Rollen klar verteilt sind.

ich würde dies nicht unbedingt unterschreiben ;)

EIN Geheimnis langjähriger Partnerschaften könnte vielleicht sein , dass Veränderung permanent möglich sein sollte , und Dynamik dazugehört.
Sobald sich ein statisches Rollenverhalten etabliert hat, beginnt der Sterbeprozess in der Liebe .
Was gestern an Vorstellungen über den anderen galt, muss nicht zwangsweise morgen auch noch so sein .

Das Zulassen einer unvorhersehbaren Dynamik lässt das Spannende nicht zu kurz kommen, und damit bleibt ein Partner immer wieder interessant.
Allerdings erfordert dies eine große Offenheit und ein großes Vertrauen.
Und auch eine große Bereitschaft, sich selbst immer wieder in Frage zu stellen und auch in Frage stellen zu lassen . ;)
 
EIN Geheimnis langjähriger Partnerschaften könnte vielleicht sein , dass Veränderung permanent möglich sein sollte , und Dynamik dazugehört.
Sobald sich ein statisches Rollenverhalten etabliert hat, beginnt der Sterbeprozess in der Liebe .
Was gestern an Vorstellungen über den anderen galt, muss nicht zwangsweise morgen auch noch so sein .

Das Zulassen einer unvorhersehbaren Dynamik lässt das Spannende nicht zu kurz kommen, und damit bleibt ein Partner immer wieder interessant.
Allerdings erfordert dies eine große Offenheit und ein großes Vertrauen.
Und auch eine große Bereitschaft, sich selbst immer wieder in Frage zu stellen und auch in Frage stellen zu lassen . ;)

Das Leben ist per se andauernde Veränderung. Zur Liebe gehört auch, dem anderen " ... den Freiraum zu lassen, den er braucht, um so zu sein, wie er sein möchte, auch wenn ich damit nicht einverstanden bin" (c) ...... waas i nimmer, leider net von mir, aber irgendein bekannter englischer Schriftsteller. Dazu gehört, wie Du ganz richtig sagst, sich selbst und die Beziehung immer wieder zu hinterfragen, zu fragen, stimmts noch, passt alles, haben wir jeder das, was wir brauchen, oder geht wo was ab? Es ist nicht immer ganz einfach, das aus zu halten, und sich damit auseinander zu setzen, wenn die Partnerin vielleicht auf einmal eine Zeit lang Auszeit braucht, und ich nichts mehr sehe und höre von ihr. Das gegenseitige Vertrauen kann auch sehr schwer auf die Probe gestellt werden, wenn ich Eigenschaften oder Vorlieben entwickle, die für meine Partnerin neu und ungewohnt sind, und die ich dann vielleicht auch gar nicht nur mit ihr leben möchte.

Liebe ist etwas sehr heikles, etwas sehr sensibles, eine seltene Pflanze, die umso schöner wird, je mehr Freiraum wir ihr lassen. Lassen wir sie gut gedeihen ....




Entweder liebe oder hasse ich Jemanden.

Meiner Meinung nach ist das Gegenteil von Liebe nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit.
 
Meiner Meinung nach ist das Gegenteil von Liebe nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit.

Richtig. Aber ich stufe Gleichgültigkeit irgendwo als Hass / Verachtung ein. Schwierig zu definieren diese... Worthülsen.

Das mit dem Freiraum, finde ich aber interessant. Kann mich nicht erinnern, dass ich jemals wen mit meiner Liebe erdrückt habe.. eher.. naja.. hab ich Menschen mit meiner Distanz verletzt, die scheinbar darauf warten oder gewartet haben, dass ich mich melde. Für den Moment und Augenblick erscheine ich sehr anhänglich aber dann widerrum; Pustekuchen.
 
Gleichgültigkeit

Mit Gleichgültigkeit kann ich (aus diversen persönlichen Gründen) besonders schlecht umgehen und stellt für mich mitunter eines der schlimmeren Dinge dar. Registriere ich Gleichgültigkeit, mangelndes Interesse oder werden zB die Worte "ist mir egal/wurscht" oder "interessiert mich nicht" verwendet, fange ich innerlich an mich zurückzuziehen. Jede andere Emotion ist mir recht, aber nicht Gleichgültigkeit...
Justine
 
Was anderes kann Liebe sein als einfach alles und doch nichts. Ob eins zu eins oder eins zu viele. Nichts gilt es mehr zu leben als alles durchdringenden Liebe.
 
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