ist Glück relativierbar oder wie glücklich darf man sein?

aber ja: man DARF glücklich sein - und sei es über eine erste aufgehende frühlingsblume oder wurschtwas.

ein beispiel: nach der trennung von meiner damaligen frau und familie - ich bin damals ausgezogen - ging es mir beschissen. ich bin halt ein partner- und familienmensch. und dementsprechend fühlte ich mich - noch dazu im nasskalten februar/märz. und so - tief depressiv - trottete ich eines tages ziemlich verzweifelt von meine kleinen wohnung zur busstation, wartete dort - nass, nebelig, wäh - aber auf einmal reißt der himmel auf, ein sonnenstrahl bricht durch (ned auf mich, bin ja ned der heiland - im gegenteil) und gleich neben mir in einer birke beginnt eine dadurch verwirrte meise zu zwitschern. und ich dachte nur: "danke für den tipp!"

ab dann ging es aufwärts ....
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich verstehe nicht warum du so verletzend sein möchtest? Da spricht scheinbar wirklich Frust und Bitterness aus Deinen Worten.
Und ja ich wäre glücklicher gewesen @Mitglied #179164 30 Jahre früher kennen gelernt zu haben. Das was Glück wirklich bedeutet, wirst Du vermutlich nie verstehen.
32? Aber es ist wahr. Unser Leben und das unserer Eltern wäre ganz anders verlaufen.

Hat nicht sein sollen. Warum, hab ich noch nicht verstanden.
 
liebes Forum,

wenn man diversen Sinnsprüchen und Ratgebern Glauben schenkt (darf man nicht, egal jetzt ;) ), sind die glücklich, die dankbar und zufrieden sind. "nicht die Glücklichen sind dankbar, die Dankbaren sind glücklich".

das hat schon was, denke ich.


nun stellt sich die Frage, wie glücklich darf man objektiv betrachtet sein? kein Leben ist perfekt, ein bisserl besser geht's bei so ziemlich jedem.

kann man "uneingeschränkt" glücklich sein, obwohl vielleicht Außenstehende das ganze anders betrachten? darf die Dorfmatratze sich gut fühlen, obwohl die Männer über sie herziehen? darf die betrogene Frau glücklich sein, obwohl ihr schwant, dass da etwas läuft, das so nicht ausgemacht ist? kann man glücklich sein, obwohl man unheilbar krank ist? obwohl die eigenen Kinder mit einem nicht mehr reden? oder muss/sollte man alles (alle relevanten Fakten das eigene Leben betreffend) wissen, um dann "objektiv" urteilen zu können, dass man glücklich ist/sein kann?

ist Glück per se naiv?

gendern bitte selber.

bitte Kleinigkeiten wie "kann" und "darf" großzügig zu ignorieren, ich glaube, man kann auch ohne Spitzfindigkeiten über das Thema diskutieren.

bist du glücklich? hast du daran gearbeitet, dich so zu fühlen oder ist das Glück einfach da?

lg, k
Ich behaupte man ist gemeinsam dafür verantwortlich um glücklich zu sein und irgendwie funktioniert es auch 🥰🥰🥰🥰🔥🔥🔥🔥
 
vor allem ist die frage: was ist denn glück(lich sein)?

Vielleicht hat es etwas mit Glück zu tun, dass alles, was wir haben wollen, wir entweder nicht bekommen oder es uns genommen wird. (Margot Bickel)

das mag merkwürdig klingen, fatalistisch oder etwas in dieser art. aber ohne die ganz schlimmen, unglücklichen und fatalen momente in meinem leben wäre ich heute nicht da, wo ich bin. die haben mich dorthin geführt, die haben mich zu dem gemacht. und wenn ich heute zu dem "ja" sagen kann - was ich bin, wo ich stehe und was ich erlebt habe, dann war es gut - egal, wie schlimm es zwischendurch war. und oft hat mich das schicksal durch schmerzliche wendungen vor etwas schrecklichem bewahrt, was mir damals unerträglich erschienen ist.
 
Es ist halt auch eine Frage wie viel Vertrauen man in die Welt hat. Warum muss alles hinterfragt werden?
Ich gebe ja zu, ich will auch immer alles genau verstehen. Doch ich muss gestehen mir fehlen die Ressourcen um wirklich überall mitzumischen.

Es ist, was es ist, sagt die Liebe. :)

Ja, man kann Manches auch so nehmen, wie es ist, ohne zu fragen Warum und Wieso. Wir haben bei den Dingen, die wir sehen und verstehen, eh schon mehr als genug Schlimmes aufzuräumen.

Menschen, die bei den alltäglichen Sachen anpacken, brauchen wir viel mehr als Theoretiker, die das ganze Universum verstehen wollen, im wahren Leben aber keinen Deka voranbringen. Wobei ich denke, daß Du, lieber Martin, sehr gut mit beiden Füßen im Leben stehst und Dir reichlich Mühe gibst, für Deine Mitmenschen eine wichtige Stütze zu sein. :daumen:

Naja, wenn sie die abstrakten Gedanken, die sie dann wahnsinnig machten, schon hatten, bevor sie wahnsinnig wurden, waren sie ja eigentlich schon wahnsinnig, bevor sie wahnsinnig wurden. Also: kein weiterer Schaden. Und es ist ja niemand gezwungen, ihnen zuzuhören...:smuggrin:

Das nicht. Aber in einer Zeit, wo die Menschen immer mehr verlernen, Wichtiges vom Unwichtigen zu unterscheiden, halte ich das schon für relativ gefährlich, wenn allzu abstruse "Lehren" von weltfremden Esoterikern um sich greifen. Oder zumindest bedenklich. Und das ist nach meiner Erfahrung stark der Fall.

