Aus welchen Gründen sind eure Beziehungen oder Ehen denn Bach heruntergeschwimmt liebe User und Userinen,war sicher eine schmerzliche Erfahrung aber dennoch freuen wir uns auf eine spannende Gedankenreise!
Weil du es bist Dolferl:
Kränkungen.
Immer wieder Kränkungen.
Gar nicht absichtlich oder böse.
Alte Strukturen, alte Kränkungen teilweise aus der Kindheit.
Tja, im gekränkt sein dann "schweigen".
....oder den Schauplatz woanders hin verlegen, nicht dort wo er ansich ist....aus Angst noch stärker gekränkt zu sein.....
Verschweigen von Bedürfnissen aus Angst - ja - wenig überraschend - gekränkt zu werden.
Der/die andere könnte sich drüber lustig machen, es nicht verstehen, u.s.w.
Ich denke, diese vielen kleinen unausgesprochenen entfremdenden Kränkungen tun mal ihren Teil die Basis zu zerfressen.
Dann ganz böse und doch so zunkunftsfroh am Beginn von Beziehungen, ganz klar sagen was man will und was nicht.
UND der andere sollte um sich selbst willen ZUHÖREN und das respektieren.
Wenn man einen möglichen Partner findet, der gerne viel reist, viel unterwegs ist oder sein muss, selbst ist man das nicht, oder mag keine Trennungen und Verabschiedungen - dann kommt es doch oft vor, dass der andere sagt: "Hach das ist so großartig, es wird Dir gefallen, und ein bisschen Trennung ist schön, da ist das Wiedersehen um so schöner."
Ja, das mag schon sein und in vielen Beziehungen genauso sein.
Wenn einer aber von Haus aus Verlustängste mit sich trägt, am Flughafen jedesmal in Tränen aufgelöst ist, zwei Wochen sorgt, auf Nachricht wartet, er vorher gesagt hat, dass es extrem belastend ist, wird es nicht so cool sein.
Oder das Frühaufsteher/Langschläfer-Thema hatte ich schon. Man passt sich in der ersten Phase locker aneinander an. Wenn es wirklich ganz stark ist und einer um fünf einfach putzmunter und agil, vielleicht auch ein bisserle lüstern ist und der andere frühestens um 9:00 das erste mal nach Kaffee schreit, hat man als Paar gerade 4,5 Stunden verloren und das schiebt sich in Abend/Nacht rein. 9 Stunden durch Schlaf getrennt täglich, das macht aufs Jahr 136 komplette 24-Stunden-Tage.
Was ich sagen will, sehr früh ist zu erkennen, was an Potential da ist, das Zermürben kann und - wenig überraschend - Kränkung nach sich zieht.
Beispielsweise, ich mag die Morgenstunden sehr, um 6:00 bin ich für viel zu haben - um 22:00 schau ich mir schon bald meine Augenlider von innen an. Das ist auch sexuell nicht sonderlich erquicklich, für beide.
Libido, viel zu unterschätzt. Was da anfangs alles gecheckt wird und ja in der Anfangsphase ist er immer hoch. Aber wie ist er wirklich - auch wenn Männer da sehr gerne Frauen als frigide darstellen, oft arbeiten Männer die eheliche Pflicht, bis zu ihrem Erfolgsstöhner ab - das ist dann nicht die Sexualität die Frauen mit ihnen kennen gelernt haben (wie andersrum - kein Thema). Wenn es einem wichtiger als dem anderen ist, einer es halt abspielt weil es dazu gehört und dann sagt "Wir haben eh erst vor drei Tagen", dann entsteht Zurückweisung und Kränkung.
Ich könnte jetzt Beispiele endlos fortsetzen.
Tatsächlich glaube ich, dass es ganz gut ist vorab wirklich zu checken ob man zusammen passt und es nicht so hin zu biegen, dass man zusammen passen könnte.
Ebenso wichtig ist, nicht dem Partner erklären, was er will, wie er ist, was er sich zu denken hat, ob er sich kränken oder nicht muss.
Ihn/Sie wirklich so sehen, wie er/sie ist, nicht größer oder kleiner, stärker oder schwächer, wirklich so wie er/sie ist und sich überlegen ob man das will und vor allem, ob man dem entsprechen kann, was der/die andere sucht zum gemeinschaftlichen glücklich in Beziehung sein.
Wenn es läuft, wenn es Beziehung ist, kann man Versäumnisse nimmer gut machen.
