Da in diesem Sommer meine letzte Beziehung (letzte, im Sinne von es wird keine mehr geben) von Seiten meiner Parternin langsam und qualvoll auf dem Rücken der drei Kinder beendet wurde, habe ich mich sehr viel mit diesem Thema befasst. Viel dazu gelesen, Statistiken aus saatlichen Quellen durchgekaut (Python und R sei Dank!), Meinungen und Erfahrungen anderer gehört und viel mit Leuten gesprochen.
Es hat sich teilweise ein Bild gezeichnet, das darauf schließen lässt, das im Moment gewisse Menschen einfach keine Beziehung im klassische Sinne führen möchten, aus diversen Gründen. Mit eines der größten Probleme sind online Platformen, die eine einfache und schnelle Suche nach weiteren Partnern ermöglichen. Es ist für gewisse Menschen mittlerweile Teil des Zusammenlebens, immer auf der Suche nach dem nächst besseren Partner zu sein. Viele verlieren sich da scheinbar in einem gewissen Narzissmus, der Suche nach Anerkennung, dem begehrt sein. Einige treiben das allerdings so weit, das mit steigendem Alter die Ansrpüche so unrealistisch hoch und weltfremd sind, das sich ein gewisser Frust und Verwunderung einstellt, warum es angeblich keine passenden Partner mehr auf der Welt gibt.
Andere Aspekte dürften auch sein, wie diverse Medien bestimme Gruppen von Menschen darstellen, einen gewissen Lebensstil suggerieren, der einer klassischen, monogamen Beziehung zuwiderläuft (Stichwort offene Beziehung). Speziell in den USA und UK spielt die Legislatur mitunter auch eine immer größer werdene Rolle, da hier sehr einseitige Regelungen getroffen werden, die einen Teil der Bevölkerung mittlerweile von Beziehungen und gewissen Kontakten allgemein abhalten. Ein weiteres Problem sind sicherlich auch einige bestimme gesellschaftliche Bewegungen, geführt von einer lauten Minderheit, die einen bestimmten Teil der Bevölkerung verdammen.
Ein bewusster Blick in viele Kontaktprofile hier im Forum kann aber auch, wenn man es ein wenig weiter denkt und auf monogame Beziehungen übertragt, gewisse Rückschlüsse ermöglichen. Es handelt sich in der Regel um Einkaufslisten. Beide Geschlechter listen meist stumpf Anforderungen und Erwartungen auf (die oft nur auf einen kleinen Teil der Weltbevölkerung zutreffen). Man geht in vielen Fällen von Anfang an nicht auf sein Gegenüber ein, stellt eigentlich nur Erwartungen an den anderen ohne selbst irgendwas von Wert anzubieten. Eventuell ensteht hier dann der Eindruck, mit einem völligen Mangel an Empathie und Interesse konfrontiert zu sein. Da spielt es auch keine Rolle, wenn wie einige Posts zu diesem Thema besagen, wenn es Probleme gibt, gar nicht erst Zeit in die Beziehung investieren. Der Eindruck den ich habe ist, dass es mittlerweile völlig egal scheint und man lieber sein Gegenüber möglichst schnell ersetzt haben möchte, um wieder die Schmetterlinge zu spüren. Denn nur das
High am Anfang zählt - Zufriedenheit wird oft mit Langeweile verwechselt.
Und bevor sich hier jemand auf die Füße getreten oder sonstigen fühlt:
You do you - es interessiert mich nicht, ich werte nicht. Ich kann nur meine und die Eindrücke vieler anderer Menschen zu diesem Thema wiedergeben. Du bist anderer Meinung? Man munkelt, dass das normal ist