Dabei wäre es gerade jetzt immer wichtiger, eine möglichst klare Sicht auf die Dinge zu haben. Die Aufgaben, die vor uns liegen und von deren Lösung unsere Zukunft abhängt, werden immer mehr.

Aber trotzdem (oder gerade deswegen): Jedes Glück genießen, so gut es geht. Und daraus Kraft schöpfen. Ich halte es für sehr nötig.
 
vor allem ist die frage: was ist denn glück(lich sein)?

Vielleicht hat es etwas mit Glück zu tun, dass alles, was wir haben wollen, wir entweder nicht bekommen oder es uns genommen wird. (Margot Bickel)

das mag merkwürdig klingen, fatalistisch oder etwas in dieser art. aber ohne die ganz schlimmen, unglücklichen und fatalen momente in meinem leben wäre ich heute nicht da, wo ich bin. die haben mich dorthin geführt, die haben mich zu dem gemacht. und wenn ich heute zu dem "ja" sagen kann - was ich bin, wo ich stehe und was ich erlebt habe, dann war es gut - egal, wie schlimm es zwischendurch war. und oft hat mich das schicksal durch schmerzliche wendungen vor etwas schrecklichem bewahrt, was mir damals unerträglich erschienen ist.

Die Frage ist, inwieweit machen wir uns selbst nur etwas vor, weil wir ohnehin keine andere Wahl haben?

Die schlimmen, unglücklichen und fatalen Momente haben uns Verwandte, Freunde und Haustiere genommen. Für immer.

Scheiss darauf (pardon my French), dass wir ohne dieses Leid nicht dort wären, wo wir heute sind, wer würde sich all die Verstorbenen nicht sofort zurückwünschen, wenn das möglich wäre?
 
Hi,

Die Frage ist, inwieweit machen wir uns selbst nur etwas vor, weil wir ohnehin keine andere Wahl haben?

wie meinst Du das?


Die schlimmen, unglücklichen und fatalen Momente haben uns Verwandte, Freunde und Haustiere genommen. Für immer.

Sagt die Atheistin. :D

Scheiss darauf (pardon my French), dass wir ohne dieses Leid nicht dort wären, wo wir heute sind, wer würde sich all die Verstorbenen nicht sofort zurückwünschen, wenn das möglich wäre?

Naja, einen alten kranken Hund, dem alles weg tut, wo es eine Erlösung war, das er starb, nicht. Und das trifft auch viele Menschen.

Was andres wäre:

Externe Inhalte von YouTube
Dieser Beitrag beinhaltet externe Inhalte von YouTube. YouTube könnte Cookies auf deinem Computer setzen bzw. dein Surfverhalten protokollieren. Mehr Informationen zu Cookies und externen Inhalten findest du in unserer Datenschutzerklärung.
Möchtest du die externen Inhalte laden?

LG Tom
 
sicher doch. ändert aber nichts daran, dass all diese ratschläge aus diversen selbsthilfe ratgebern, halt nur schönwetterprogramme sind.

natürlich sind gedanken mächtige instrumente, aber steckst du richtig in der scheisse, so ist der positive gedanke, der noch dazu ja von einer gewissen dauer sein muss damit er änderung bringen könnte, meist so weit weg wie wir von der sonne. so wie den bereits genannten depressiven, dem man ein reiss dich zusammen flötet und welche nichts hilft, hilft dem elenden nicht der verweis wie schön es nicht rundum ist und er doch nur positiv denken möge.
Ich glaube die Krux in deinem Gedankengang ist das du Gefühle und Gedanken auf einer Ebene siehst.

Am Beispiel der Angst ist es deutlicher erkennbar. Angst ist irrational, der Vernunft nicht zugänglich.

Z.B. mein Kind hat Angst vor toten Spinnen. Sie liebt die lebendigen zwar auch nicht gerade aber bleibt relativ gelassen. Bei einer toten Spinne aber flasht es sie regelrecht - zur Grenze an der Panik. Sie weiß _natürlich_ das von einer toten Spinne keine Gefahr ausgeht, trotzdem reagiert sie reflexhaft so heftig darauf. Und irgendwann springt die Vernunft wieder an und sie kann sich selbst beruhigen.


Genauso ist es beim Glück, es lässt sich nicht herbeidenken und nicht erzwingen. Aber - da dann umgekehrt - man kann bewusst Handlungen setzen oder das Augenmerk auf Gelegenheiten richten, die so ein angenehmes sich öffnen, warm ums Herz werden oder ähnliches ermöglichen... Man versinkt in dem Augenblick, in dem Gefühl...und wenn man es dann nachträglich benennen soll dann wird es so mancher als Glücksgefühl bezeichnen.


Durch diese kleinen Momente der Entspannung, der Freude, des Wohlbefindens, des Glücks werden Stress Hormone abgebaut und "stimmungsverbessernde" haben die Möglichkeit anzufluten.
 
Zurück
Oben