ist Glück relativierbar oder wie glücklich darf man sein?

Jeder kann sich Hilfe holen.
Oder einfach auch irgendwann sterben.

Es geht um Verantwortung übernehmen.
In so einem Sozialstaat wie unserem, muss keiner mehr verrecken. Außer er entscheidet sich dafür (ich kann nichts, ich bin für nicht brauchbar,…)
Jein.

Solang man physisch und psychisch gesund ist ja. Wenn dir aber dein Arbeitgeber deine Gesundheit ruiniert- zb- kannst du natürlich gehen.
Aber was wenn du eine Familie mit kleinen Kindern hast? Und gerade dein Job eher selten ausgeschrieben wird?

Oder über 50 bist und weißt, dass du keinen Job mehr bekommst? Bitte nicht argumentieren, das gibt es nicht- ich kenne genug Leute, denen es so gegangen ist.

Klar kann man sich zur Wehr setzten- kann man das -immer?
 
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Klar kann man sich zur Wehr setzten- kann man das -immer?

Wehren?

Wehren ist das falsche Wort.
Aber ich glaube, dass es auf alle deine Argumente eine (oder mehrere Lösungen) gibt.

Halt mich für blauäugig. Aber davon bin ich überzeugt.

Spielen wir es durch:

Ich verliere meinen Job.
Unterstützung suchen (vorerst wahrscheinlich AMS), Freunde, Verwandte…
Meine Fixkosten wachsen mir über den Schädel? Ich bin unglücklich damit? Es gibt auch schöne Wohnungen. Natürlich leichter gesprochen- aber mein Leben lang unglücklich und unter Druck, weil das Haus zu teuer ist? Nicht meine Welt. Aber wie man sieht, es gibt eine Option.

Die Ü50.
Da kommen für mich ein paar Komponenten zusammen: zum einen wird der ü50 vl ein Leben lang ein und den selben Job getan haben. Geistig schränkt er sich ein mit Glaubenssätzen wie „Ich kann nur das“ etc.
Oft ist die Flexibilität nicht vorhanden und das Engagement für Neues fehlt. Leider findet er keinen Job mehr. ;)

Mag schon sein, dass du genug solche kennst.
Und natürlich sind diese auch schwerer vermittelbar, und teurer als ein Junger.
Aber ich bin mir sicher, dass ein jeder gschickter, am Zahn der Zeit-50er viele Möglichkeiten hat.

Es scheitert im Leben oft an eigenen Begrenzungen.
 
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Jein...es ist in der Praxis meiner Meinung nach eine etwas zu rosarote Ansicht.
Viele Leute die kwasi im Untergrund vegetieren (leben wäre da ein etwas zu optimistischer Ausdruck) haben praktisch keine Wahlmöglichkeit. Die müssen zusehen wo sie bleiben, um überleben zu können...
Davon abgesehen: die gefällt mir aber gut. :vorsichtig::mrgreen:
Bin grad hin und her gerissen...für die überwiegende Mehrheit hat @Mitglied #365023 schon recht. Aber wenn Menschen, erstmal egal ob selbst verschuldet oder durch andere Umstande, in der Abwärtsspirale am unteren Ende angekommen sind, ist es fast unmöglich, sich aus eigener Kraft wieder nach oben zu arbeiten.
Durch meinen Job in den letzten Jahren habe ich da einige Schicksale kennen lernen müssen.
 
immer wenn ein mensch meint er kann selbstbestimmt über sein leben entscheiden,
fällt das schicksal lachend vom sessel ... :)
 
Ich könnte gern pessimistisch auch nochmal formulieren. Aber das steht mir nicht ;)

Ich bin leider ein durch und durch positiver Mensch und glaub einfach daran, dass es immer eine Option gibt. Mehr ist’s eigentlich gar nicht ;)
Und das ist doch auch ganz wunderbar für dich. Sicher strahlst du das auch aus und hilfst damit den Menschen in deinem Umfeld mehr, als den halben Tag mit mürrischem Gesicht rum zu laufen.
 
ich bin leider ein durch und durch positiver Mensch und glaub einfach daran, dass es immer eine Option gibt.

ja, jein, ein zum tod verurteilter am weg zum schaffot würde da viel. widersprechen, grundlegend hast du nicht unrecht. kommt aber auch auf die lebenstände an, hin und wieder werden die optionen weniger, wie z.b. alleinerziehende mütter.
 
erstmal egal ob selbst verschuldet oder durch andere Umstande, in der Abwärtsspirale am unteren Ende angekommen sind, ist es fast unmöglich, sich aus eigener Kraft wieder nach oben zu arbeiten.