Man kann nur hinter her laufen und Löcher stöpfen - es ist als müsste man immer mehr Wasserbälle zeitgleich unter Wasser halten - bis es nimmer geht und das Auseinanderleben seinen Lauf nimmt - wenn es alles gesagt ist - alles versucht ist auf einen Nenner zu kommen - immer wieder Verletzungen passieren - jede Diskussion zu einem Kampf wird und nicht mehr zum miteinander eine Lösung finden Schulter an Schulter, dann ist es vorbei.
Übertriebene Eile, schnell zusammen ziehen, schnell alles fix machen, so rasch als möglich auf ewig Liebe schwören - ja ich denke die Eile, die einen kaum Nachdenken und gescheit zuhören oder verstehen lässt - jetzt hat man sich, jetzt muss es hurtig voran gehen - die hebt die Quote der anfänglichen Fehlentscheidungen und -einschätzungen ganz erheblich.
o.t.
Auch hier zu lesen oft manifestiert als Wut, Zorn, Aufbegehren, Betrug, Verbalentgleisung, überzogene Strafaktionen, Schweigen, Verweigern - zu Grunde, auch wenn es immer schön und ausführlich erklärt wird, liegt immer die Verletzung und die Kränkung, nicht selten durch das Empfinden von Zurückweisung oder nicht angenommen Werden.
Die Kränkung ist nicht zu unterschätzen.
Sie wächst und wird Verbitterung, auch hier schön manchmal rauszulesen.
Die Ursache sovieler Machtspielchen, nicht nur in Beziehung, überall.
Das gute und positive an der Sache.
Wenn man sich traut die Kränkung beim Namen zu nennen, ihr auf den Grund zu geben, ja auch sie mit dem/der Partner/in zu teilen, dann kann sie heilen und Intimität und Intensität der Beziehung steigern.
....oder auch einen friedvollen und freundschaftlichen Boden für eine Trennung, die beidseitig gewollt ist bereiten.
Also, es gibt schon Lichtblicke.
Jeder darf entscheiden, das ist schön.
war sicher eine schmerzliche Erfahrung
Von dem Angst vor Schmerz würde ich mich mal lieber trennen.
Oh klar, ab geht es durch das Jammertal der Tränen, das ist verdammt gut so.
Den Schmerz gewaltsam zu vermeiden hingegen ist eher brbr.
Es gibt Leute, die mit Zahnschmerzen beim Zahnarzt sitzen und sich vor der Spritze ankacken.
...oder ein schmerzhaftes dickes fettes Abszess haben, tagelang leiden und sich vor dem kleinen Skalpellritzer in die Hose machen.
Schmerz macht Sinn, wenn man ihm Sinn zu geben vermag. Es ist die Zeit des reflektieren, des Nachdenkens, des Nachlassens, des Zulassens können und das beginnen auch den anderen und seine Position zu sehen. Ein Heilungsprozess, wie nicht nur bei Beziehungsende, auch wenn Dir ein Geschäft den Bach runter geht, es ist immer die gleiche Dynamik, in unterschiedlichen Intensitäten, je nach Mensch.
Trennung empfinde ich weder als Scheitern noch als Verlust.
Ganz im Gegenteil, eine Trennung gut hinzubringen, das ist ein verdammter Lebenserfolg für beide und alle die noch im Boot sitzen.
Sich gut zu trennen kann genauso ein Ziel sein, wie einst einen gemeinsamen Hausstand zu planen.
Nur da sind die Leut oft noch schlampiger als bei der Beziehungsgründung.
Wenn man etwas anfangt, dann sollte man es gscheit machen, denk ich mal so - dann funktioniert das auch und wenn nicht liegt am Beginn die Lösung wie gut oder schlecht man sich trennen kann. Wie man sich eingerichtet hat, so hat man es dann.
Persönlich hatte ich zwei abgeschlossene Beziehungen. Jede einzelne war großartig und ich möchte keine davon missen. Ah, die Burschen übrigens auch nicht über den Jordan schicken, die gibt es noch in unserem Leben, aber niemals mehr als meine Partner. Wir hatten eine tolle Zeit und in jeder Beziehung richtig toll etwas geschaffen und weiter gebracht. Die beiden Enden waren viel, aber ganz sicher kein Scheitern. Wir sind alle recht stolz drauf, wie erfolgreich wir es hingekriegt haben, auch wenn es in der heißen Phase uns allen das Herz fast rausgerissen hätte. Gehört dazu, kein Grund für noch mehr Differenzen oder gar Hass.
Tja und altbekannt, wer Schmerz und Kränkung aus seiner Vorbeziehung mitzaht ist für mich kein Partner.
Da lieber jemand mit geringer Körpergröße und dafür entsprechender menschlichen Größe.