Richtig, genauso viele Menschen, Institutionen etc. gibt es, die dir aufhelfen wollen.
Leider sind das dann auch die, die am meisten vom „Opfer“ gehasst werden.

Und was passiert dann???
Der Mensch will nicht, kann nicht (besser: redet sich ein, er kann nicht)…
Kein Weg aus der Scheisse raus ist einfach. Aber man kann ihn gehen.
 
ja, jein, ein zum tod verurteilter am weg zum schaffot würde da viel. widersprechen, grundlegend hast du nicht unrecht. kommt aber auch auf die lebenstände an, hin und wieder werden die optionen weniger, wie z.b. alleinerziehende mütter.

Natürlich. Die Optionen sind manchmal hart. Aber vl nur eine zeit lang?
Wer weiß…

Wir stehen uns bei vielen Lösungen selbst im Weg. Zu stolz sind wir, zu sehr im außen (alles und jeder hat schuld nur man selbst nicht)
 
das
so sätze hört man meist von leuten die noch nie im leben in einer wirklichen scheisse gesteckt sind.

Muss ein jeder in scheisse stecken, damit er zu Wort kommen darf?
Wie tief muss Scheisse sein, dass man mitreden darf? ;)

Darf nur der glücklich sein, der auch schon mal unglücklich war?
Um wieder zum Thema zurückzukehren.
 
Muss ein jeder in scheisse stecken, damit er zu Wort kommen darf?

nein, aber bei manchen kalenderspruchweisheiten muss man halt auch damit leben können, dass sie nicht unkommentiert stehen bleiben!


Wie tief muss Scheisse sein, dass man mitreden darf? ;)

es geht ja nicht ums nicht mitreden dürfen. aber um anderen zu sagen dass es immer eine option, immer einen ausweg gibt, sollte man zumindest einmal in einer situation gesteckt sein, in der es scheinbar keine option, keinen ausweg gab.

vom kreuzfahrtschiff aus kann man leicht den armen seelen im flüchtlingsboot "ihr habt immer eine option" zurufen!

Darf nur der glücklich sein, der auch schon mal unglücklich war?

das würde ja schon mal gar nicht funktionieren. ohne unglück erfahren zu haben kannst du nicht wissen was glücklich sein ist.
 
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Wenn ich sage, ICH (oder DU) habe für alles eine Option, dann bin ich weder im Krieg, noch schwarz und auch nicht in der damaligen DDR.

Ich bin bei mir, im hier und jetzt. Ich spreche für mich.
Und wir hier, haben fix für alles eine Wahl.
Schon interessant, dass du beim Zitieren die letzte Zeile unterschlagen hast:
Du hast dir nicht ausgesucht, in welchem Land, mit welcher Hautfarbe, in welcher Epoche du zur Welt kamst und lebst.
Keiner von uns startet beim Nullpunkt, sondern wird in eine Situation hineingestellt, die er/sie sich nicht ausgesucht hat und nicht aussuchen konnte. In einem bestimmten Rahmen kann man damit arbeiten und etwas daraus machen.
Aber die Bereiche, in denen der Mensch frei ist (und damit eine Gestaltungs- und Wahlmöglichkeit hat), sind ganz sicher nicht unbegrenzt.
Auch im hier und jetzt nicht - und dein "für mich" ändert nichts daran, dass auch du (wie alle) diesen Gesetzmäßigkeiten unterworfen bist.
Du darfst sie aber natürlich weiterhin leugnen und behaupten, fix für alles eine Wahl zu haben (ob mit Erfolg, lasse ich dahingestellt).
Diese Freiheit hast du tatsächlich.
 
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